IDENTITÄT : Seid gegrüßt, edle Krieger, mein Name lautet Frostfeder und ich bin die Tochter von Splitterstern, dem ehrbaren Anführer des Clans der schimmernden Birke. Ich bin eine angenehme Zeitgenossin - sofern man davon absieht, mich anzulügen. Ich besitze jedoch eine scharfe Zunge und habe meinen eigenen Kopf, bin durchaus eitel und kenne meine Grenzen nicht.
Thema: Das Clanlager Mo Okt 22, 2018 2:43 pm
das Eingangsposting lautete :
DAS LAGER
Clan der flüsternden Hügel
Inmitten von Blumenwiesen und Feldern befindet sich eine kleine Baumgruppe, bestehend aus fünf Linden. Rundherum befindet sich ein von Zweibeinern geschaffener Wall, der von dornigen Sträuchern überwuchert ist. Eine einzige, freie Stelle inmitten des Walls markiert den Eingang in das Lager des Clans der flüsternden Hügel. Gegenüber vom Eingang befindet sich ein ehemaliger Dachsbau, welcher zum Anführerbau umfunktioniert wurde. Kuhlen unter dem Wall, die vor Generationen von Katzenpfoten errichtet wurden, stellen die anderen Bauten dar, die mit weichem Gras ausgelegt sind. Ein umgestürzter Baum in der Mitte des Lagers markiert den Versammlungsort des Clans, auf dem sich der Anführer bei wichtigen Ankündigungen niederlässt, um zu seinem Clan zu sprechen.
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Thema: Re: Das Clanlager Sa Jul 20, 2019 9:43 am
Lilienpfote schnaubte. Ja, sie schnaubte und das hörte sich ungefähr so damenhaft an wie ein Furz. Aber es war auch die höchste der Gefühlsregungen, die man in so einer Situation von ihr erwarten konnte. „Dein Humor ist manchmal schwarz wie die Nacht, liebste Schwester“, grollte sie, jedoch eher mit liebevollem Unterton. Sie wusste ja, dass es - im Grunde - keine Katze gab, die sich so aufopferungsvoll um die anderen Clanmitglieder kümmerte. Ihr Blick wurde weich, als Saphirpfote von ihrem Ziel als zukünftige Jägerin erzählte. Sie hörte das Drängen heraus. Es unterstrich noch einmal, wie sehr sie der Tod von Eisgesang mitgenommen hatte. Aber im Grunde konnte ihr Lilienpfote nur zustimmen. Auch sie würde alles daran setzen, ihre Familie vor einem solchen Vorfall zu beschützen. Aber darüber hinaus glaubte sie nicht, dass es Mutstern in nächster Zeit erlauben würde, dass irgendeine Katze allein das Lager verließ, geschweige denn ein Jäger ohne das Geleit eines Wächters. „Das eine was man möchte und das andere was man tut“, seufzte die Zweifarbige schließlich auf die Frage ihrer Schwester hin. „Ich wäre lieber Wächterin geworden, aber am Ende… Na ja. Ich wäre wohl nur eine Last. Bestenfalls ein Bauernopfer. Da jage ich doch lieber die Beute für den Clan.“ Makaber, das konnte sie auch. Aber innerlich spürte sie wieder die Enttäuschung. Eine Weile hatte sie es wirklich versucht. Hatte versucht ihren Körper zu stärken, doch nach dem ersten Probekampf war sofort klar gewesen, dass es sinnlos war. Zur Wächterin würde sie sich nie eignen.
„Ja, das werden sie wohl“, maunzte Lilienpfote emotionslos, während es in ihr grollte. Sie würde sich nie an Rätselblick wenden, wenn es nicht unbedingt nötig wäre. Sollten es die anderen doch tun, aber für sie war es keine Option. Auch wenn sie ihre Vermeidungsstrategie nicht für immer verfolgen konnte, so blieb ihr zumindest in nächster Zeit die Option. Hoffte sie zumindest. Sie wurde von den trüben Gedanken abgelenkt, als Saphirpfote ihre zweite Option erörterte und kam nicht umhin, ihrer Schwester einen leicht befremdlichen Blick zuzuwerfen. „Nun sollte ich dich fragen, ob du das wohl selbst glaubst“, raunte sie und schnippte mit einem Ohr. „Die Jungen haben doch Schneeblume. Es hat doch noch nie einen Kater abgehalten, sein Amt als zweiter Anführer auszuüben, wenn er Vater geworden ist.“ Sie konnte sich allerdings auch keinen Reim darauf machen. Immerhin schien ihre Schwester aber zuzugeben, dass Mutstern mit Schlangentänzer eine gute, vielleicht auch bessere Wahl gemacht hätte. Beim letzten Satz ihrer Schwester senkte Lilienpfote den Blick und unterdrückte ein Schmunzeln. Ihre liebe, süße, naive Schwester. Glaubte sie tatsächlich daran, dass Macht jemanden zum Besseren entwickelte? Jemanden, der schon vorher unerträglich empathielos und kalt gewesen war? Doch für den Moment wollte sie diese Hoffnung nicht zerstören. Oder vielleicht scheute sie auch den Konflikt. Fakt war aber, dass Lilienpfote ihren Kopf liebevoll an dem ihrer Schwester rieb und fragte: „Wollen wir rüber zu Krähenpfote? Der hat sicher auch noch ein, zwei Sachen dazu zu sagen.“
IDENTITÄT : Krähenpfote wird seinem ernsten und starken Aussehen auch Charakterlich gerecht.
Er nimmt nichts auf die leichte Schultern und lässt sich nur schwer beeindrucken. Von Gefühlen hält er nichts, weshalb diese auch nur seine Familie zu Gesicht bekommt.
Aber Vorsicht an alle Angeber - Abfällige Bemerkungen inbegriffen!
Thema: Re: Das Clanlager Sa Jul 20, 2019 11:46 am
Krähenpfote ließ seinen Blick über das Lager gleiten. Die Versammlung von gerade eben hatte er schon glatt wieder vergessen. Stattdessen erblickte er nun seine Schwestern, welche beide zusammen saßen und sich zu unterhalten schienen. Kurz fragte er sich, ob er auch gerne bei den beiden gewesen wäre, entschied sich letztendlich aber dagegen. Das Saphirpfote ihn gerade eben mehr oder weniger ignoriert hatte, saß ihm immer noch im Magen. Eigentlich war es jetzt nichts neues aber heute war einfach nicht sein Tag. Da konnte er es einfach nicht aushalten und suchte lieber das Weite, anstatt sich lautstark mit ihr zu streiten. Außerdem hatte er gegen seinen jetzigen Gesprächspartner auch nichts einzuwenden. Es kam nicht oft vor, dass sich der schwarze Schüler mit anderen verstand aber Orkanpfote ging ihm erstaunlicherweise nicht auf die Nerven. Deswegen würde er auch noch etwas beim grauen Schüler verweilen, gehen konnte er immernoch. Als Orkanpfote ihm eine Frage stellte, zuckte Krähenpfote mit dem Ohr und überlegte kurz. Da er aber bereits gerade eben festgestellt hatte, dass er nichts gegen den anderen Schüler hatte, wusste er auch nicht, was dagegen sprechen würde. Deswegen nickte der schwarze Kater auch leicht. "Ich hätte nichts dagegen einzuwenden. Kurz sah er Orkanpfote an, wandte sein Blick dann aber auch schon wieder ab. Gerade viel ihm kein weiteres Gesprächsthema ein, weshalb er tatsächlich kurz überlegte. Doch dann zuckte er mit den Schnurrhaaren. "Was sagst du eigentlich zu Mutsterns Wahl, Rätselblick als zweiten Anführer zu ernennen?" Während er die Frage stellte, war sein Blick dennoch weiterhin auf das Lager gerichtet. Er selbst war noch am überlegen, wie er zu Rätselblick stand. Normalerweise war er kein Freund von anderen Katzen aber der neue zweite Anführer hatte etwas an sich, was Krähenpfote gefiel. Nur was wusste er noch nicht.
