IDENTITÄT : Seid gegrüßt, edle Krieger, mein Name lautet Frostfeder und ich bin die Tochter von Splitterstern, dem ehrbaren Anführer des Clans der schimmernden Birke. Ich bin eine angenehme Zeitgenossin - sofern man davon absieht, mich anzulügen. Ich besitze jedoch eine scharfe Zunge und habe meinen eigenen Kopf, bin durchaus eitel und kenne meine Grenzen nicht.
Thema: Das Clanlager Mo Okt 22, 2018 12:20 pm
DAS LAGER
Clan der schimmernden Birke
Im Schutz einer alten, mächtigen Birke, die von den Katzen des Clans als "Schimmernde Birke" bezeichnet wird, befindet sich das Lager. Alte, knorrige Wurzeln der Birke bilden kleine und größere Mulden, die von den Katzen als Schlafplatz genutzt werden - die größte ist für den Bau der Krieger reserviert und die, die am höchsten gelegen ist, für den Anführer des Clans. Die Katzen haben die Lücken zwischen den Wurzeln mit Farn und Moos gestopft und ebenjenes Material dient auch als Unterlage der Bauten. Bei Ankündigungen aller Art begibt sich der Anführer auf den tiefsten Ast der Schimmernden Birke und spricht zu seinen Clanmitgliedern.
Fuchsflamme ist ein sehr intelligenter Kater. Er ist unheimlich gut im Pläne schmieden und sich Tricks auszudenken. Jagen gehört auch zu seiner Spezialität, was er auch stets genießt. Er ist freundlich, sehr emotional und hilfsbereit, kann allerdings auch schnell eifersüchtig werden. Der orangefarbene Krieger ist zudem etwas vorlaut, was ihn oft in kleine Schwierigkeiten bringt.
Thema: Re: Das Clanlager Mi Okt 31, 2018 12:45 pm
Müde starrte der Kater mit seinen hellblauen Augen über die Lichtung. Er saß im Bau. Geschlafen hatte Fuchsflamme nicht. Mehrmals hatte er versucht sich hinzulegen und friedlich einzuschlummern. Jedoch konnte der orangefarbene nicht schlafen. Nicht nachdem er seine Mutter begraben gesehen hatte. Natürlich, sie ist sicherlich nun bei seinem Vater, Kaninchenschwanz, jedoch vermisste er die dunkelbraune Kätzin sehr. Sie unter den Ast zu sehen, der bei dem Beben von einen Baum gekracht war, hatte ihn erst einmal Zeit gekostet das zu verarbeiten. Es war keine gute Idee gewesen die Nacht durchzumachen, das wusste er natürlich. Er konnte dies allerdings nicht ändern. Nachdem sein Vater gestorben war, hatte er genau das gleiche Problem. Es hatte ihn einen Tag gekostet wieder er selbst zu sein aber das war für ihn normal. Er war nicht wie andere Katzen, die nach dem Tod eines Familienmitgliedes sofort wieder in Ruhe schlafen konnte. Er wusste, dass andere auch so waren wie er, allerdings hatte er das noch nie bei einen Clanmitglied gesehen. Fuchsflamme stand langsam auf. Die Müdigkeit zerrte an ihn aber er wollte sich nun nicht mehr hinlegen, da es bereits hell war. Die Sonne strahlte ihm unangenehm ins Gesicht sodass seine Augen etwas schmerzten. Er gähnte einmal lang und schüttelte sich anschließend, in der Hoffnung er würde wenigstens etwas wacher werden. Mit Sicherheit werde ich wach sobald ich auf die Jagd gehe, dachte er sich während er sich wieder im Lager umsah. Es lagen noch immer Steine verstreut auf den Boden, genauso wie riesige Äste. Äste, die eine Katze sofort umbringen konnten. Rehherz, ich hoffe es geht dir gut, da wo du jetzt bist. Mögest du mit Kaninchenherz in Ruhe im SternenClan jagen. Er seufzte leise. Er sah auf seine Pfoten und bemerkte erst dann wie zerzaust sein Pelz aussah. "Habe ich völlig vergessen ...", murmelte er zu sich selbst und setzte sich um sein flauschiges Fell zu putzen. Dabei dachte er etwas über das Geschehende nach. Ob die Beute auch verschüttet worden war? Mit Sicherheit waren ein paar der Beutetiere, die unter der Erde lebten auch verstorben. Fuchsflamme konnte sich nicht vorstellen, dass ein Tier unter der Erde ein Erdbeben überlebt haben könnte. Natürlich konnte er sich auch irren, schließlich lebte er auf der Oberfläche und nicht unterhalb der Erde. Alles war möglich. Er richtete sich langsam wieder auf, als er fertig mit seiner Fellpflege war. "Ich hoffe nur dass wir noch genügend Beute haben um uns in dieser schweren Zeit zu ernähren.", murmelte er wieder leise zu sich selbst und starrte gedankenverloren in die Ferne.
Angesprochen: - Erwähnt: Rehherz (verstorben)
423 Wörter
Zuletzt von Fuchsflamme am Do Nov 01, 2018 6:40 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Thema: Re: Das Clanlager Mi Okt 31, 2018 10:22 pm
Ich erwachte aus einem sehr unruhigen Schlaf und rollte mich instinktiv wieder enger zusammen. Dass mein Nest aus Moos zur Hälfte zerstört war und zur anderen Hälfte sich auf und in meinem Fell befand, merkte ich noch nicht. Oder es interessierte mich auch nicht. So ganz genau, wusste ich das wohl selber nicht. Ich war viel zu aufgewühlt von den Ereignissen der letzten Sonnenhochs. Es ist jetzt schon ganze fünf Sonnenhoch her und seitdem fühlt sich jeder Tag unwirklich an. Als wäre alles nur ein schlechter Traum, eine schlechte Nachricht vom Sternenclan, aber das war es nicht. Vor fünf Sonnenhoch erschütterte ein Beben die ganze Region und riss Taunebel und Rehherz mit sich. Taunebel wurde verschüttet und tot aufgefunden und Rehherz von einem Ast erschlagen. Ich fühlte mich, als hätte ich als Heiler versagt. Komplett versagt. Natürlich sagte mir mein logischer Verstand, dass ich an keinem der beiden Tode Schuld trug. Immerhin hatte ich nicht mal helfen können, denn die beiden waren schon tot, als sie gefunden wurden. Trotzdem war da dieses Gefühl tief in mir. Es zog an meinem Herzen und schrie mich an, dass ich es irgendwie hätte verhindern sollen. Und noch viel schlimmer war, dass ich jetzt allein war. Ich bin zwar vom Sternenclan zum vollwertigen Heiler ernannt worden, aber ich wusste doch noch nicht alles! Noch gar nichts! Ich musste doch noch so viel von Taunebel lernen! Ich fühlte mich so einsam, verloren und hilflos. Dieses Gefühl erinnerte mich an die Zeit, nach meinem Unfall. Das war das Schlimmste, was mir bis jetzt passiert ist. Ein Teil von mir ist an jenem Tag gestorben, so wie auch heute. Taunebel war mein Mentor, ein Freund, er hat mir einen Sinn für mein Leben gegeben und ich war ihm so unendlich dankbar und ich fühlte mich noch überhaupt nicht bereit, den Weg als Heiler alleine zu gehen. Ich konnte so viel falsch machen! So viel! Ich musste an Zikadenklang denken. Der hochschwangeren Königin ging es soweit gut und es schien den kleinen Jungen soweit auch gutzugehen. Dennoch machte ich mir Sorgen. Aber nur ein bisschen. Okay, ich machte mir sehr viele Sorgen. Geburten waren immer schon eine sehr kritische Angelegenheit und es musste jeder Pfotenschlag stimmen! Ich war noch nie bei einer Geburt komplett und total auf mich alleine gestellt. Taunebel war immer da. Und auch, wenn er mir das Kommando überließ, hatte er immer ein Auge auf mich gehabt. Aber jetzt? Jetzt lag die komplette Verantwortung auf mir, auf meinen Schultern! Wenn ich etwas falsch machen würde, dann wäre es alles meine Schuld! Frustriert seufzte ich und streckte meine unausgeruhten Glieder. Unmotiviert zupfte ich das gröbste Moos aus meinem Fell raus und unterzog mich einer kleinen Fellpflege. Auch wenn ich versuchte, irgendwie annehmbar auszusehen, konnte man mir ansehen, wie es mir geht. Mein Fell stand, trotz Pflege, in allen Richtungen ab, mein Gesicht sah durch den Schlafmangel unausgeruht aus und mein verletztes Hinterbein reagierte auf den Stress mit Schmerzen, weswegen ich mehr hinkte, als sowieso schon und komplett fertig aussah. Bis jetzt hatte mich noch niemand auf diesen Zustand angesprochen, aber es war nur eine Frage der Zeit. Langsam hievte ich mich aus meinem Bein raus und trat auf die Lichtung. Die aufgehende Sonne, die durch die Blätter der schimmernden Birke fiel, waren zu hell und blendeten meine müden Augen. Empfindlich kniff ich sie zusammen und blinzelte einige Male, um mich an die Helligkeit zu gewöhnen und beschloss dann, nach Zikadenklang zu sehen. Was, wenn die Jungen doch Schäden von dem Erdbeben davontrugen? Ich musste wissen, wie es ihr geht! Ich humpelte rüber zur Kinderstube und spähte vorsichtig hinein. "Zikadenklang, bist du schon wach?", fragte ich leise, "Wie geht es dir und den Jungen? Irgendwelche Beschwerden?". Dass ich diese beiden Fragen in den letzten fünf Tagen schon sehr oft gefragt hatte und dass die Königin wahrscheinlich sehr genervt ist, kam mir nicht in den Sinn. Das einzige, was für mich zählte, war die Gesundheit der Königin und ihrer Jungen und ich musste alles dafür tun, dass alle gesund blieben!
Eng zusammengerollt, so eng es nunmal mit einem hochschwangerem Bauch geht, schlummerte die braune Königin ruhig vor sich hin. In ihrem leichten Schlaf spürte sie immer wieder wie die Jungen ihrem Bauch treten und von Tag zu Tag lebhafter wurden. Bestimmt ist die Geburt bald soweit. Wenigstens etwas gutes für den Clan, nach den harten Tagen.