IDENTITÄT : Hallo Fremder.
Meine Name ist Mutstern, doch ich vermute du hast schon von mir gehört. Von mir, dem einzigartigen, schwarzweißen Kater mit den blauen Augen und der Macht unsere Ahnen zu verstehen:
Ein einzelner Blutstropfen trat aus dem kleinen Riss und tropfte auf den Boden, direkt auf den Splitter. Das kleine, spitzte Holzstück färbte sich rötlich. „Ein Zeichen, ein Zeichen, ein Zeichen“, murmelten die Stimmen ihm zu.„Ein Splitter, der Schmerz bringen wird. Blut wird fließen und alles wird vergehn!“ Immer lauter riefen sie die Worte, bis Mutstern sie lautlos mit den Lippen mit formte. „Ein Splitter, der Schmerz bringen…“
Erschrocken riss der Anführer seinen gebannten Blick von dem kleinem Stück holz los. Eine helle Kätzin hatte etwas zu ihm gesagt…. Krampfhaft versuchte er sich zu erinnern, aber sein Kopf war zu voll von Prophezeiungen und der Streunerin. Also gab er es auf und nickte nur, in der Hoffnung, dass sie nicht gefragt hatte. Ob er für den Tod seiner Schwester verantwortlich war. Zum Glück ‚rettete‘ in sein frisch gebackener Stellvertreter. Der kalte Kater sprach ihn knapp an und diesmal bekam Mutstern die Worte mit. „Nun Rätselblick“, miaute er weich, „Ich hoffe, ich habe dich nicht allzu erschreckt. Obwohl, man würde es wohl nicht mal merken, sollte deine Gefährtin sterben…“ Den letzten Satz sagte Mutstern leise genug, sodass er nur für ihn selbst und nicht für den anderen zu hören war. Ansonst würde dieser wohl schnell Anführer werden… Leise lachte Mutstern auf und fuhr mit dem Schweif durch die Luft.
„Wir brechen auf!“,
rief er den Katzen zu und machte sich hinter dem schon vorlaufendem Heiler auf den Weg. Warum genau lief dieser eigentlich schon los? Dachte er etwa, er könnte tun was er wollte? Wäre Pefferbrand nicht der Heiler und damit wichtig, hätte Mutstern dieses Verhalten niemals geduldet. Aber im Moment hatte es den Vorteil, dass er nur nachlaufen musste, ohne zu achten, ob er sich verlief. Und dadurch konnte er über den Splitter nachgrübeln…
Angesprochen@Rätselblick, @Beerenglanz Erwähnt Prin, Eisgesang, Rätselblick, Pefferbrand, Katzen die mit ihm kommen Ort etwas abseits -> die ewige Eiche "reden" | denken | handeln | Stimmen
IDENTITÄT : Mein Name lautet Rätselblick, und solltest du gerade überlegen, mir nach meiner Vorstellung zu antworten, dann dreh dich doch bitte um und geh, denn deine Meinung interessiert mich herzlichst wenig. Also, falls du nicht genauso hirnlos wie der Rest dieses nutzlosen Clanes bist, dann kannst du gerne bleiben. Sei aber bitte leise, denn meine Gedanken sind weitaus interessanter als dass du es jemals sein könntest. Oh, nein, nimm dass nicht falsch auf, in der Regel sind
Thema: Re: Das Clanlager Sa Jul 20, 2019 6:36 pm
Der Kater schien wohl ziemlich abgelenkt gewesen zu sein, denn ich bekam auf den Weg zu ihn hin mit, wie er bei den Worten Beerenglanz zusammen zuckte. Zwar bemerkte ich, dass er anscheinend etwas in der Pfote hatte und damit beschäftigt war, es zu entfernen, doch er musste doch die Pfotenschritte mitbekommen haben, oder? Doch ein Mund blieb verschlossen, als ich mich stumm näherte, und ihn schlussendlich ansprach. Eine Begrüßung kam mir gar nicht erst in den Kopf, doch der Anführer schien auch nicht mehr zu erwarten. Doch bei der Antwort schaute ich den gefleckten Kater etwas schief an. Erschrocken? Schock hatte ich noch nie verspürt. Ich hatte ganz einfach nicht damit gerechnet, zumal ich es gewohnt war, dass Katzen mir entweder abwertende Blicke zuwarfen oder mich schlicht und einfach ignorierten. Nun stellvertretender Anführer zu sein, das war eine unerwartete Entscheidung gewesen, und ich war sicherlich nicht der Einzige, der so darüber dachte. Ich konnte die Stimmen der anderen Clanmitglieder bereits hinter meinem Rücken murmeln hören. Ich antwortete nicht darauf, und musterte ihn kurz, als er erwas vor sich hin murmelte, was ich nicht verstand, und schlussendlich sachte lachte. Meine Ohren spitzten sich, und ich fragte mich - wie eh und je - was er gesagt hatte, doch da rief er bereits den Clan zusammen um zur goßen Versammlung aufzubrechen. So blieb meine unausgesprochene Frage unbeantwortet, und für einen Moment sah ich zu, wie Mutstern Richtung Lagerausgang trottete. Da war ein mulmiges Gefühl in meinen Magen - Misstrauen? Doch ich sagte nichts, und mein Gesicht blieb so unleserlich wie es immer war, als meine langen Beine dem Anführer nun folgten.
Dabei rutschte mein eisblauer Blick wieder zurück zu dem weißen Pelz, neben den ich vor wenigen Minuten noch gesessen habe, und bevor ich darüber nachdachte, änderte ich meine Route ein wenig und ging zurück zu Muschelfluch, die sich noch immer am selben Fleck befand. "Mutstern verhält sich merkwürdig." murmelte ich ihr zu, als ich näher kam, leise genug sodass nur sie und ich es verstanden. Ich wusste noch nicht mal, warum ich ihr meine Gedanken mitteilte, doch die Worte verließen meinen Mund bevor ich darüber nachdenken konnte. Ich ging knapp an ihr vorbei, in Richtung Lagerausgang, wo der Clan zum Aufbruch losging. Jedoch war ich nur wenige Schritte gegangen, da blieb ich plötzlich stehen, und sah über meine Schulter zurück. “Kommst du?“ fragte ich nach, als wäre es selbstverständlich, offensichtlich dass ich das von ihr gewollt hatte. Ich nickte kurz in Richtung Ausgang, bevor mein Blick sich wieder nach vorne richtete und ich weiter voran ging, in Richtung ewige Eiche. Und das als stellvertretender Anführer des Clans. Nicht, dass das etwas ändern würde.
IDENTITÄT : Hallo miteinander! Ich bin eine sanftmütige und ehrgeizige Schülerin des Clans der flüsternden Hügel und habe für jede Katze ein offenes Ohr. Zu meinen Clankameraden bin ich stehts fröhlich und zuvorkommend, da mir das Wohl meines Clans und meiner Familie an höchster Stelle steht. Zu mir selbst bin ich sehr streng und erwarte immer Bestleistung von mir, damit ich niemanden enttäusche oder im Stich lasse.
Thema: Re: Das Clanlager Sa Jul 20, 2019 8:59 pm
Ich verdrehte die Augen, als sich Lilienpfote über meinen Humor ausließ und dann aber kein Stück besser als ich war, indem sie sich als Bauernopfer hinstellte. Ich schnaubte verächtlich und gab neckend dazu. Genauso schwarz wie deiner liebe Schwester. Doch ich hörte deutlich den Schmerz heraus, den sie im Inneren versuchte einzuschließen und nicht an sich rankommen zu lassen. Es brach mir förmlich das Herz, sie dabei so enttäuscht und niedergeschlagen zu sehen. Hast du nicht vorhin gesagt, dass jeder Wächter werden kann? Klar, wir sind nicht die Muskelprotze, aber flink und intelligent, bereit die Schwächen unserer Gegner für uns zu nutzen. Ich wollte diese graue Wolke über unseren Köpfen wegwehen und meine fröhliche und aufmunternde Freundin wieder haben. Also stupste ich sie von der Seite aufmunternd und motivierend an, versuchte ihr Mut zu machen. Verdammt Lilienpfote, jetzt gib doch nicht gleich auf. "Bauernopfer"... Das ist doch nicht dein Ernst!? Mit deiner Intelligenz kann es doch eh keiner aufnehmen! Manchmal hatte ich echt das Gefühl, dass sie sich zu sehr unter einen Scheffel stellt, oftmals zu bescheiden ist und sich nicht genügend Sachen zutraut. Doch das musste sich doch irgendwie ändern lassen.
Lilienpfote schien immer noch weit entfernt von jeglicher Zuversicht gegenüber Rätselblick zu sein. Ihre Zweifel waren unübersehbar und in jedem Satz deutlich herauszuhören. Ja, ihre Stimme triefte vor Misstrauen und sie konnte die Wahl einfach nicht nachvollziehen. Aber keine Ahnung, Mutstern wird bestimmt seine Gründe gehabt haben oder hat er wirklich rein aus einer Laune gehandelt? Das würde der SternenClan doch nie zulassen oder? Und wenn auch, als Schüler könnten wir ja eh nichts ausrichten und konnten die Entscheidung von Mutstern nur akzeptieren. Mehr als das Beste hoffen, blieb uns ja nicht übrig. Jetzt sei nicht so ein Pessimist. Keine Ahnung warum Mutstern für ihn entschieden hat und nicht für eine andere Katze wie beispielsweise Schlangentänzer. Wir können es zwar nicht nachvollziehen, aber vielleicht können uns andere Katzen erleuchten, die bereits mehr Erfahrung haben. Es bleibt uns ja eh nichts übrig als es zu akzeptieren und das Beste zu hoffen. Ich versuche einfach positiv zu bleiben und mich nicht von den Zweifeln meiner Schwester anzustecken. Ich hatte schon genügend Dinge, über die ich zu rätseln hatte. Da bringt es eh nichts über Sachen den Kopf zu zerbrechen, die man eh nicht in der Hand hatte. Als sie unseren Bruder erwähnte, verzog ich kurz mein Gesicht. Klar können wir zu ihm rüber gehen, aber keine Ahnung ob er mich bei sich haben will... Anscheinend habe ich mal wieder etwas falsch gemacht und weiß jetzt nicht genau was. Wenn, dann gehst du gerne vor und falls er Anzeichen von Wut zeigt, kann ich schnell wieder umdrehen. Die liebevolle Berührung ihrer Schwester ließ sie Mut schöpfen und beruhigte ihre angespannten Nerven. Vielleicht würde es ja garnicht so schlimm werden...
Drei Mal. Drei Mal blinzelte Lilienpfote, nur um ihren Kopf schließlich eng an die Flanke ihrer Schwester zu pressen. Sie hatte die Augen geschlossen und umgab sich mit dem vertrauten Geruch der Kätzin. Es rührte sie bis ins Mark, wenn ihre Familie so lobende Worte für sie fand. Sie war wirklich dankbar, dass Saphirpfote so an sie zu glauben schien, weshalb sie auch nicht weiter herum diskutieren wollte. Fakt war aber, dass man manchmal so sehr wollen konnte, wie es eben nur ging, aber das Können war und blieb eine andere Sache. Saphirpfote mochte es fehlenden Ehrgeiz oder Lethargie nennen, aber Lilienpfote blieb dabei. Es hatte nicht sollen sein und um mit ihren körperlichen Defiziten die Laufbahn der Wächterin zu wählen, dafür war sie dann nicht lebensmüde genug. „Danke“, wisperte sie trotzdem in das schwarze Fell und blinzelte aus ihren veilchenblauen Augen zu ihrer Schwester hoch. „Egal wo ich ende, es tut gut, dich zur Schwester zu haben.“ Ihre Tonlage war zwar mehr sachlich als kitschig, aber Saphirpfote würde die Worte bestens zu deuten wissen.
„Du hast Recht“, gab die Zweifarbige schließlich in Bezug auf Rätselblick zu. „Wir können es nicht mehr ändern und damit Basta. Aber bevor Füchse nicht fliegen lernen, glaube ich nicht daran, dass sich dieser Kater noch zu einem freundlichen Kerl entwickelt.“ Sie zuckte mit den Schultern. Es machte keinen Sinn, sich noch weiter den Kopf zu zerbrechend. Sie sprachen immerhin über keine Hypothese mehr, Rätselblick war bereits Stellvertreter und – wie Lilienpfote gerade bemerkte – auch schon mit den anderen Katzen auf dem Weg zur großen Versammlung. Mutstern würde den Kater als den zweiten Anführer vorstellen und damit wäre es dann offiziell.
„Wie kann es bloß sein, dass ihr euch ständig in den Haaren liegt?“, schüttelte Lilienpfote den Kopf. „Dabei bist du doch seine Lieblingsschwester. Er sollte nicht so garstig zu dir sein. Und du solltest dich nicht verunsichern lassen, das steht dir nicht.“ Ihre Worte waren nüchtern und ohne jede Art von Neid oder Missgunst. Natürlich war es in ihrer Jungenzeit irgendwie merkwürdig gewesen, dass die Zwillinge augenscheinlich eine noch tiefere Verbindung teilten, aber man gewöhnte sich daran und Lilienpfote warf es ihnen nicht vor. Das war einfach ihr Ding. Sie nahm die Dinge, wie sie waren. Selbst, wenn es sich dabei um einen Rätselblick als Stellvertreter handelt, dachte sie bei sich und seufzte leicht. „Na komm, ich werde vorgehen. Je eher ihr euch wieder vertragt, desto besser wird es euch gehen. Du bist doch die Mutige von uns beiden, Saphirpfote!“, aufmunternd schnippte Lilienpfote ihrer Schwester mit der Schwanzspitze von unten an die Nase. Vielleicht war es wirklich die beste Idee, sie beide von den schwermütigen Themen abzulenken, indem sie den armen Krähenpfote überfielen.
Entspannt erhob sie sich, streckte kurz die Glieder und deutete der schwarzen Kätzin an, mit ihr zu kommen. Der Abend tauchte das Lager nun in eine dämmernde Dunkelheit. Bald würde es Zeit werden, schlafen zu gehen und spätestens dann sollten sich die Geschwister wieder vertragen haben. So ging sie gemächlich in Richtung von Krähenpfote und Orkanpfote. Sollte sich Krähenpfote zu biestig zeigen, würde sie ihrer Schwester die Konfrontation nicht aufzwingen.
IDENTITÄT : Flammensturm ist zwar ein erfahrener Wächter, aber nicht so verantwortungsvoll und besonnen, wie man es deshalb erwarten würde. Er ist ein, teils schusseliger, Träumer, der das Junge in sich bewahrt, niemals die Hoffnung aufgibt und sich für das einsetzt, was er für richtig hält.