Die Ohren der Kätzin zuckten leicht, als sie eine vertraute Stimme und Frage vernahm. Blinzelnd öffnete sie ihre blauen Seelenspiegel und richtete diese auf den Eingang der Kinderstube. "Schneeblut?" fragte sie noch etwas verschlafen und gähnte einmal. Ein belustigtes Schnurren überkam die zierliche Kätzin und sie hob ihren Kopf, um den Heiler anschauen zu können. Dieser stand noch am Eingang der Kinderstube und spähte nur herein. Doch bereits auf den ersten Blick konnte sie erkennen, wie es ihm ging.
Mit ihrem Schweif schlug sie sachte neben sich. "Komm doch her, Schneeblut. Mir geht es gut, aber es ist so langweilig hier drinnen. Rede doch ein wenig mit mir." Zikadenklangs Stimme war warm und ruhig. Ebenfalls lag ein zartes Lächeln auf ihren Lefzen und ihre Augen glitzerten einladend. Keinesfalls war sie von der Besorgnis des Heilers genervt, nein, sie machte sich eher Sorgen um seinen Zustand.
Zufrieden stellte ich fest, dass die Königin wohl friedlich geschlafen hatte. Ein wenig unangenehm war es mir dennoch, dass ich Zikadenklang offenbar aus dem Schlaf gerissen hatte, aber sie schien mir das nicht übel zu nehmen. Auf ihre Geste hin, lief ich zu ihr und setzte mich neben sie. Oh ja, ich konnte mir gut vorstellen, dass ihr langweilig war. Ich hatte mich damals zwar selbst dazu entschieden, mich von allem und jedem zu isolieren und Abstand zu nehmen, aber es war trotzdem eine furchtbar langweilige Zeit gewesen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich hätte "Ältester" werden sollen, stehen mir die Haare zu Berge. Alleine im Ältestenbau wäre ich wohl wortwörtlich eingegangen und vor Einsamkeit gestorben. Ein Glück konnten mich meine liebe Schwester, Abendlied, und Taunebel wieder aufmuntern und ermutigen weiter zu machen und mein Leben nicht von einer Behinderung führen zu lassen. "Es freut mich sehr, dass es dir so gut geht, Zikadenklang!"schnurrte ich, deutlich glücklich über ihren Zustand. Ich mochte Königinnen sehr gerne. Egal, wer zu ihnen kam, die meisten waren wirklich sehr fürsorglich und hatten diese gewisse, einladende Wärme, die sonst nur wenige Krieger ausstrahlen. "Bist du schon aufgeregt? Es kann sicher nicht mehr so lange dauern, bis sie kommen." fragte ich sie freundlich und schaute kurz auf ihren runden Bauch. Dem Aussehen zu urteilen, kann es in der Tat nicht mehr lange dauern und so sehr ich auch besorgt war, so sehr freute ich mich auch, auf den Nachwuchs. Eigentlich sollten bei einer gesunden Katze in ihrem Alter auch keine weiteren Komplikationen auftreten. Viele Königinnen brachten ihre Jungen auch ohne viel Hilfe auf die Welt und ich wünschte mir das auch für Zikadenklang. Dass es eine unbeschwerliche und reibungslose Geburt werden wird.
Zuletzt von Schneeblut am Mi Okt 31, 2018 11:57 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Thema: Re: Das Clanlager Mi Okt 31, 2018 11:22 pm
Sie schenkte dem Heiler weiterhin ein warmes Lächeln, als dieser in die Kinderstube kam und sich zu der kleinen Königin saß. Mit ihren blauen Augen musterte sie den Heiler und Besorgnis machte sich in ihr breit. Das Fell des Katers vor ihr stand ab und sah nur halb gepflegt aus und an seinen Augen konnte sie erkennen, dass er nicht viel Schlaf hatte. "Geht es dir denn gut, Schneeblut? Du siehst so müde aus." miaute sie und blickte den Kater mit warmen Augen an.
Als der Heiler ihre zukünftigen Jungen ansprach schnurrte sie leise und schaute ihren prallen Bauch an. "Oh ja, ich freue mich schon sehr auf die Kleinen. Sie machen sich schon bemerkbar." In ihren Augen konnte man die Liebe für die Jungen, welche bald kommen sollten, erkennen und das Schnurren der Königin klang warm und ruhig. Zikadenklang hatte das Gefühl, dass die Geburt ohne Probleme verlaufen wird und erwartete ihre Jungen bereits sehnig. Bestimmt erging es ihrem Gefährten, Hasenkönig, genauso. Er wird ein guter Vater für die Kleinen sein. Angesprochen: @Schneeblut Erwähnt: Hasenkönig
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Thema: Re: Das Clanlager Do Nov 01, 2018 12:10 am
Die Königin hatte eine so harmonische und beruhigende Stimme, ich konnte gar nicht anders, als mich ein bisschen zu beruhigen. Zikadenklang war für ihre Warmherzigkeit bekannt und ich merkte das genau jetzt. Als sie jedoch ansprach, dass ich müde war, sackten meine Schultern ab und mein Blick glitt zum Boden. Es fiel mir schon immer unglaublich schwer über meine Gefühle zu reden und darüber, was in mir vorging. Auch, dass ich mir manchmal eingestehen musste, dass ich nicht so stark war, wie ich es als Heiler gerne hätte. Gerne hätte ich Zikadenklang erzählt, dass mir der Tot der beiden Katzen stark zusetzte und ich mich fühlte, als hätte man mich in kaltes Wasser geschmissen. Doch ich sagte nur mit einem traurigen Lächeln: "Ach es ist nur... Seit Taunebel und Rehherz gestorben sind, schlafe ich nur schlecht. Ich denke mal, dass es besser wird mit der Zeit."
Auch ich musste Schnurren, als die Königin so liebevoll von den ungeborenen Jungen sprach. "Strampeln und bewegen die Kleinen sich viel, ja? Das ist immer ein gutes Zeichen!" miaute ich dann zufrieden. Je öfter ich Zikadenklang besuchte, desto mehr verschwand diese nagende Gefühl in ihm, dass ihm sagte, dass die Jungen durch das Bebem einen Schaden davontragen könnten. Darüber hatte ich mir wirklich große Sorgen gemacht, aber Zikadenklang hatte mir bis jetzt immer versichert, dass es ihr soweit gut ging und das glaubte ich ihr auch. In der Zeit, in der ich nun den Weg des Heilers eingeschlagen habe, habe ich mehr als oft bemerkt, dass die Königinnen die Ersten sind, die merken wenn etwas nicht stimmt. Sollte also etwas nicht stimmen, würde Zikadenklang das sicher mitteilen.
Abendlied ist eine ruhige, meistens zurückhaltende und etwas schüchterne Kätzin mit einem starken Sinn für Gerechtigkeit. Zudem möchte sie den Frieden wahren, solange es geht und ihrer Position als zweite Anführerin bestmöglich gerecht werden - auch wenn sie, nicht nur diesbezüglich, Bedenken hat und von Zweifeln geplagt wird.
Thema: Re: Das Clanlager Do Nov 01, 2018 5:00 pm
Mit einem leichten Seufzen öffnete ich meine Augen und hob den Kopf. Es war langsam Zeit, aufzustehen, schließlich ließ die Sonne bereits ihre wärmenden Strahlen auf die Lagerlichtung scheinen. Diese Nacht konnte ich mal wieder kaum schlafen, hin und wieder hatte ich etwas gedöst, aber die meiste Zeit habe ich im wachen Zustand verbracht. Die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit hatten ihre Spuren hinterlassen, dazu kam, dass ich mich meiner Position als Zweite Anführerin noch nicht wirklich gewachsen fühlte – gerade in diesen schwierigen Zeiten. Ein Beben hatte das Tal erschüttert und auch wenn es unser Territorium schlimmer hätte treffen können, so hat unser Clan dennoch schwere Verluste erleiden müssen. Rehherz, Fuchsflammes Mutter, wurde unter einem Baum begraben und konnte leider nicht lebend geborgen werden. Und natürlich Taunebel, unser Heiler, den ein ähnliches Schicksal ereilt hatte. Oh SternenClan, hoffentlich verlieren wir nicht noch mehr unserer Clan-Kameraden... und ich hoffe, den anderen Clans geht es gut. Es ist eine schreckliche Zeit und niemand sollte solche Verluste erleiden müssen... hilf uns in diesen dunklen Zeiten. Ich wartete noch einen Moment, doch natürlich meldeten sich unsere Ahnen nicht zu Wort. Wir müssen, jetzt mehr als jemals zuvor, an unserem Glauben festhalten und daran, dass der SternenClan über uns wachen wird. Langsam erhob ich mich aus meinem Nest und nachdem ich mich kurz etwas geschüttelt hatte, um hängen gebliebene Moosfetzen loszuwerden, trat ich auf die Lagerlichtung. Gegen das Licht blinzelnd, setzte ich mich neben eine der Wurzeln der schimmernden Birke und begann mit der Morgenwäsche. Weder sollte noch wollte ich meine Fellpflege vernachlässigen und außerdem war es eine gute Gelegenheit, mich auf den Tag einzustellen. Und zur Ruhe zu kommen. Mit bedachten, regelmäßigen Zügen fuhr ich mit der Zunge über meinen Körper und sorgte so dafür, dass mein Fell ordentlich aussah und genoss dabei die leichte Wärme, die von der Sonne ausging. Gegen meinen Willen wanderten meine Gedanken wieder zum Beben und zu unseren verlorenen Clan-Kameraden und mir entfuhr erneut ein Seufzen. Vielleicht sollte ich nach Schneeblut sehen, der Verlust von Taunebel hat ihm ziemlich zugesetzt, beschloss ich, erhob mich wieder und begab mich zum Bau meines Bruders, um dann festzustellen, dass er gar nicht dort war. Er wird doch wohl nicht alleine losgezogen sein? Natürlich war es mir nicht recht, wenn er mit seiner Beinverletzung alleine durch das Territorium streifte, und auch wenn ich da vielleicht etwas überreagierte – seit dem Beben sollte keine Katze mehr alleine unterwegs sein. Wer weiß, was noch passieren könnte. Ich sah mich auf der Lichtung um, vergeblich. Schließlich kam mir in den Sinn, dass ich ja seine Geruchsspur verfolgen könnte. So lange konnte er ja noch nicht weg sein. Und eben jene führte geradewegs zur Kinderstube. Dass mir das nicht früher eingefallen ist, ich dämlicher Fellball... dann hätte ich mich nicht so sorgen müssen. Ich blieb stehen und überlegte, ob ich mich meinem Bruder und Zikadenklang anschließen oder sie doch lieber in Ruhe lassen sollte, sie schienen sich gerade zu unterhalten. Letztendlich entschloss ich mich aber dazu, mich wenigstens zu erkundigen, wie es der Königin und den Jungen ging. Für ein Gespräch mit Schneeblut würde sicher später noch Zeit sein. „Hallo Zikadenklang und Schneeblut“, begrüßte ich die beiden mit sanfter Stimme, als ich in den Bau trat. „Darf ich zu euch kommen? Ich wollte fragen, wie es dir geht und ob alles in Ordnung ist.“ Während ich sprach, hatte ich mich an die Königin gewandt, jedoch auch einen Seitenblick auf den Heiler geworfen. Ich wollte ihn nicht direkt fragen, schließlich wusste ich ja, wie ungern er vor anderen über persönliche Angelegenheiten redet, doch sah er sehr erschöpft aus und ich wollte ihn wissen lassen, dass ich mich ebenfalls nach seinem Wohlergehen erkundigt hatte, ohne es offen auszusprechen. Nach einem Schnippen meines Ohrs in seine Richtung sprach ich Zikadenklang nun direkt an. „Ist mit deinen Jungen alles in Ordnung?“ Wahrscheinlich hatte sie diese Frage schon oft beantworten müssen und wenn etwas nicht in Ordnung war, hätte ich es den beiden sicher angemerkt, aber ich wollte mich auch nochmal persönlich erkundigen. Gerade nach dieser von Sorgen geleiteten Nacht.