Thema: Re: Das Clanlager So Jul 21, 2019 11:28 am
Das Desinteresse des Schülers an der Großen Versammlung war keineswegs eine Überraschung. Er hatte in der Vergangenheit oft genug deutlich gemacht, dass ihm die Begeisterung, welche für gewöhnlich bei Schülern bei diesem Ereignis aufkam, fehlte. Vermutlich hielt er auch nicht gerade viel davon, aber um seine wirkliche Meinung dazu einschätzen zu können, kannte ich ihn dennoch nicht gut genug. Schließlich war er nie mein Schüler gewesen und ich hatte es allgemein auch nicht für meine Aufgabe gehalten, mich seinem aufmüpfigen und abwertenden Verhalten gezielt auszusetzen. Auch wenn ich zugeben musste, dass ich Flusspfotes Entwicklung schon etwas länger mehr Aufmerksamkeit schenkte als der der anderen Schüler - um genau zu sein seit er seinen ersten Mentor regelrecht vergrault hatte und erst recht, als deutlich wurde, dass er für seine Ausbildung länger brauchen würde als gewöhnlich. Momentan hatte er nicht mal einen Mentor und in mir verstärkte sich immer mehr die Idee, Mutstern darum zu bitten, ihn zu meinem Schüler zu ernennen. Nicht, weil ich der Ansicht war, dass ich es besser machen würde als irgendjemand anderes, sondern vielmehr, dass ich den jungen Kater schlichtweg nicht aufgeben wollte und auch nicht aufgeben sehen wollte. Als sich dieser nun erhob und mir mit einem deutlich genervten Blick und nicht minder desinteressierten Worten zu verstehen gab, dass er weder von meinem Smalltalk noch von dem Wortspiel besonders angetan war, zog ich es vor erst einmal nichts zu sagen und Flusspfotes Bewegung mit meinem Blick zu folgen. So entging mir auch nicht, dass er stockte und mich eingehend betrachtete, was meine Neugier weckte. Was wohl gerade in seinem Kopf vorging, und welche provozierenden Worte er sich möglicherweise zurechtlegte? Dies verflüchtigte sich aber innerhalb von Bruchteilen eines Blinzelns, als der graue Kater meine Namensgebung ansprach und als er derart respektlos nach den Namensgebern fragte, verengten sich meine Augen zu schlitzen und meine Muskeln spannten sich an. Dazu hatte er kein Recht! „Du sagtest, dir wäre es lieber, einer Beute beim Verrotten zuzusehen, als dich mit mir abzugeben?“, entgegnete ich kalt, erhob mich und baute mich vor ihm auf. Während ich weiter sprach, mit nahezu fauchender Stimme, blickte ich von oben herab auf meinen Clan-Kameraden. „Dann sei auch konsequent.“ Mit energischen Schritten begab ich mich zum Frischbeutehaufen, wählte eine besonders saftige Maus aus, begab mich mit ihr im Maul auf den Rückweg und ließ sie vor Flusspfote fallen. „Ich wünsche dir viel Freude“, äußerte ich mit scharfem Unterton und warf meinem Gegenüber einen eindringlichen Blick zu. Sollte er doch zu seinen Worten stehen. Und falls er auf die Idee kommen würde, die Maus auch nur anzuknabbern, würde er meine Pranke zu spüren bekommen.
IDENTITÄT : Muschelfluch trägt eine kalte und emotionslose Maske, da Gefühle für sie eine Schwäche darstellen. Ebenfalls kann sie Albernheiten und Blödsinn nicht ab. Dennoch stellt sie eine gute Gesprächspartnerin dar, da sie stets über ihre Worte nachdenkt und zielgerichtet, sowie klug agiert.
Thema: Re: Das Clanlager So Jul 21, 2019 12:47 pm
Muschelfluch beobachtete mit ihren braunen Augen das Treiben im Lager. Nachdem die Versammlung zu Ende war, schienen viele Katzen aufgewühlt, was die weiße Schönheit auch gut verstehen konnte. Wobei es alles eher an ihr vorbei geht, was mit Eisgesang passiert ist. Sie hat immer noch damit zu kämpfen, dass Rätselblick der neue zweite Anführer ist. Auch nach einiger Zeit des Nachdenkens wusste sie immer noch nicht, was sie davon halten sollte. Der Kater war ihr nicht ganz geheuer. Unteranderem, weil sie sich in seiner Gegenwart irgendwie anders fühlte aber auch, weil er teilweise so herzlos wie ein Stein war. Diese Kombination brachte Muschelfluch einfach durcheinander. Bald würde sie zur großen Versammlung aufbrechen und auch hier wusste Muschelfluch nicht, wie sie dazu stand. Einerseits war es schon interessant, anderseits hatte sie aber auch keine Lust auf viele Fremde Katzen. Solange man sie allerdings nicht ansprechen würde, war eigentlich alles gut. Die Wächterin wollte die große Versammlung einfach nur hinter sich bringen und danach in ihr Nest gehen. Wie auf ihr Stichwort, ging Mutstern dann tatsächlich los und Muschelfluch wollte gerade aufstehen, als sie sah, wie Rätselblick auf sie zu fiel. Verwundert zuckte die Kätzin mit dem Ohr und wollte gerade ein bissiges Kommentar abgeben, als er auch schon anfing zu berichten, dass Mutstern sich merkwürdig verhalten würde. Da sie etwas überrumpelt war, brauchte sie einige Herzschläge, bevor sie darauf antwortete. "Inwiefern?" Fragte sie deshalb genauso leise nach, damit auch wirklich nur er es hören könnte. Die weiße Wächterin war immer noch etwas verwundert, dass Rätselblick sie angesprochen hatte. Und außerdem klang er dabei Recht normal, als wäre er kein gefühlsloser Stein. Mit zuckenen Schnurrhaaren musterte sie den Kater unauffällig und nickte dann leicht, als er fragte, ob sie kommen würde. Das sie eigentlich jetzt auf den weg zur großen Versammlung mussten, hatte sie gerade ganz vergessen, so sehr hat Rätselblicks verhalten sie verwirrt. Deswegen war sie auch kurz etwas genervt, lief dann aber hinter dem Kater her, bis sie ihn irgendwann eingeholt hatte, sodass sie sogar neben ihn lief.
IDENTITÄT : Hallo miteinander! Ich bin eine sanftmütige und ehrgeizige Schülerin des Clans der flüsternden Hügel und habe für jede Katze ein offenes Ohr. Zu meinen Clankameraden bin ich stehts fröhlich und zuvorkommend, da mir das Wohl meines Clans und meiner Familie an höchster Stelle steht. Zu mir selbst bin ich sehr streng und erwarte immer Bestleistung von mir, damit ich niemanden enttäusche oder im Stich lasse.