Zuletzt von Abendlied am Fr Nov 02, 2018 10:28 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Thema: Re: Das Clanlager Fr Nov 02, 2018 6:52 pm
Besorgt blickte sie den Heiler an, als dessen Schultern einsackten und sein Blick zu Boden glitt. Hatte sie etwas falsches gesagt? Als er jedoch Taunebel und Rehherz erwähnt dämmerte es der Kätzin. Schneeblut trauerte, natürlich, sein Mentor ist ja verstorben. Kurz berührte sie ihn sanft mit ihrer Nase ehe sie "Wenn dich etwas bedrückt, kannst du gerne zu mir kommen, Schneeblut. Ich habe immer ein offenes Ohr." mit ihrer warmen Stimme miaute. Sanft lächelte sie den Kater an und hoffte, dass er sich ihr anvertrauen würde. Danach geht es einem meistens besser. Doch ließ sie dem Heiler Zeit, denn jeder verarbeitet die Tode eines anderen anders, und so war es auch mit dem Kater der hier neben ihr saß.
Liebevoll schnurrte sie, als Schneeblut ebenfalls anfing zu schnurren und meinte, es sei ein gutes Zeichen wenn die Kleinen viel strampeln. "Sie strampeln bereits sehr viel." belustigt zuckten ihre Schnurrhaare "Und wecken mich dadurch manchmal auch auf." Ein kleines Kichern entkam der Kätzin und sie legte sich etwas bequemer hin. "Selbst jetzt halten sie mich schon wach, dabei sind sie nicht einmal geboren!"
Ihr Ohr zuckte Richtung Eingang der Kinderstube, als sie eine Stimme von außen vernahm. Die blauen Seelenspiegel der Königin bewegten sich zu der Quelle der Stimme. Es war Abendlied, die zweite Anführerin kam gerade in den Bau herein und begrüßte Schneeblut und Zikadenklang. Lächelnd nickte sie der Kätzin zu "Guten morgen, Abendlied." Mit ihrem Schweif klopfte sie leicht neben Schneeblut. "Sicherlich, komm und setz dich zu uns. Ich heiße Gesellschaft gerne willkommen!" Die Königin hatte den Seitenblick der zweiten Anführerin bemerkt, doch sagte sie nichts dazu und antwortete nur für sich "Keine Sorge, mir geht es gut. Und den Jungen geht es auch blendend. Sie bewegen sich viel." Lächelnd betrachtete sie ihren runden Bauch.
In den letzten Tagen hatte sie die Frage, ob alles in Ordnung sei schon sehr oft bekommen, doch nervte es die Königin keineswegs. Sie freute sich darüber, dass sich Sorgen um sie gemacht wird, doch hoffte sie gleichzeitig auch, dass sich keiner zu sehr den Kopf darüber zerbrach, dass etwas nicht in Ordnung sei. "Wenn jetzt noch Hasenkönig her kommt und fragt ob alles in Ordnung ist, macht das schon drei" Leise kicherte die braune Kätzin und ihre Schnurrhaare zuckten belustigt, als sie darüber nachdachte. Das wäre wirklich lustig.
IDENTITÄT : Seid gegrüßt, edle Krieger, mein Name lautet Frostfeder und ich bin die Tochter von Splitterstern, dem ehrbaren Anführer des Clans der schimmernden Birke. Ich bin eine angenehme Zeitgenossin - sofern man davon absieht, mich anzulügen. Ich besitze jedoch eine scharfe Zunge und habe meinen eigenen Kopf, bin durchaus eitel und kenne meine Grenzen nicht.
Thema: Re: Das Clanlager Sa Nov 03, 2018 1:44 am
Meine Schnurrhaare begannen, unruhig zu zucken, als ich aus dem tiefen Schlummer erwachte, der mich bis vor wenigen Augenblicken in seinem festen Griff gefangen gehalten hatte. Langsam öffnete ich zuerst das eine frostig blaue Auge, bevor sich auch das andere dem ersten anschloss und beide dem gedimmten Tageslicht im Bau der Krieger entgegen sahen. Die Farbe des Lichts verriet mir, dass die ersten Sonnenstrahlen sich über die Wipfel der Bergkuppen begeben hatten und das Tal in ihre lebensspendende Wärme tauchte. Das Blatt einer Birke drehte sich kreiselnd zu Boden und tanzte einen Moment vor meine Nase, als ich aus dem Bau der Krieger trat und mich genüsslich streckte. Blattfall hatte begonnen und obwohl noch einige Zeit verstreichen würde, bis die Blattleere einsetzte, kündigte dieser erste Bote den Beginn der kühlen Jahreszeiten an. Ein leichtes Frösteln lief über meinen hellen, getigerten Pelz und ich strich rasch mit der Zunge über mein Fell - sowohl, um mich zu säubern, als auch, um das Frösteln zu vertreiben, das mich fast immer bei den Gedanken an Schnee, Eis und kalten Regen überkam. Als ich mich gründlich geputzt hatte und mein seidiges Fell ordentlich an meinem Körper anlag, blickte ich aufmerksam über die Lichtung. Splitterstern Duft hing in der Luft und war nicht mehr ganz frisch, aber auch nicht allzu alt. Wieso hat er schon so früh am Morgen das Lager verlassen? Ein wenig irritiert neigte ich den Kopf. Er wird schon wissen, was er tut. So wie immer. Aus der Kinderstube vernahm ich leise Stimmen. Abendlied, Schneeblut und Zikadenklang, stellte ich nach ein paar Momenten des aufmerksamen Lauschens fest. Obgleich es mich interessierte, wie es Zikadenklang ging - sie würde wohl in wenigen Tagen ihre Jungen gebären - würde ich den Teufel tun und Schneeblut bei seiner Arbeit stören. Und besonders viel Lust darauf, Abendlied zu begegnen, hatte ich auch nicht. Unwillig zuckte ich kurz mit meinen Schnurrhaaren. Was in des SternenClans Namen hatte meinen Vater dazu verleitet, Abendlied zur zweiten Anführerin zu ernennen? Meine Gedanken glitten zu Sturmjäger, meinem ehemaligen Mentor. Sein Duft hing nicht in der Luft - der Faulpelz schien also noch zu schlafen. Er wäre die bessere Wahl gewesen - trotz seines Langschläfertums. Nach ein paar weiteren Momenten, in denen ich meinen Gedanken nachgehangen hatte, begab ich mich auf meine vier Pfoten und trat zu Fuchsflamme, der nicht weit von mir entfernt saß und nachdenklich in die Ferne zu starren schien - ein Charakterzug, der so gar nicht zu dem sonst so fröhlichen Kater zu passen schien. Ob er an seine Mutter Rehherz dachte, die vor ein paar Tagen bei dem Erdbeben gestorben war? Der Verlust hatte nicht nur ihn, sondern den ganzen Clan hart getroffen. "Guten Morgen Fuchsflamme", miaute ich freundlich und nickte ihm kurz zu. Der jüngere Krieger war beinahe - aber auch nur beinahe - ein ebenso talentierter Jäger wie meine Wenigkeit. Normalerweise war ich keine Kätzin, die viel Trost spendete, aber ich mochte mir nicht vorstellen, wie hart mich der Verlust meines Vaters einmal treffen würde und ich wollte nicht, dass Fuchsflamme in Kummer versank. "Auch schon so früh wach? Hast du Splitterstern aus dem Lager gehen sehen?" Ich wusste nicht, wie lange der orangefarbene Krieger schon hier saß - vielleicht wusste er mehr über den morgendlichen Aufenthaltsort meines Vaters?
Fuchsflamme ist ein sehr intelligenter Kater. Er ist unheimlich gut im Pläne schmieden und sich Tricks auszudenken. Jagen gehört auch zu seiner Spezialität, was er auch stets genießt. Er ist freundlich, sehr emotional und hilfsbereit, kann allerdings auch schnell eifersüchtig werden. Der orangefarbene Krieger ist zudem etwas vorlaut, was ihn oft in kleine Schwierigkeiten bringt.