Thema: Re: Das Clanlager So Jul 21, 2019 7:25 pm
Ich genoß die Nähe meiner Schwester und diese Zärtlichkeiten, ja diese Geborgenheit, die man nur in seiner eigenen Familie finden konnte. Ein leises Schnurren ertönte von mir und ich erwiderte den sanften Blick, die zu mir hoch sah. Natürlich konnte ich nicht wissen, ob meine Motivationsrede bei ihr wirklich im Herzen ankam, aber ich würde einfach selbst dafür sorgen, dass sie nicht aufgibt. Ein klein wenig Ehrgeiz von mir sollte ihr nicht schaden und wer weiß? Viellecht überrascht sie sich am Ende sogar selbst. Schließlich war Lilienpfote meine Familie und für diese lohnt es sich zu kämpfen. Bei ihrem Kompliment wurde ich fast schon rot im Gesicht und auch wenn sie eher sachlich klang, wusste ich doch die Ehrlichkeit und die Gefühle, die dahinter waren. Dasselbe trifft doch auch für dich zu!, miaute ich sanft und kuschelte mich enger an sie heran. Leider konnten wir nicht ewig so verharren, das wäre mir deutlich lieber gewesen. Lilienpfote erwähnte nocheinmal, dass sie so sehr daran zweifelte, dass Rätselblick jemals ein netter Kater sein würde. Einfach abwarten, miaute ich zuversichtlich, denn mehr gab es von meiner Seite nicht mehr zu diesem Thema zu sagen. Entweder Lilienpfote würde mir glauben oder eben nicht. Viel daran ändern konnte ich nicht. Doch leider wurde die Thematik leider nicht einfacher, denn schon redete meine Schwester schon wieder über Krähenpfote. Natürlich wusste ich, wie garstig er manchmal sein konnte, doch wenn ich nicht nachgab, würden wir uns nie vertragen und Streit konnte ich eben einfach nicht leiden. Manchmal hatte ich Angst, dass Lilienpfote neidisch war auf meine tiefe Verbindung zu Krähenpfote, doch schon seit wir klein waren schien sie sich irgendwie damit arrangiert zu haben. Und es war jetzt ja auch nicht so, als ob ich meine Schwester vernachlässigen würde. Gerade verbrachte ich ja beispielsweise auch lieber Zeit mit ihr als mit meinem Bruder, der so viel komplizierter als Lilienpfote war. Keine Ahnung, warum er sich manchmal so verhält und ja ich weiß, ich sollte ihm auch mal die Stirn bieten, aber dann wird der Streit ja nur noch größer... Doch um diese Konfrontation kam ich anscheinend nicht herum, denn Lilienpfote erhob sich bereits mit dem Kommentar, dass ich die Mutige sei und blablabla. Ich verdrehte also die Augen und seufzte leise, als ich mich ebenfalls erhob. Warum konnten wir nicht einfach noch etwas sitzen bleiben? Wenn ich nicht nachgebe, tut er es ja eh nicht, murmelte ich leise und folgte auf leisen Sohlen meine Schwester. Schon von Weitem erblickte ich meinen Bruder und sofort stellten sich meine Nackenhaare auf. Das konnte ja noch heiter werden.
Der Graue bemerkte kaum, dass Mustern die Katzen aufforderte, mit ihm zu kommen. Zumindest die, die er auserwählt hatte. Viel interessanter war Flammensturm jetzt für ihn. Er hatte keine Antwort von dem Kater erwartet. Eigentlich hatte er gar nichts erwartet, doch es erstaunte ihn beinahe, dass der Wächter nun zum Frischbeutehaufen stapfte und ihm kurze Zeit später eine Maus vor die Pfoten schleuderte. Er nahm es also mit ihm auf? Das hatte bisher noch niemand getan. Er wusste allerdings, dass es nicht wirklich klug wäre, dieses Spielchen weiterzutreiben, als er auf Flammensturms zuckende Pfoten sah, die ihm jeden Moment eine verpassen könnten. 'Handgreiflich gegenüber einem Schüler? Wie interessant...' Vielleicht hatte dieser Kater ja wirklich das Zeug, ihm etwas beizubringen, dass er nicht ohnehin schon wusste. Langsam fand er echt gefallen an diesem seltsamen Wesen.
Als wäre nichts geschehen, kauerte er sich artig hin und beäugte die Maus mit großen Augen. Er hatte keinen Hunger und außerdem hatte er ein ungutes Gefühl, dass, wenn er die Maus anbeißen würde, er es bereuen würde. Also lag er dort. Platt auf den Boden gedrückt und sah von der Maus hin und wieder zu Flammensturm. "Und? Was hast du jetzt vor? Willst du mir zugucken oder was?" Eigentlich waren seine Worte nicht so spöttisch gemeint, wie sie klangen. Es handelte sich vielmehr um eine mehr oder minder aufrichtige Frage, die Flusspfote aus Verwirrung gestellt hatte.
IDENTITÄT : Flammensturm ist zwar ein erfahrener Wächter, aber nicht so verantwortungsvoll und besonnen, wie man es deshalb erwarten würde. Er ist ein, teils schusseliger, Träumer, der das Junge in sich bewahrt, niemals die Hoffnung aufgibt und sich für das einsetzt, was er für richtig hält.
Thema: Re: Das Clanlager Do Jul 25, 2019 6:39 pm
Die Reaktion des älteren Schülers überraschte mich. Ich hatte keineswegs mit direktem Gehorsam gerechnet, vielmehr mit einer aufmüpfigen Bemerkung oder einem Davonstolzieren Flusspfotes. Stattdessen gab er noch nicht einmal irgendwelche Widerworte, sondern ließ sich vor der Maus auf den Boden und beobachtete sie tatsächlich, platt gedrückt und mit großen Augen, welche ab und an zu mir wanderten. Streng blickte ich auf ihn hinab und nickte ihm einmal auffordernd zu, als sich unsere Blicke trafen. Dabei überlegte ich, wie ich mich nun am besten verhalten sollte – jetzt noch auf den Auslöser dieser Situation zu verharren, erschien mir ungünstig, wollte ich mich doch eigentlich nicht mit ihm streiten und die Fronten verstärken. Der junge Kater hatte das Thema ja ebenfalls fallen gelassen und sogar getan, was man von ihm verlangt hatte – was wirklich selten genug vorkam –, und dass obwohl diese Aufgabe zugegebenermaßen ziemlich idiotisch war. Aber was soll's? Er hatte mich und meine Liebsten angegriffen und dafür musste er nun mal einstecken. Da konnte keine Aufgabe zu idiotisch sein. Seine nun ausgesprochenen Worte klangen hingegen wieder ziemlich spöttisch und ich kniff die Augen drohend zusammen, auch wenn ich vermutete, dass er wirklich in Erfahrung bringen wollte, wie es nun weitergehen würde. Dummerweise wusste ich das selbst nicht so genau... die ganze Aktion war sehr, wirklich sehr spontan und nicht wirklich durchdacht gewesen. Nach kurzem Überlegen beschloss ich, mich zu beruhigen und ihm gegenüber niederzulassen. Das rechte Bein ausgestreckt, das linke lässig darübergelegt, lag ihn nun da und beobachtete ihn mit einem ganz leichten Lächeln. „Nun, ich bin zu keiner Abendpatrouille eingeteilt, ebenso wenig wie du. Wir haben also jede Menge Zeit.“ Ich blickte gen Himmel, der begonnen hatte, sich bunt zu färben und immer dunkler zu werden, während die Sonne langsam verschwand. „Ich habe nichts dagegen, die Nacht draußen zu verbringen“, fügte ich dann im halb fröhlichen, halb ernsten Tonfall hinzu und wartete gespannt auf die Reaktion des Schülers.
Der hellgraue Kater ist ein eher ruhiger Geselle, der gerne anderen zuhört. Trotz der Tatsache dass seine Mutter von einen Hund getötet wurde, lebt er ein relativ glückliches Leben. Dank seiner geliebten Familie hat er seine Trauer überwunden und versucht den Rest seiner Familie nun zu beschützen. Man erkennt Orkanpfote gut an seinen struppigen Pelz, welcher sich beim besten Willen nicht glätten lässt.
Orkanpfote schlug nach einer Weile vor, dass sie, wenn sie einen ihrer Mentoren fanden, fragen könnten ob sie zusammen trainieren konnten. Aber natürlich nur, wenn Krähenpfote damit einverstanden war. Zu seinem erfreuen stimmte der dunkle Kater zu. Orkanpfote lächelte. "Gut, dann bräuchten wir ja nur noch Dohlenzahn oder Ahornlicht.", miaute er und schaute sich für einen Moment um. Als Krähenpfote aber wieder zu sprechen begann, richtete der hellgraue seinen Blick wieder auf ihn. "Hm.", er überlegte für einen Moment, "Er scheint mir ganz intelligent und reif. Bestimmt ist er eine gute Wahl als zweiter Anführer. Ganz sicher kann ich mir aber leider nicht sein, denn ich kenne Rätselblick kaum.". Orkanpfote hatte mit dem neuen Zweiten Anführer noch nie gesprochen, von daher wusste er kaum was von Rätselblick. Er schien nicht der netteste aller Katzen des Clans zu sein aber vielleicht war er auch anders? Orkanpfote ließ seinen Blick wieder übers Lager schweifen bis er Lilienpfote und Saphirpfote entdeckte, die anscheinend auf sie zu kamen. Kommen wahrscheinlich wegen Krähenpfote her.
Frostknospe ist eine schildpattfarbene Kriegerin mit grünblauen Augen, die derzeit 25 Monde zählt. Sie ist etwas kleiner als der Durchschnitt und schlank gebaut. Vom Auftreten ist sie unsicher, zurückgezogen und äußerst ruhig, dies ändert sich erst, wenn man sie kennen lernt.
Thema: Re: Das Clanlager Fr Aug 02, 2019 11:23 am
Frostknospe | 22 Monde Aussehen: schildpattfarbene Kätzin mit blaugrünen Augen (weiß, braungrau, rotorange) Charakter: ruhig, schüchtern, still, zurückhaltend, freundlich
Ungeduldig rutschte die Kätzin etwas hin und her und konnte ihre Nervosität nicht zurückhalten. Wer würde alles auf der Versammlung sein? Die hellblaugrünen Augen schweiften über die Menge und blieben kurz bei dem toten Körper von Eisgesang hängen. Ein bitterer Geschmack bildete sich in ihren Mund und die Jägerin musste wieder den Blick abwenden. Stattdessen war er auf der kleinen Gruppe die zur großen Versammlung wollte. Es wäre normal gewesen, dass sich die Gescheckte ebenfalls dazu gesellte, doch dafür war sie zu schüchtern. Nicht dass sie sich noch mit den anderen unterhalten musste. Was könnte sie ihnen schon erzählen? Über die Bestie der sie begegnet war? Wieder rann der Kätzin einen kalten Schauer über den Rücken. Frostknospe bemerkte, dass viele andere Katzen Rätselblick zum Posten des zweiten Anführers beglückwünschten. Vielleicht sollte sie auch? Besser nicht. Sie würde sich vermutlich nur verplappern und sie wollte es sich nicht mit Rätselblick verscherzen. Als dann schließlich Mutstern zum Gehen aufrief, erhob sich Frostknospe dann doch und trottete der Gruppe im gemütlichen Trab nach.
IDENTITÄT : Krähenpfote wird seinem ernsten und starken Aussehen auch Charakterlich gerecht.
Er nimmt nichts auf die leichte Schultern und lässt sich nur schwer beeindrucken. Von Gefühlen hält er nichts, weshalb diese auch nur seine Familie zu Gesicht bekommt.
Aber Vorsicht an alle Angeber - Abfällige Bemerkungen inbegriffen!
Thema: Re: Das Clanlager Fr Aug 09, 2019 10:10 am
Der Tag schien beinahe an ihnen vorbei zu rennen, was Krähenpfote nüchtern feststellte. Die Katzen brachen zur Großen Versammlung auf und so langsam glaubte er nicht mehr daran, seinen Mentor heute noch zu sehen. Eigentlich hat er generell nicht daran geglaubt. Vielleicht wird der morgige Tag besser werden, ansonsten müsste er sich eine andere Katze suchen, die mit ihm trainieren gehen würde. Zu Orkanpfotes Bemerkung, dass sie nur noch einen ihrer Mentoren brauchten, schnaubte der schwarze Kater. Es war zu spät aber das würde der Schüler nicht aussprechen, schließlich hatte sein Gesprächspartner Augen im Kopf und konnte es selbst sehen. Dieser Tag war ein absoluter Reinfall gewesen. Eine Verschwendung und das war eigentlich nicht nötig, wie er fand. Dennoch saß er den ganzen Tag hier, im Lager. Erst als der graue Schüler neben ihn von Rätselblick anfing zu sprechen, spitze Krähenpfote seine Ohren. Irgendwie interessierte ihn das Thema und das kam nicht oft vor. Bei seinen Worten nickte der schwarze Schüler leicht und zuckte mit den Schnurrhaaren. "Ich kenne ihn auch nicht aber irgendwas an ihm ist.. interessant. Ich denke auch, dass er eine gute Wahl als zweiter Anführer ist." Zumindest viel ihm gerade niemand besseres ein. Aber er hatte auch keine Lust, sich jeden einzelne Katze durch den Kopf gehen zu lassen. Der verschiedenfarbige Blick des Schülers glitt durchs Lager und blieb an zwei bestimmten Katzen hängen, welche geradewegs auf sie zu kamen. Leicht sträubte sich das Fell in seinem Nacken, als er Saphirpfote musterte. Er war kein Kater, der sich gerne mit seiner Schwester stritt aber er war stur und wenn er seine Ruhe haben wollte, dann war dies so. Somit stand der schwarze Kater auf und streckte sich kurz. "Nacht." sagte er neutral an Orkanpfote gewandt und sah den Schüler kurz an. Gegen ihn hatte er wirklich nichts aber er hatte etwas dagegen, sich heute noch mit seinen Schwestern zu unterhalten. Das war nichts direkt gegen sie aber seine Laune war nicht die beste. Er hatte einfach keine Lust, seine Familie irgendwie anzugehen und deswegen später schlecht darzustehen. Da ging er ihnen doch lieber aus dem Weg. Auf dem Weg zum Schülerbau, blickte er sich nicht nach Lilienpfote oder Saphirpfote um. Morgen würden sich die Geschwister bestimmt Wiedersehen. In seinem Nest angekommen, ließ er sich gleich nieder und legte seinen Schweif ordentlich um seinen Körper. Jetzt wo er hier so lag, merkte er erst richtig seine Müdigkeit, obwohl er heute nicht besonders viel gemacht hatte.
Die sandfarbenen Ohren zuckten kaum merklich immer wieder und die scharfen Krallen bohrten sich wohlwollend in das weiche Moos des Nestes hinein. Gemächlich hob und senkte sich der muskulöse Leib und ein abgehacktes Schnarchen drang aus dem halb geöffneten Maul heraus. Den Schweif über die Nase gelegt hatte es sich der Wächter in seiner provisorischen Schlafgelegenheit gemütlich gemacht. Die Luft im Bau war stickig und vom leisen atmen der Artgenossen schwer in der Lunge. Die Nasenlöcher des Katers blähten sich leicht ob der kalten Luft die durch jede noch so kleine Ritze zu ihm drang, obwohl er sich es doch schon in dem hintersten Teil des Kriegerbaus gemütlich gemacht hatte, wurde es nicht besser mit der Kälte. Ein Zucken durchfuhr den sandfarbenen Körper und eine leichte Gänsehaut bildete sich unter dem dichten Pelz. Irgendwann war es dann selbst für Eichenkampf an der Zeit aufzuwachen...