Thema: Re: Das Clanlager So Nov 04, 2018 12:06 pm
Die Ohren des orangefarbenen Katers zuckten, als er hörte wie sich mehr und mehr Katzen aus ihren Bauen bewegten. Er beschloss zu schauen wer alles aufgestanden war und drehte seinen Kopf etwas nach hinten. Mit müden Augen beobachtete er wie der Heiler Schneeblut aus seinen Bau kam und gleich zur Kinderstube humpelte. Auch die zweite Anführerin Abendlied ging zur Kinderstube. Fuchsflamme fragte sich dabei ob es den Jungen von Zikadenklang gut ging. Ich hoffe es geht den kleinen gut. Mit Sicherheit ist es sehr stressig für solch kleine Fellbündel, die noch nicht so lange auf der Welt wandeln. Nun ja … stressig ist es für uns alle. Der junge Krieger schaute wieder in die Ferne. Dabei bemerkte er die hellgraue Kätzin, Frostfeder, fast gar nicht. Die Kätzin begrüßte ihn freundlich und fragte dann ob er Splitterstern gesehen hätte. Splitterstern? Ich war wohl so im Gedanken versunken gewesen, dass ich nicht gesehen habe. Er blickte zu der Kätzin. „Guten Morgen, Frostfeder.“, miaute er erst einmal, „Ja. Ich habe nicht schlafen können, also habe ich die Nacht durchgemacht. Aber keine Sorge, ich bin gerade nicht all zu müde.“. Er seufzte leise. Noch immer war ihm bewusst, dass er sich jetzt hätte schlafen legen sollen. Jedoch wusste er auch dass er nicht schlafen würde. Er vermutete, dass er durch etwas jagen schon müder werden würde und sich so auch in Ruhe schlafen legen konnte. „Und ich weiß leider nicht wo Splitterstern ist, habe ihn auch nicht aus den Lager gehen sehen. Nun .. ich war etwas im Gedanken um ehrlich zu sein.“, antwortete er dann auf die zweite Frage von Frostfeder. „Wolltest du etwas von ihm?“, fragte er dann. Vermutlich wollte die Kriegerin nur ihren Vater sehen aber vielleicht gab es ja einen besonderen Grund?
IDENTITÄT : Seid gegrüßt, edle Krieger, mein Name lautet Frostfeder und ich bin die Tochter von Splitterstern, dem ehrbaren Anführer des Clans der schimmernden Birke. Ich bin eine angenehme Zeitgenossin - sofern man davon absieht, mich anzulügen. Ich besitze jedoch eine scharfe Zunge und habe meinen eigenen Kopf, bin durchaus eitel und kenne meine Grenzen nicht.
Thema: Re: Das Clanlager Mo Nov 05, 2018 6:32 pm
Aufmerksam musterte ich den jüngeren Krieger. Er sah wirklich nicht gut aus...irgendwie betrübt. Und verloren. "Wie, du hast die ganze Nacht nicht geschlafen?", erkundigte ich mich mit einem überraschten Unterton und schüttelte dann sachte den Kopf. In meinen Blick mischte sich ein Hauch von Tadel. "Der Clan braucht ausgeruhte Krieger. Vor allem zurzeit." Ich wandte meinen frostfarbenen Augen von dem orangefarbenen Kater ab und blickte durch das Lager. Noch immer war an teilweise schiefen Bäumen und herabgefallenen Blättern und Ästen von der Schimmernden Birke zu erkennen, dass das Erdbeben vor nicht allzu langer Zeit geschehen war. Es ist immer noch präsent...und somit auch die Verluste, die uns getroffen haben."Es ist in Ordnung, zu trauern. Aber sie darf einen nicht lähmen und erst recht nicht davon abhalten, neue Kraft zu schöpfen. Auch wenn du sagst, dass du nicht müde bist...die Blattleere nähert sich und mit ihr der Weiße und Grüne Husten. Katzen, die nicht ausgeruht sind, sind seine liebsten Opfer." Das wusste ich nur zu gut. Auch ich neigte dazu, mir selbst auch nicht die Pausen zu gönnen, die ich benötigte und zudem bot mir mein kurzer Pelz kaum Schutz vor der Kälte, sodass ich bereits drei Mal mit dem Weißen Husten zu kämpfen gehabt hatte. Als hätte sie meinen Gedanken gelauscht, fuhr prompt eine kühle Böe durch das Lager und zerzauste meinen Pelz. Sehnsüchtig reckte ich meinen Kopf den warmen Sonnenstrahlen entgegen, die mächtig an Kraft eingebüßt hatten. Dann wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder Fuchsflamme zu. "Ich will nichts Bestimmtes von ihm, ich wundere mich nur, wo er so früh am Morgen hin ist."Nachdenklich wanderte mein Blick zum Lagerausgang. "Möglicherweise teilt Abendlied ja bald die erste Patrouille ein. Ich hoffe, bis dahin haben sich ein paar mehr Krieger aus ihren Nestern erhoben." Ich hatte das Gefühl, dass ein wenig Routine uns allen gut tuen und von den Verlusten ablenken würde. Und möglicherweise würde dies Fuchsflamme entspannen und endlich müde machen. Als ich meinen Blick auf den Kriegerbau richtete, schoss mir eine Idee in den Kopf. Zumindest ein Krieger würde gleich auf die Lichtung treten. Mit einem kleinen Schwanzschnippen verabschiedete ich mich kurzerhand wieder von Fuchsflamme - ich war nicht sonderlich gut darin, jemanden aufzumuntern und musste Abendlied zugestehen, dass sie in dieser Sache wohl die fähigere Kriegerin war - und begab mich in Richtung des Kriegerbaus. Vorsichtig und leise schlüpfte ich wieder in das Halbdunkel der geschützten Kuhle und betrachtete für einen Moment die sich langsam hebenden und senkenden Körper meiner noch schlafenden Clankameraden. Eines war mir besonders vertraut und auf leisen Pfoten schlich ich mich an meinen ehemaligen Mentor Sturmjäger heran. Immer schon hatte ich ihn auf diese Weise in meiner Schülerzeit wecken wollen - es mich aber nie getraut, aus Respekt vor dem erfahrenen Clankater. Ich beugte mich hinab und blies sanft in sein flauschiges Ohr, während ich mit einer Pfote über seine Nase strich. "Aufwachen, Sturmjäger", schnurrte ich im Halbdunkel des Baus, so leise, dass es keine andere Katze hörte, außer ihm. Ich wusste, wie sehr er seinen Schlaf schätzte - und wie er es wahrscheinlich gar nicht gut heißen würde, dass ich ihm aus dem Schummerland gerissen hatte. Als ich sah, wie seine Ohren kurz zuckten und seine Augenlider begannen, zu flattern, huschte ich schnell aus dem Bau und begab mich zum Frischbeutehaufen - so, als wäre ich die Unschuld in Person. Ich griff mir eine Maus vom gestrigen Abend und versenkte meine Zähne in ihrem Fleisch, während ich den Kriegerbau aus den Augenwinkeln unauffällig beobachtete.
Zikadenklang war jetzt schon eine wunderbare Königin und ich lächelte bei dem Gedanken, wie sehr ihre Jungen geliebt und behütet werden. Mir wurde gleich ein wenig wärmer ums Herz, als sie mir anbot, dass ich immer zu ihr kommen konnte. "Das ist sehr lieb von dir, Zikadenklang." schnurrte ich und hob meinen Kopf wieder um sie anzulächeln. Ich glaube aber, dass ich einfach noch ein bisschen Zeit brauchte, um alles zu verarbeiten. Klar, Taunebel war schon ein älterer Kater gewesen, aber ich hatte nicht damit gerechnet ihn von jetzt auf gleich auf so eine grausame Weise zu verlieren. Und es tat weh, das konnte ich nicht leugnen. Aber ich war nicht der einzige, der jemals jemanden verloren hat, also sollte ich mich auch nicht zu viel an meiner Trauer aufhängen. Mein Mentor war ja immernoch da, nur im Sternenclan und passte mit unseren Kriegerahnen auf den Clan auf.
"Deine Jungen werden bestimmt sehr aktiv. Und immerhin weißt du dann ja auch, was so auf dich zukommt." miaute ich lachend. Ihre Antworten beruhigten mich immens. Ihr ging es gut, den Ungeborenen offenbar auch. Ich beobachtete, wie die Königin sich bequemer hinlegte und wieder einmal fragte ich mich, wie es wohl sein musste, tragend zu sein. Ich konnte es mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie es ist lebende, kleine Kätzchen in sich zu tragen. Sie zu fühlen. Es musste ein unsagbar schönes Gefühl sein, wenn man wusste, dass es die eigenen Jungen waren. Es war schon ein kleines, großes Wunder. "Hast du dir schon über Namen Gedanken gemacht, oder entscheiden du und Hasenkönig lieber spontan?" fragte ich sie dann aus reiner Neugier.
Als Abendlied den Bau betrat, nickte ich ihr erfreut zu. "Guten Morgen Abendlied!" begrüßte ich sie. Ich freute mich sie zu sehen und rückte ein Stück zur Seite, damit sie auch Platz hatte und lächelte ihr zu. Es war schon lustig, wie sich jeder nach dem Wohlbefinden der Königin erkundigte, aber Geburten waren ja auch immer so aufregend! Meine Schwester hatte mir einen bedeutungsvollen Seitenblick zugeworfen, als sie fragte, wie es Zikadenklang und den Jungen ging und ich wusste, dass sie mich später dazu nochmal fragen würde, aber für jetzt entschied ich, es erstmal zu ignorieren. Mir war es ganz recht, dass mich noch niemand offen darauf angesprochen hatte. Auf Zikadenklangs Kommentar zuckten meine Schnurrhaare amüsiert. "Das wäre wirklich lustig. Bestimmt kommt er auch gleich und fragt." miaute ich lächelnd. "Aber immerhin kannst du nicht sagen, dass du von uns vernachlässigt wirst!" fügte ich dann noch scherzend hinzu. Erwähnt: Taunebel, Zikadenklang, Abendlied, Hasenkönig Angesprochen: Zikadenklang, Abendlied
Seid gegrüßt, ehrenwerte Katzen fremder Clans. Mein Name lautet Sturmjäger und schon bereits seit 54 Monden diene ich dem Clan der schimmernden Birke als treuergebener Wächter. Pflichtbewusst und ehrenvoll verteidige ich unser Territorium und meine Clangefährten mit Leib und Leben. Wenn du weder mir, noch den Interessen meines Clans im Wege stehts, werden wir eventuell sogar miteinander auskommen.