Goldene Augen spähten durch das dämmrige Licht hinaus auf die Lagerlichtung. Alle schienen sie wieder so putzmunter, so aktiv, so voller Elan und Tatendrang. Seine Züge wirkten weniger amüsiert, spürte er doch einen Hinterlauf eines Artgenossen in seiner Seite. Eichenkampf verzog das Gesicht zu einem Gähnen und erhob sich gemächlich, nicht ohne dabei absichtlich dem Störenfried auf das Hinterbein zu treten, schüttelte sich den letzten Rest Schlaf begleitet von Moosfestzen aus dem bunten Fell und fuhrt sich daraufhin nur flüchtig mit der Vorderpfote über Gesicht und Ohren. Mit einem Brummen an seinen Nebenmann stieg er schließlich leichtfüßig über die noch vereinzelt schlafenden Körper hinweg und blieb im Lichtkegel des Ausgangs stehen. Gestern hatte er, wie sonst auch, seinen Wächterposten eingenommen. Es war nicht sonderlich viel und auch nicht wirklich etwas dramatisch vorgefallen, bis auf ein paar wenige Katzen die ihm im Gedächtnis geblieben waren. Zum einen wäre da der Heiler Pfefferbrand mit seiner Schülerin Mondpfote, diese beiden wollten irgendwelche Kräuter holen gehen und hatten sich bei ihm abgemeldet, so als wäre er ihr persönlicher Babysitter. Ein genervtes Seufzen entwich seiner Kehle, wenn man es so betrachtete war es ja auch so, er war ein Wächter und dafür zuständig alle - voranging Junge, Älteste und Anführer mit seinen Leben zu beschützen. Den Heiler aus einem Dornenbusch zu ziehen oder seiner kleinen - in Eichenkampfs Augen - respektlosen Schülerin den weiß-schwarz befellten Hintern zu retten, ja auch das zählte zu seinen Aufgaben. Das Schmunzeln auf seinen Lippen verschwand so schnell wie es gekommen war, eine wirklich sehr amüsante Vorstellung.
Sein Blick schwiff zu den anderen Katzen, zu den Schülern und älteren, die alle wohl irgendetwas spannendes zu bereden hatten. Die goldenen Iriden blieben für kurze Zeit an Frostknospe hängen, diese kleine Kätzin die immer nicht das Maul aufbekam und sich in ihrem eigens erbauten Schneckenhaus zu verkriechen schien. Dieses Mädchen hatte etwas an sich, dass nur danach schrie beschützt zu werden, es war dumm sich mit solch einer Verletzlichkeit zu umgeben, die dir ein jeder einreißen konnte. Der Schweif des Älteren zuckte, sichtlich geneigt sich zu dem hellen Mädchen zu begeben, um ihr diese Schwäche auszutreiben, sie würde es nicht nur mit ihrer Einstellung zu Leben schwierig haben, auch der Blattfall erschwerte die Jagd. Das stumme Seufzen spiegelte sich in hellen Atemwölkchen wieder, als sogleich die Ohren gespitzt wurden, als die goldenen Iriden Mutstern auf dem höchsten Punkt im Lager ausmachten und die kratzende Stimme dieses schwarz-weißen Flohpelzes in seine Ohren schnitt. Eichenkampfs Muskeln strafften sich augenblicklich und seine Nackenhaare stellten sich auf, als der Blick erst auf Eisgesangs leblosen Körper fiel und dann an Mutsterns Lippen hing. Je mehr Worte dieser Flohsack aus seiner Kehle presste, umso enger schnürte sich die seinige zu und ein tiefes kehliges Knurren polterte in seiner Brust, welches von einem Hustenanfall unterbrochen wurde. Er hatte schon immer nicht mehr als Verachtung für seinen ehemaligen Schüler übrig gehabt, aber der heutige Tag hatte mal wieder bewiesen, dass er diesen schwarz-weißen Bastard wirklich hasste. Wie konnte Mutstern es sich nur herausnehmen den Tod einer Clangefährtin einfach so zu umgehen. Der Anführer gipfelte die ganze Sache auch noch damit, dass er auch gleich einen neuen zweien Anführer auswählte, als Suchtrupp für die Mörder seiner Schwester auszusenden. Misstrauisch wurden die Augen verengt, er hatte nichts gegen Rätselblick, nein im Gegenteil, der Kater stellte eine vortreffliche Wahl dar, aber es war Mutstern der ihn störte. Ein Schadfleck in seinem Gesichtsfeld, anstatt seiner Schwester die letzte Ehre zu erweisen legte er sich auf den Boden und zog sich einen Splitter aus seiner Pfote. Sicher, die eigene Gesundheit geht bekanntlich vor, aber der Kater hatte noch nie so etwas wie Ehrgefühl besessen. Eichenkampfs Krallen bohrten sich in die harte Erde hinein, dieser Penner ging einfach so an dem weißen Leib seiner Schwester vorbei, würdigte den Leichnahm keines Blickes und schlenderte in Richtung Lagerausgang davon.
Der große Kater musste sich wirklich zusammenreisen einigen Clankameraden nicht sofort das Fell über die Ohren zu ziehen, zumindest denjenigen die mit auf die große Versammlung durften. Niemand wirklich niemand hielt bei der ehemals weißen Schönheit an, niemand außer Pfefferbrand und seine Schülerin. Beerenglanz zeigte noch etwas mehr Respekt und bekundete anscheinend Mutstern ihr Beileid, es bestand also doch noch Hoffnung, dass ihre alten Traditionen nicht vollkommen verkommen waren. Der Sandfarbende wartete ab, bis die genannten Katzen das Lager verlassen hatten, bevor er zu Eisgegsang hinüber trat, ihren ehemals kräftigen Leib betrachtend und ihr Gesicht, welches so lieblich, gar erlöst von allen Schmerzen wirkte, als wäre die zweite Anführerin in einen starken und langen Schlummer verfallen. Er vergrub die Schnauze in ihrem Fell, es roch nach Minze - verdammt - so konnte er seinem Misstrauen um ihren Tod keine Linderung verschaffen. Die Worte die er nun an die Weiße richtete waren gedämpft durch ihr Haarkleid und nur für ihre Ohren bestimmt: "Und wenn Ihr sterbt, so bin ich auch da, denn ich bin der, der dafür sorgt, dass Ihr an einen besseren Ort kommt als an jenen, den Ihr euch selbst einst geschaffen habt." Sein Blick streifte den von Pfefferbrand und Mondpfote: "Auf eine gute Versammlung und eine sichere Heimkehr" er nickte "möge Euch der Sternenclan leiten."
Danach wandte er sich ab und schritt einmal quer durchs Lager, vorbei am Frischbeutehaufen und am Schülerbau, in welchen einige Leiber glitten und ihre ruhe im Schlaf suchten. Sein Blick heftete sich nur beiläufig an Beerenglanz, ehe er weiterging und sich am Rande niederließ, den Kopf auf die Pfoten gebetet und das Geschehene beobachtend. Was war das nur heute wieder für ein Tag, kaum war man wach war der Mist echt am dampfen.
IDENTITÄT : Sei gegrüßt, Krieger. Man nennt mich Ahornlicht, auch wenn das Licht in meinem Namen von früheren Zeiten stammt, als meine geliebte Federlicht noch unter uns weilte. Ich rate dir, dich von mir fernzuhalten, besonders an meinen schlechten Tagen... Sonst spürst du meine Krallen schneller an deiner Kehle, als du das Wort "Hilfe" auch nur aussprechen kannst.