Thema: Re: Das Clanlager Mi Nov 07, 2018 7:32 pm
Eine kühle Böe zog sanft wehend über das Land und brachte damit das langsam gelb werdende Blätterdach über unserem Lager zum Tänzeln. Hier und da fielen vereinzelt die Tropfen des frischen Morgentaus aus den Kronen der ringsum stehenden Bäume hinunter und zerschellten leise platschend auf dem sandigen Boden. Wohlig eingekuschelt und meine Nase in meinem dichten Pelz vergraben, lag ich tief schlafend im Bau der Krieger und träumte von vergangenen Tagen. Meine Pfoten zuckten sanft und meine Krallen bearbeiteten leicht das moosige Nest, welches mich wärmend umgab und mir Nacht für Nacht vollends Gelegenheit zur Erholung bot. Die Sonne war bereits aufgegangen und hat ihre Strahlen auf die weite Reise über die steilen Hänge des Tals geschickt, damit sie hier Tier und Pflanze mit ihrer Wärme erfreuen und beschenken konnten. Meinen Schlaf störte diese Tatsache allerdings in keinster Weise.. - nein, die vom Sonnenlicht erzeugte goldige Atmosphäre schien mich sogar in meinen Träumen zu erfreuen und unterbewusst entspannte ich meinen gesamten Körper. Es hätte alles so perfekt sein können... - wäre da nicht diese Stimme in meinem Traum gewesen und der plötzlich auftretende Wind, der mir unangenehm und scheinbar sogar bewusst in die Ohren zu pusten schien. 'Kann der Wind überhaupt ein Bewusstsein entwickeln?' Dies war die letzte Frage, die mich in den süß goldigen Traumlanden beschäftigte, als ich ruckartig meine Augen öffnete und wie durch einen Schlag in die so trist wirkende Realität zurückkehrte. Nichts war mehr geblieben von der angenehmen Wärme und von den fröhlich hüpfenden Schäfchenwolken am strahlend blauen Himmel.. - stattdessen befand ich mich im zwielichtigen Bau der Krieger, eingerollt in meinem Nest und ein wenig verdutzt über den plötzlichen Sprung zwischen diesen beiden Welten. Langsam blinzelte ich mir den Schlaf aus den Augen und verwundert blickte ich mich zwischen den teils noch schllummernden Katzen um. 'Es macht nicht gerade den Anschein, als ob einer von euch für mein plötzliches Erwachen verantwortlich sei.' Den Gedanken an ein erneutes Einschlafen habe ich bei den Geräuschen, die von teils singenden Vögeln oder miteinander redenden Katzen ausgingen, schnell wieder verworfen und somit begab ich mich laut gähnend auf die Beine. "Was ein merkwürdiger Start in den Tag.." murmelte ich leise vor mich hin, als ich mit meinen kräftigen Pfoten aus dem Bau heraustrat und meinen Blick aufmerksam durch das Lager schweifen ließ. Fuchsflamme, ein geschickter Jäger aus den Reihen unseres Clans, saß alleine am Rande des Lagers und schien nachdenklich vor sich hin zu träumen.'Vielleicht sollte ich später mal zu ihm gehen und mich nach ihm erkundigen.' In der Kinderstube schien ebenfalls einiges los zu sein und heitere Stimmen wehten von dort herüber. 'Definitiv zu viel Trubel am Morgen für mich.' Plötzlich erkannte ich den silber-grauen Pelz meiner ehemaligen Schülerin direkt beim Frischbeutehaufen und fast schon zeitgleich setzte ich mich in Bewegung. 'Ein kleines Häppchen zum Frühstück und ein kurzes Gespräch mit dem frechen Fellknäuel haben noch nie geschadet. Vielleicht kann sie ja meinen Start in den Tag in ein besseres Licht rücken.' Angekommen bei der deutlich kleineren Kätzin, stolzierte ich erhobenen Hauptes an ihr vorbei und schnippte ihr zur Begrüßung neckisch mit meiner Schweifspitze über das Ohr. "Guten Morgen Frostfeder!" miaute ich mit freundlicher Stimme, als mir plötzlich, ihr merkwürdig fixierter Blick auf die Maus zu ihren Pfoten, auffiel. "Alles gut bei dir? Oder trägst du gerade einen Anstarr-Wettbewerb mit deinem kleinen, toten Freund aus?" Ein amüsiertes Aufschnurren meinerseits konnte ich nicht vermeiden, als ich mir ebenfalls eine kleine Feldmaus vom Frischbeutehaufen schnappte und vor der zierlichen Frostfeder Platz nahm.
Die himmelblauen Augen von Funkenjagd waren halb geöffnet, aber er sah genug oder eher gesagt, er sah das was er sehen wollte. Seine zwei Kinder... Sonnenherz und Lichtschwinge, zwei wundervolle Kinder, die ihn mit goldenem Stolz erfüllen, aber auch immer wieder die Erinnerungen von Glanzspiel wecken... Vor allem in den letzten Tagen war dem orangefarbenen Kater die Tatsache sehr präsent, dass seine Gefährtin nicht mehr unter ihnen weilt... Er hatte es nämlich mehr oder weniger langsam akzeptieren können, aber vor einigen Tagen nahm der SternenClan weitere Katzen auf. Jedenfalls hoffte Funkenjagd sehr, dass Rehherz und Taunebel nun jeweils als ein Stern am Silberverlies nun scheinen können...
Um die deprimierenden Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen schüttelte er seinen Schädel und raffte sich langsam auf. Er war ein Krieger des Clan der schimmernden Birke und durfte sich nicht einfach so gehen lassen! Mit eingeredetem Enthusiasmus stupste der muskulöse Krieger vorsichtig seine Kinder auf. Sie waren zwar schon Krieger, aber in den blauen Augen von Funkenjagd würden sie für immer kleine Würmchen sein und genau deshalb wird er sie weiter umsorgen. Ob sie es wollen oder nicht!
Fuchsflamme ist ein sehr intelligenter Kater. Er ist unheimlich gut im Pläne schmieden und sich Tricks auszudenken. Jagen gehört auch zu seiner Spezialität, was er auch stets genießt. Er ist freundlich, sehr emotional und hilfsbereit, kann allerdings auch schnell eifersüchtig werden. Der orangefarbene Krieger ist zudem etwas vorlaut, was ihn oft in kleine Schwierigkeiten bringt.
Thema: Re: Das Clanlager Do Nov 08, 2018 6:03 pm
Frostfeder war sichtlich überrascht darüber dass er nicht geschlafen hatte. Sie sagte dazu dass der Clan gerade zu dieser Zeit ausgeruhte Krieger brauchte. Fuchsflamme konnte ihre Überraschung verstehen. Der junge Krieger war meistens immer hellwach und hatte selten Probleme mit schlafen. Auch verstand er dass der Clan ausgeruhte Krieger brauchte. Ich werde zum Sonnenfall wieder in die Federn kriechen und einmal schön ausschlafen ... versprochen, dachte er sich im Stillen und hörte der Kätzin ruhig weiter zu. Die graue Kriegerin meinte, dass die Trauer um einen Geliebten in Ordnung wäre, es einen aber nicht lähmen und erst recht nicht davon abhalten sollte neue Kraft zu schöpfen. Sie erwähnte auch den Grünen Husten und dass Katzen, die nicht ausgeruht waren logischerweise anfällig dafür waren sich diese schlimme Krankheit einzufangen. "Da hast du Recht.", murmelte der orangefarbene und sah die Kätzin an, als diese weiter sprach. Frostfeder antwortete auf seine Frage damit, dass sie sich nur wunderte wo der Anführer so früh am Morgen steckte. Dazu meinte sie dass Abendlied möglicherweise bald die ersten Patrouillen einteilte. "Mit Sicherheit.", er nickte und sah ihr noch kurz hinterher als sie sich wieder von ihm verabschiedete, "Man sieht sich später nochmal.". Fuchsflamme richtete seinen Blick wieder in die Ferne und überlegte etwas über das, was Frostfeder ihm gesagt hatte. Der Wind blies ihm dabei leicht in den Pelz und die morgendliche Sonne schien ihm angenehm auf seinen Rücken. Die graue Kriegerin hatte Recht, er sollte sich durch die Trauer nicht lähmen lassen. Zwar konnte er das nun nicht rückgängig machen, jedoch konnte er sich das für die Zukunft merken. Ich weiß das es ihr gut geht. Ich weiß das es beiden gut geht. Es ist zwar traurig dass nun beide weg sind aber ich kann sie immer noch stolz und glücklich machen. Ich bin auch nicht alleine damit. Der junge Krieger streckte sich und bekam seine leichte Müdigkeit wieder zu spüren. Er ließ seinen Blick kurz über das Lager schweifen und seufzte leise. Hoffentlich werden wirklich bald Patrouillen eingeteilt. Ich könnte etwas Bewegung gerade gut gebrauchen.
Sie war eine sehr glückliche, lebensfrohe und selbstsichere Katze, ehrlich und direkt. Liebte ihre Familie sehr und setzte sich für andere ein. Doch von diesem Sonnenschein ist nurnoch ein Schatten übrig, hat sie durch die Bestie doch ihre Familie und ein Teil ihres Körpers verloren...Ein langer Heilungsprozess steht ihr bevor, doch Nichts wird jemals wie zuvor sein.
Thema: Re: Das Clanlager Do Nov 08, 2018 6:55 pm
Der schlanke Schweif lag über der Nase, verbarg jedoch kaum das zarte, schlafende Gesicht der gescheckten Kätzin. Die Augen waren noch geschlossen, während die zuckende Spitze ihres Schweifes anzeigte, dass sie träumte. Doch auch die feinen, fast durchsichtigen weißlichen Schnurrhaare zuckten immer wieder, ebenso wie kaum merklich die zarten, weiche beballten Pfoten. Kein friedlicher Schlaf. Der Nasenrücken kräuselte sich leicht. Kein angenehmer Traum.
Mama? hallte die Stimme der leichten Kätzin in der Dunkelheit. Eben noch, war sie dort gewesen! Ganz sicher. Und da! Als sie sich in jede Richtung drehte, leuchtete in der tiefen Schwärze ein glänzender schneeweißer Pelt aus. Mit seichten gräulichen Sprenkeln und strahlenden Augen. Schmerzlich bekannt, vor kurzem erst aus ihren Herzen gerissen worden. Ihre Mutter, durch Krankheit verstorben, fehlte der ganzen Familie sehr. Doch hatte es besonders den Vater der lebensfrohen Kinder schwer getroffen. Doch auch sie...auch wenn sie es im Wachzustand wohl nicht so oft zeigte und oftmals ein starkes Lächeln aufsetzte und sich mit Arbeit überhäufte. Lichtschwinge mimte oft die Starke unendlich Positive, allein schon um ihren Vater wieder lächeln sehen zu können. Sie lief auf die hell erleuchtete Gestalt zu, die ihr ein schmerzliches ziehen in der Brust verursachte. Doch egal wie sehr sie sich anstrengte, sie kam nicht näher. Stattdessen wuchs die Entfernung, die Kluft aus Schwärze zwischen ihnen und langsam verblasste ihre geliebte Mutter und ließ sie alleine. Erneut. Ihr Atem ging schnell vor Anstrengung und ihre Beine zitterten. Doch sie kam nicht mehr vorwärts. Der schwarze grund wurde flüssig udn schlang sich klebrig ihre Läufe hinauf. Mit einem leicht lauten Einsaugen von Luft, schlug sie die hellblauen Augen auf - ein leises Keuchen das sie aus dem Traum holte und ihren schläfrigen Geist in der Wirklichkeit begrüßte. Ein wenig verwirrt war der Ausdruck der himmelblauen Seelenspiegel, ehe diese sich auf ihren Bruder und den Vater richteten. Lichtschwinge erinnerte sich an den Traum und das Gefühl, dass dieser hinterlassen hatte. Doch atmete sie tief durch und legte ein sachtes Lächel auf ihre zarten Leftzen. Verbarg das Gefühl des ziehnden Herzens und gähnte herzhaft. "Guten Morgen." wisperte sie leise zu Funkenjagd, der noch etwas schläfrig wirkte. Sonnenherz im Nest neben sich, stupste sie sachte an, mit der Nase an seine Wange udn erhob sich. Leichtfüßig streckte sie ihren schlanken Körper, dehnte die angespannte Muskulatur und Sehnen. Lockerte diese und schüttelte dann den unterbewussten Stress ab, als hätte sie nicht grad einen Aphtraum gehabt, den sie schon öfter erlebt hatte.
Abendlied ist eine ruhige, meistens zurückhaltende und etwas schüchterne Kätzin mit einem starken Sinn für Gerechtigkeit. Zudem möchte sie den Frieden wahren, solange es geht und ihrer Position als zweite Anführerin bestmöglich gerecht werden - auch wenn sie, nicht nur diesbezüglich, Bedenken hat und von Zweifeln geplagt wird.
Thema: Re: Das Clanlager Fr Nov 09, 2018 10:17 am
Als meine beiden Clan-Kameraden mich begrüßten und mich dazu einluden, ich zu ihnen zu gesellen, erwiderte ich das Lächeln der zwei und ließ mich zwischen den beiden nieder. Erleichtert darüber, dass es der Königin und ihren Jungen gut ging, folgte ich ihrem glücklichen Blick auf ihren Bauch und merkte, wie Freude in mir aufkam. Neugeborene Junge waren immer auch eine Erinnerung daran, dass es weitergeht. Und daran, dass es neue Anfänge gab, auch wenn andere Dinge zu Ende gehen. Mir gaben Junge immer neue Hoffnung – wie sie sorglos und voller Tatendrang durch das Lager tollten und sich an Dingen erfreuten, die einem als ausgewachsene Katze meist gar nicht mehr so wirklich auffielen. Von ihnen können wir tatsächlich noch ganz viel von dem lernen, was wir uns im Laufe der Zeit abgewöhnt haben. Zudem schien es die Königin auch keineswegs zu nerven, dass sich bereits oft nach ihrem Wohlergehen und dem der Jungen erkundigt wurde. Sie schien sich wirklich sehr wohl zu fühlen, was mich natürlich umso mehr freute. Als Zikadenklang dann ihren Gefährten erwähnte und anschließend leise kicherte, nickte ich zustimmend bei Schneebluts Worten. „Wenn Hasenkönig jetzt reinkommen würde, wäre das tatsächlich ein lustiger Zufall, wenn wir hier dann zu dritt bei dir sitzen und dich fragen. Und er hat Recht – hier wirst du auf keinen Fall vernachlässigt!“, fügte ich dann ebenfalls scherzend hinzu, aber mit einem leichten ernsten Unterton. Die Realität und somit auch meine Pflichten hatten mich wieder eingeholt. „Ich würde ja gerne noch etwas bei euch bleiben, aber ich muss langsam die Patrouillen einteilen“, miaute ich dann entschuldigend und erhob mich wieder. „Ruh dich schön aus, Zikadenklang“, lächelte ich der Königin zu, bevor ich mich an meinen Bruder wandte. „Bis später, Schneeblut.“ Natürlich hatte ich nicht vergessen, dass ich mich noch in Ruhe bei ihm erkundigen wollte, wie es ihm heute geht. Zum Abschied nickte ich den beiden zu, verließ dann die Kinderstube und trat auf die Lichtung, wo ich sogleich von einer kühlen Böe begrüßt wurde. Es wird eindeutig kälter, dachte ich mit einem Frösteln. Hoffentlich kommen wir gut durch die kalten Monde, welche uns wohl bald bevorstehen. Ich schüttelte mich kurz, um den Gedanken zu vertreiben, dann sah ich mich auf der Lichtung um auf der Suche nach bereits erwachten Katzen, die ich auf Patrouille schicken könnte. Ich sah Frostfeder und Sturmjäger in der Nähe des Frischbeutehaufens und Fuchsflamme, der etwas abseits saß und nachdenklich aussah. Da hätten wir schon mal die Jagdpatrouille, überlegte ich und setzte mich in Richtung des orangefarbenen Kriegers in Bewegung. Dass Sturmjäger nicht unbedingt begabt im Jagen war, war mir bewusst, jedoch wollte ich die anderen beiden nur ungern ohne den erfahrenen Krieger und starken Kämpfer losschicken. Vor allem nicht unter den momentanen Umständen. „Guten Morgen, Fuchsflamme“, begrüßte ich den jüngeren Kater freundlich und hoffte, ihn nicht zu sehr aus seinen Gedanken zu reißen. Es war mir irgendwie immer etwas unangenehm, die Patrouillen einzuteilen, aber ich konnte nicht genau erklären, wieso. Vielleicht hatte ich immer das Gefühl, ich würde die anderen bei ihren momentanen Aktivitäten stören oder würde sie falsch einteilen, weil jemand gerne doch lieber die Grenzpatrouille machen würde oder oder oder... aber diese Gedanken waren etwas, was ich mir vermutlich definitiv abgewöhnen sollte. Die als zweite Anführerin war ich hauptsächlich dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass diese auch reibungslos abliefen. An den Krieger vor mir gewandt, fuhr ich fort: „Es wäre gut, wenn du, Frostfeder und Sturmjäger die Jagdpatrouille übernehmen würden.“ Dabei deutete ich in die Richtung der beiden Clan-Kameraden, die gerade mit ihrer Frischbeute beschäftigt waren und überlegte, ob ich den beiden selbst Bescheid geben oder Fuchsflamme zu ihnen schicken sollte. In der Gegenwart der silber-grauen Kätzin fühlte ich mich ziemlich unwohl. Ich wusste, dass sie mich nicht mehr sonderlich leiden konnte und der Meinung war, dass ich keine gute Wahl für den Posten des Stellvertreters war. Aber naja, was sollte ich sagen – da konnte ich nicht unbedingt widersprechen. Schließlich fühlte ich mich selbst ja noch unwohl und unsicher, hatte allerdings die Hoffnung, dass sich das mit der Zeit geben und ich mich als würdig erweisen könnte. Aber bis dahin musste ich wohl mit der jetzigen Situation leben. Ich beschloss, erst einmal Fuchsflammes Antwort abzuwarten, bevor ich noch irgendetwas Weiteres sagte. Auch überlegte ich, mich nach seinem Wohlergehen zu erkundigen, schließlich hatte er vor kurzem seine Mutter verloren, aber vielleicht wollte er auch nicht unbedingt darauf angesprochen werden.
Der erste Stups drang kaum zu mir durch und sorgte für kaum mehr als ein Zucken meiner Schnurrhaare. Ich konnte mich nicht wirklich an meinen Traum erinnern, aber spürte immer noch, dass er unangenehm gewesen sein musste und fühlte mich auch nicht wirklich ausgeruht. Dementsprechend zog ich es vor, noch etwas weiter zu schlafen, auch wenn sich etwas neben mir bewegte. Meine Schwester Lichtschwinge war offenbar aufgewacht, doch ich war noch zu schläfrig, um mehr als das wahrzunehmen. Ich rollte mich weiter zusammen, in der Absicht, wieder einzuschlafen, da spürte ich den nächsten Stups, dieses Mal etwas sanfter und gegen meine Wange. Ich verzog kurz das Gesicht, versteckte dieses dann unter meinen Pfoten und rollte mich dann schließlich auf meinen Bauch. Es nützte ja doch nichts, irgendwann musste ich aufstehen. Und ich bezweifelte stark, dass die beiden Katzen, die mich gerade wecken wollten, locker lassen würden. Mit einem Gähnen hob ich meinen Kopf und blinzelte eben jenen entgegen, die vor mir standen. Meine geliebte Familie, Lichtschwinge und Funkenjagd. Ich nickte ihnen noch verschlafen einen Morgengruß zu und begann dann, mich zu strecken und langsam aufzustehen. Anschließend tat ich es meiner Schwester gleich und schüttelte mich, was die Müdigkeit etwas vertrieb. „Guten Morgen“, miaute ich dann leise, bevor mein Blick auf die Sonnenstrahlen fiel, welche den Boden des Lagers bedeckten. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen und lief aus dem Kriegerbau, um nach dem wärmsten Platz der Lichtung zu suchen und mich dort noch einmal ausgiebig zu strecken und eine kurze Morgenwäsche durchzuführen. Während ich dort auf die beiden Krieger wartete, die sich vermutlich auch bald auf die Lichtung begeben würden, schaute ich mich um und sah, dass schon ein paar meiner Clan-Kameraden aufgewacht waren. Eine kühle Windböe strich mir durchs Fell und verärgert begann ich, mich zu bewegen, um mich wieder etwas aufzuwärmen. Auch wenn die Sonne noch nicht gänzlich ihre wärmende Kraft verloren hatte, so merkte man doch deutlich, dass die Blattleere angefangen hatte. Auf- und abspringend stellte ich mir vor, die Sonnenstrahlen zu jagen, welche um mich herumtänzelten.
Mit einem versuchten fröhlichen Lächeln auf den Lippen beobachtete der weiss-orange Kater wie seine Nachkömmligen langsam aber sicher aus ihren Träumen zurückkehren. Es stimmte ihn traurig zu sehen, dass beide wohl nicht wirklich den allerschönsten Traum hatten, aber er versuchte trotzdem eine gute Miene zu machen. Es zerbrach ihm schlicht und weg das Herz, dass er ihnen in dieser Sache nicht helfen konnte... Es war einfach frustrierend, wie sollte er ihnen helfen, wenn er es sich selber nicht zu helfen wusste?
Jedenfalls fiel es ihm einfach das Lächeln auf dem Gesicht zu behalten, als er sah, wie ein wunderschönes Lächeln auf Lichtschwinges Gesicht erschien und ihn wispernd begrüsste. Mit einem tiefen Schnurren wünschte er auch ihr einen guten Morgen und musste sich wirklich ein Schmunzeln verkneifen. Es war einfach typisch Sonnenherz, dass er etwas länger zum Aufstehen brauchte und beim ersten Stoss nicht gleich reagierte. Funkenjagd konnte darüber nur lächelnd den Kopf schütteln, aber dennoch liebte er seinen Sohn auch für solche Eigenheiten. In den Augen von Funkenjagd waren seine Kinder perfekt, sei es mit irgendwelchen Angewohnheiten oder ähnliches! Doch wie es sich auch gehörte, begrüsste auch sein Sohn ihn mit einem guten Morgen, was der stolze Funkenjagd mit einem tiefen Schnurren erwidert. Mit den himmelblauen Augen sah Funkenjagd ihm nach und richtete diese dann auf seine Tochter Lichtschwinge. "Na dann gehen wir auch! Mal schauen, was wir heute so alles machen werden!", mit Enthusiasmus in der tiefen Stimme folgte Funkenjagd seinem Sohn auf die Lichtung und blickte in die Richtung des Frischbeutehaufens. Leider fehlte ihm der Appetit immer noch... Er fühlte sich, als ob der Tod von Glanzspiel nicht schon vier Monde hinter ihm lagen, sondern erst einige Tage... Denn als diese ihn verlassen hatte, musste er sich für alle Tätigkeiten zwingen, dass beinhaltete auch das Essen... Alsob Glanzspiel nicht nur ein Teil seines Herzes mitgenommen hatte, sondern auch seine Lust und Freude am Leben...
Statt zu essen blickte er seinen Sohn mit einem Lächeln an. "Was denkst du? Sollten wir Abendlied fragen ob sie uns und Lichtschwinge vielleicht in eine gemeinsame Patroullie einteilen könnte? Ein kleiner Familienausflug wäre doch nicht schlecht?"
Freundlich erwiderte sie das Lächeln von Schneeblut und legte ihre Kopf ein wenig schief, um einen besseren Blick auf Abendlied zu haben, welche sich nun zu Zikadenklang und dem Heiler gesellte. Jedoch wanderten ihre Seelenspiegel wieder zu Schneeblut, als dieser meinte, die Jungen der Königin würden sicherlich sehr aktiv werden.
Ein belustigtes Schnurren entkam der braunen Kätzin "Ja, so wie sie bereits treten. Ich freue mich schon darauf, sie umher tollen zu sehen." Und gerade als sie dies sagte, spürte sie wieder leichte Tritte der Jungen, welche sie in sich trägt. "Ich weiß ja nicht wie viele es werden.. aber ich hätte gerne Namen, die mit Wasser zu tun haben." schnurrte sie liebevoll. In ehren an ihre Mutter, deren Name ebenfalls an Wasser anlehnte. "Mal sehen was Hasenkönig dazu sagt." lächelte sie und ihr wurde ganz warm bei dem Gedanken an ihren Gefährten.
Lächeln legten sich meine Seelenspiegel auf die zweite Anführerin, als diese die Stimme erhob. "Oh ja, ich kann mich nicht beschweren. Ich liebe ja immer gute Gespräche, und es freut mich, wenn meine Clanmitglieder nach mir sehen!" miaute sie und meinte diese Worte auch ehrlich. Als sich Abendlied verabschiedete nickte die Kätzin leicht. Natürlich, schließlich hatte die zweite Anführerin auch Pflichten. Dies konnte man ihr nicht übel nehmen. "Das werde ich, man sieht sich." Einen kurzen Moment machte sie Pause, ehe sie noch "Pass auf dich auf!" hinzu fügte. Schließlich wollte Zikadenklang nicht, dass sich jemand verletzt.
Wieder spürte die Königin die Tritte der kleinen Jungen in ihrem Bauch, dieses mal etwas härter als davor. "Ob es heute soweit ist?" Irgendwie hatte die Königin das Gefühl, dass die Jungen schon bald das Licht der Welt erblicken würden. Ihre blauen Seelenspiegel wanderten zu dem Heiler. "Kannst du erfühlen, wie viele es werden?" fragte sie lächelnd. Zikadenklang wollte es unbedingt wissen, vor allem, damit sie sich darauf vorbereiten konnte. Es würde sicherlich härter werden, fünf Junge zur Welt zu bringen, als nur zwei.
Auch ich musste schnurren, bei dem Gedanken, wie Zikadenklangs Junge in naher Zukunft im Clan herumtollen würden. Oh ja, Junge waren immer eine aufregende Sache für den ganzen Clan und ich liebte es, den neugierigen, unschuldigen Wesen zuzusehen, wenn sie das Lager erkundeten. Dass ich die kleinen Kätzchen so spannend fand, wenn sie die Welt entdeckten, lag unter anderem auch daran, dass ich selber nie Junge haben werde, was aber absolut kein Problem für mich war. Deswegen freute ich mich immer besonders, wenn jemand ankündigte, dass es bald Junge geben wird. „Namen mit Wasser? Das hört sich nach einer schönen Idee an.“ miaute ich und spontan fielen mir Namen wie Seejunges, oder Flussjunges ein. Auch einige anderen und ich war gespannt, welche Namen es schlussendlich werden würde.
Abendlied verabschiedete sich wieder von uns beiden und ich nickte ihr zum Abschied zu. „Wir sehen uns später!“ miaute ich ihr hinterher. Ich hoffte wirklich später am Tag nochmal mit meiner Schwester sprechen zu können. Leider war dies nicht immer machbar. Manchmal hatten wir einfach zu viel Zutun, oder es ergab sich schlichtweg nicht. Abendlied hatte auch verständlicherweise mehr Zutun, seitdem sie nun die stellvertretende Anführerin des Clan der schimmernden Birke ist. Zikadenklangs Kommentar, dass Abendlied auf sich aufpassen sollte, traf etwas in mir. Ich wusste selber nicht, wieso ich auf einmal so ein schlechtes Gefühl hatte, aber die sanftmütige Königin hatte recht. Das Erdbeben war gefährlich gewesen, hatte zwei Katzenleben mit sich gerissen und es beunruhigte mich. Ich hatte noch nie ein Erdbeben erlebt und auch Taunebel hat nie etwas von einem Erdbeben erzählt. Ich hatte Angst, dass noch mehr Beben folgen könnte und uns noch mehr Clangefährten entziehen könnte. Tagelang betete ich schon, dass der Sternenclan sich dazu äußerte, aber bis jetzt kam nichts. Was nicht unbedingt etwas Schlechtes war. Eventuell würde ja noch etwas kommen, oder auch gar nichts. Vielleicht machte ich mir auch einfach zu viele Sorgen.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Zikadenklang fragte, ob ich fühlen könnte, wie viele es werden. „Klar, das kann ich machen.“ schnurrte ich, erhob mich und hockte mich dann vor ihren Bauch. „Was schätzt du wie viele es werden? So spontan würde ich jedenfalls mehr als drei sagen.“ fragte ich sie dann und legte meine Pfoten vorsichtig auf den runden Bauch. Zwei Jungen ließen sich leicht erfühlen. Und auch das dritte Junge zeigte sich schnell. „Bis jetzt habe ich drei gefühlt, aber da versteckt sich noch was hinter den Dreien.“ informierte ich die Königin und versuchte weiter die Jungen zu erfühlen. Ich versuchte weiter unten an ihrem Bauch zu fühlen und hoffte, dass ich alle Jungen fühlen konnte. „Ah!“ stieß ich dann triumphierend aus, „Hier hat sich noch ein viertes versteckt. Und das...“ Ich brach meinen Satz ab, um mich besser zu konzentrieren. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich gerade ein weiteres Junge in Zikadenklangs Bauch spürte, oder ob das zu einem der vier Jungen gehörte. „Also vier sind es und ich bin mir nicht vollkommen sicher, ob da noch ein fünftes war, oder nicht. Deine Jungen sitzen gerade ziemlich gut versteckt. Ich denke aber eher, dass es nur vier sind. “ Ich musste amüsiert schnurren. Das machten Jungen doch sicher mit Absicht, wenn jemand versuchte, sie zu erfühlen. „Wenn du möchtest, schaue ich später noch einmal nach. Dann können die Kleinen schon ganz anders sitzen.“ bot ihr der Königin dann an. Manchmal musste die Kätzin sich einfach nur ein wenig bewegen, ein bisschen Zeit vergehen lassen und schon saßen die Jungen so anders, dass man alles viel besser erkennen konnte. Oder eben auch noch schlechter. „Aber sie scheinen sich alle wirklich gesund zu bewegen und du bist so eine gesunde Katze, es gibt bestimmt keine Komplikationen.“ miaute ich dann abschließend. Natürlich konnten trotzdem Komplikationen auftreten und ich schickte ein Gebet zum Sternenclan, dass dies nicht passieren würde, aber Zikadenklang war wirklich soweit gesund und meistens traten Schwierigkeiten überwiegend bei Kätzinnen auf, die vorher auch schon Probleme hatten. Ich wünschte es der Königin auf jeden Fall, dass alles glatt läuft.
Warm lächelte Zikadenklang den Heiler an, als dieser meinte es wäre eine schöne Idee. Ja, das fand die Königin auch, so konnte man direkt erkennen, dass ihre Jungen miteinander verwandt waren, denn jeder hatte einen Namen, welcher mit Wasser zu tun hatte. Noch dazu gab es so viele Variationen und echt schöne Namen. Die Kätzin hoffte nur, dass Hasenkönig dem zustimmen würde.
Als Schneeblut sich erhob und meinte, er könne die Anzahl der Jungen erfühlen, legte Zikadenklang sich so hin, dass er ihren Bauch besser erreichen konnte. In diesem Moment traten wieder kleine Füßchen gegen die Innenwand ihres Bauches und ein kleiner Schmerz durchzuckte die braune Kätzin. "Oh?" Doch dadurch, dass sie vorher noch nie Junge zur Welt gebracht hatte, konnte sie dieses kleine Zeichen nicht deuten.
Die Stimme Schneebluts lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den weißen Heiler. "Ich vermute, dass es vier werden, aber ich bin mir nicht sicher." schnurrte sie und ließ den Kater in Ruhe ihren Bauch abtasten. Ruhig hörte sie dem Kater zu und lächelte dabei sanft. Zikadenklang freute sich schon sehr auf ihren Wurf und hoffte, dass es bald soweit sein würde. "Vier also? Ich freue mich schon." Ein warmes Schnurren entkam der Kehle der Kätzin und sie nickte leicht. "Ich habe das Gefühl, dass es keine Probleme geben wird." stimmte sie dem Heiler zu.
Gerade als sie sich wieder etwas bequemer hinlegen wollte, durchzuckte ein Schmerz die Königin, welcher sie zusammen krampfen ließ. Überrascht blinzelte sie und ein kurzes "Huch?" entkam ihr. War es nun etwa soweit? "Nein, oder?" Unschlüssig glitten ihre Seelenspiegel zu ihrem Bauch hinunter, als ein weiterer Schmerz die Königin durchzog. Sie hatte Wehen! "Oh.. dabei ist Hasenkönig gar nicht hier." miaute sie und ein leises kichern entkam ihr, bevor ihre Seelenspiegel Schneeblut anblickten. "Es sind Wehen." miaute sie und direkt nach diesem Satz durchzuckte eine weitere Wehe die Kätzin. Diese tat mehr weh und ein schmerzhaftes Keuchen entkam ihr. "Ach herrje." Es schmerzte, dabei waren es gerade mal die ersten Wehen. Die braune Kätzin hatte wohl unterschätzt, wie sehr eine Geburt schmerzte. Zum Glück war Schneeblut noch hier, so musste sie nicht laut nach dem Heiler rufen und den Clan direkt alarmieren.
Erwähnt: Hasenkönig, ihre Jungen Angesprochen: @Schneeblut
Lichtschwinge
Jägerin
IDENTITÄT :
Sie war eine sehr glückliche, lebensfrohe und selbstsichere Katze, ehrlich und direkt. Liebte ihre Familie sehr und setzte sich für andere ein. Doch von diesem Sonnenschein ist nurnoch ein Schatten übrig, hat sie durch die Bestie doch ihre Familie und ein Teil ihres Körpers verloren...Ein langer Heilungsprozess steht ihr bevor, doch Nichts wird jemals wie zuvor sein.
Thema: Re: Das Clanlager Sa Nov 10, 2018 7:25 pm
(Entschuldigt den miesen Post, mein Hirn ist momentan etwas matschig :´D)
Es war fast schon als süß zu bezeichnen, wie der sonnenfarbene Kater verschlafen blinzelte und sich zunächst gegen das Erwachen zu wehren schien. Es war eindeutig, so wie die Schnurrhaare sich bei kräuselndem Nasenrücken zuckten, und wie er sich zusammen rollte. Sich schützte vor Lärm und andren Störfaktoren. Kopfschüttelnd verwischte sie ihr eigenes Lächeln darüber. Während sie selbst aus dem Schlaf fuhr und keine Ruhe fand, so war es schön zu sehen, dass ihr Bruder schlummerte. Dass er lebte, gesund war und lächelte. Sie liebte sein positives Strahlen. Denn wie es sein Name schon sagte, war er wie eine kleine Sonne. Fröhlichkeit und starker Wille wurde anscheinend wohl in der Familie weiter gegeben. Der verschlafene Morgengruß ihres Bruders, entlockte ihr ein kleines spöttisches Schnauben und ein anschließendes Grinsen. Sie selbst war leider, durch eher unschöne Umstände schon hellwach. Ihr hellblauer Blick wanderte von dem Gestreiften, der nun eher schläfrig hinaus trat, zu ihrem Vater und sie schüttelte amüsiert den Kopf. Wurde die Gedanken ihres Traumes los und auch ihr Körper schien nun aktiv genug um in den Tag zu starten. Leichtes Dehnen half wahre Wunder um Energie in Schwung zu bringen. "Na dann gehen wir auch! Mal schauen, was wir heute so alles machen werden!" die Stimme ihres Vaters klang enthusiastisch, und so ließ sie sich davon anstecken. Hoffte, dass sie ihn mit Unternehmungen noch fröhlicher stimmen könnte. Also nickte sie und folgte leichtfüßig und huschend hinaus. Ihr Fell plauschte sie ein wneig auf, da die Luft kühler zu werden schien. Doch auch anhand der flauschigeren Struktur, die in der Blattleere isolierend wirkte, merkte sie, dass sie sich dieser Jahreszeit rasch näherten. Die Sonnenstrahlen des Morgens, hatten nicht so viel Wärme wie sonst, doch drang auch keine Kälte in ihre zarten Knochen. Sie betrachtete das Lager mit einem kleinen Lächeln und tapste dann huschend zu ihrem Bruder und Vater dazu. "Ein Ausflug klingt gut! Am besten noch mit einer Jagd, was sagt ihr, hm?" sprach sie motiviert und fröhlich. Eine rasante Jagd wäre jetzt wirklich guttuend. Ihre intensivlauen Augen huschten von Sonnenherz zu Funkenjagd. "Aber zuvor sollten wir eine kleinigkeit Frühstücken, damit wir mit Energie in den Tag starten." sprach sie dann und warf insbesondere ihrem vater einen längeren Blick zu. Seit em Verlust ihrer Mutter, war er wirklich nicht ganz er selbst. "Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Abendlied etwas dagegen hätte, wenn wir uns freiwilig für eine Jagdpatrouille melden." stellte sie fest und leckte sich dabei über die helle Vorderpfote, ehe sie diese über ihr Ohr zog und sich kurz putzte. Aber ihre Familie dabei im Auge behielt. Ihre Seelenspiegel zeigten jedoch die Energie, die in ihr Anstieg und eine gewisse Ungeduld, aufzubrechen.
Auch nach weiteren Fühlen konnte ich nicht mehr als vier Jungen in dem prallen Bauch spüren. Zikadenklang hatte mit ihrer Schätzung wohl recht. „Oh ja, ich kann mir gut vorstellen, dass du dich auf die Kleinen freust.“ schnurrte ich wohlwollend und wollte sie eben noch fragen, ob sie denn schon nervös war, als die Königin zusammenzuckte. Sofort stellten sich meine Ohren aufmerksam auf und meine Augen ruhten auf ihrem Gesicht. Eine einzelne Wehe hin und wieder, Vorwehen, waren nicht unbedingt ein Zeichen, dass es sofort losging Sie waren sogar sehr normal und kein Grund zur Sorge. Man musste sie jedoch beobachten und eben wieder wollte ich die Königin beruhigen, dass eine Wehe hin und wieder kein Problem war, da zuckte sie wieder zusammen. Sie äußerte, dass Hasenkönig gar nicht da war und ich nickte kurz. „Ich bin mir sicher, dass Hasenkönig kommt, sobald er kann.“ versicherte ich ihr und schaute sie weiter an. „Ja, es scheinen wirklich Wehen zu sein. Zikadenklang, du musst versuchen eine Wehe wegzuatmen. Ich weiß, dass lässt sich einfach sagen, aber du musst versuchen, dich nicht zu doll zu verkrampfen, wenn die Wehe kommt, sondern entspannt auszuatmen, okay?“ wies ich sie an. „Wie stark sind die Schmerzen bis jetzt?“ fragte ich sie dann und sammelte gedanklich schon meine Kräuter zusammen. Solange die Königin noch keine starken Schmerzen hatte, konnte ich sie auch ohne Probleme noch kurz alleine lassen, um Himbeerblätter und Fenchel zu holen. Himbeerblätter für die Schmerzen und um die Blutung nach der Geburt zu stillen. Fenchel, um die Hüftschmerzen nach der Geburt zu stillen. Eventuell auch Gurkenkraut, sollte die Braune noch wenig Milcheinschuss haben, was auch nicht ungewöhnlich war für eine junge Katze, die zum ersten Mal Junge gebärt.
Bis jetzt war Zikadenklang, dem Sternenclan sei Dank, noch sehr ruhig und entspannt. Dies konnte sich natürlich auch innerhalb von Sekunden ändern, aber eigentlich war Zikadenklang generell vom Charakter her eine sehr entspannte Katze. Da habe ich schon ganz andere Königinnen erlebt, die bei jeder kleinsten Bewegung Schnappatmung bekommen und durch das gesamte Lager kreischen. Die bei jeder kleinsten Wehe sich benehmen, als würden sie gleich zum Sternenclan wandern und durch diese übertriebene Ängstlichkeiten sich so verkrampften, dass Komplikationen bei der Geburt der Jungen auftraten. Irgendwo war es auch verständlich. Oft wurden diese Katzen aber auch von vorherigen Königinnen nervös und ängstlich gemacht. Dies war bei Zikadenklang immerhin nicht der Fall und ich hoffte, dass sie weiterhin so entspannt blieb. Dies würde nämlich noch mehr dazu beitragen, dass die Geburt völlig reibungslos verläuft.