Thema: Re: Das Clanlager Sa Sep 07, 2019 3:31 pm
Der Tag war nur so an Ahornlicht vorüber gezogen - wohl auch, weil ihn mal wieder seine dunklen Gedanken eingeholt hatten. Der Kater hatte es gegen Mittag vorgezogen, nach der Ankündigung, dass Eisgesang getötet worden war, sich in das vertraute Farblose seines Baus zurückzuziehen und dort gelegen - mit geschlossenen Augen, aber vom ersehnten, kummerlosen Schlaf so weit entfernt wie kaum jemals. Wobei diese Empfindung, diese Problem, schon beinahe an der Tagesordnung stand und ihn kaum mehr überraschen sollte. Er bekam das Treiben jenseits des Baus gedämpft mit - an seine empfindlichen Ohren drangen hin und wieder Gesprächsfetzen, die ohne Kontext wenig Sinn ergaben. Auch der ältere Krieger und ehemalige Mentor Mutsterns, Eichenkampf, hatte sich für eine längere Zeit in den Kriegerbau zurück gezogen. Schließlich schüttelte sich der Wächter das Moos aus dem Fell und trottete nach draußen.
Wozu nach draußen gehen? Nur, um sich an diesem vermaledeiten, wolkenlosen Tag von der Sonne quälen zu lassen? Nein, Ahornlicht zog es vor, sich weiterhin seinem Leid zu ergeben und still liegen zu bleiben. Schließlich vernahmen seine Ohren das Geräusch einiger aufbrechender Katzen, die wohl zur großen Versammlung gingen. Natürlich war er nicht gefragt worden - er hatte aber auch keinerlei Wunsch geäußert und es gab weitaus fähigere, aufgeschlossenere Katzen im Clan, die geeigneter waren, an Treffen der Clans teilzunehmen. Es würde heute Rätselblicks erste Versammlung als zweiter Anführer sein. Ironischerweise, nur wenige Stunden nachdem die vorige zweite Anführerin verstorben war. Was wohl die anderen Clans dachten? Eisgesang war stets eine unauffällige zweite Anführerin gewesen, ein deutliches Gegenteil zu Mutstern. Ahornlicht hatte den Anblick ihres leblosen Körpers nicht ertragen. Es hatte ihn zu sehr an Federlicht, an seine geliebte Federlicht erinnert. Schon wieder eine Katze, die tot mit Mutstern heim kehrt. Die Dunkelheit in ihm breitete ihre unbarmherzigen Flügel aus und schlug ihre dunklen Klauen in sein Herz. Unwillkürlicher Groll überkam ihn. Seine Schwanzspitze begann, unruhig hin- und her zu peitschen und mit einem Knurren erhob sich der rote Wächter und trat aus dem Bau der Krieger.
Die Lichtung war beinahe gänzlich verlassen. Scheinbar hatten sich bereits viele Katzen mit der untergehenden Sonne in ihre Bauten zurückgezogen. Auch seine Kinder waren nirgendwo zu sehen. Ahornlichts Blick streifte Eisgesang - die gräulich-braune Kätzin lag in der Nähe des Heilerbaus. Er wusste, er hätte für sie beten müssen, aber was brachte es? Die Grausamkeit des SternenClans blieb. Noch eine junge Kätzin, die ihr Leben hatte lassen müssen. Die Ungehaltenheit in ihm verflüchtigte sich nicht. Er fühlte sich rastlos und gleichzeitig ausgelaugt. Hatte er heute überhaupt etwas gegessen? Sein Blick fiel auf Eichenkampf. Ahornlicht respektierte den älteren Wächter, der, wie er wusste, Mutstern womöglich ebenso sehr verachtete, wie er selbst. Langsam trat er näher, beinahe instinktiv, kaum bewusst. Als er vor dem liegenden Kater anhielt, setzte er sich hin. Mit Müh und Not kontrollierte er seinen Schweif, der scheinbar ein ungeduldiges Eigenleben entwickelt hatte. Die Anwesenheit des Anderen beruhigte ihn ein wenig, sodass Ahornlicht seine verkrampften Schultern etwas entspannen konnte und einmal tief Luft holen konnte. "Ich weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll", miaute der muskulöse Wächter kaum hörbar. Er hatte die Worte nicht laut sagen wollen, es war als seien sie einfach von seiner Zunge gepurzelt.
IDENTITÄT : Tüpfelblatt ist eine sanftmütige, fürsorgliche Kätzin die ihre Pflicht darin sieht, ihren Kameraden als seelische Stütze zu dienen. Sie besitzt ein gewisses Talent dafür, die Gefühle anderer Katzen einzuschätzen und rücksichtsvoll auf sie einzugehen.
Ihre hilfsbewusste Art kann dabei leicht ausgenutzt werden - ein Fakt, dem sich die Jägerin jedoch nicht wirklich bewusst ist, denn sie glaubt stets an das Gute in ihren Mitkatzen.
Der Tod war vollkommen; rein wie das klare Wasser des Flusses, der durch das Tal zog und sanft wie der Hauch eines jeden Geschöpfes in den kalten Monden der Blattleere. Nichts, das die Natur an jegliches Leben band und es begleiten ließ, konnte bösartig sein. Weder die Geburt eines künftigen Feindes noch das Hinwegscheiden eines Clangefährten; all jenes war Teil eines Kreises des ewigen Friedens, bewahrt vom Zeitpunkt des Erschaffens einer Kreatur im Mutterleib bis hin zu seinem Einswerden mit der Erde. Doch nun, als Tüpfelblatt gezwungen war, auf den graubraunen Körper ihrer zweiten Anführerin zu blicken – ein lebloser Körper, den sie nie wieder im Lager umherstreifen sehen würde – fiel es ihr schwer, an jenen Worten festzuhalten, welche ihre Mutter ihr im Kätzchenalter eingeflößt hatte.
Die Jägerin hatte eigentlich schlafen wollen; Ruhe finden nach den Ereignissen der letzten Tage. … Frieden. Aber als sie versucht hatte, in dem Nest aus Moos und Gräsern – welches heute so unglaublich unbequem gewirkt hatte – die Augen zu schließen, hatte sie plötzlich das Gefühl überfallen, sie müsse zwischen den dösenden Leibern ihrer Clangefährten ersticken. Resignation – neben der Trauer die einzige Emotion, welche sich tief in ihrer Brust ausgebreitet hatte. Das Sich-fügen in die Tatsache, dass sie heute voraussichtlich ebenso wenig Schlaf abbekommen würde, wie jene ihrer Kameraden, die Mutstern heute auf die Große Versammlung begleiten würden.
Nun saß sie also in unmittelbarer Nähe vor dem Eingang zum Kriegerbau und betrachtete Eisgesang‘s Leichnam. Ihr war bewusst, dass ihre Pflicht als Clangefährtin – nein, als Katze im Ganzen – es verlangte, sich Respekt zollend von ihrer Seele zu verabschieden. Was hielt sie also davon ab? Der Eisblock in ihrem Herzen? Oder die Tatsache, dass sich ihre Pfoten anfühlten, als hätte man sie mit Holzspießen am Boden festgenagelt. ‘Verzeih mir, Eisgesang‘, sprach sie die Verstorbene im Inneren ihrer eigenen Gedankenwelt an, ‘Aber ich bringe es nicht über mein Herz, dir in dein Gesicht zu blicken und dir Worte ins Ohr zu murmeln, welche nie deine Sinne erreichen werden.‘ Stumm schloss sie die Augen, stellte sich die klaren Augen der Zweiten Anführerin vor; wie sie ein jeden fürsorglich angeleuchtet haben, voller Wärme und ihrer typischen mütterlichen Art. Voller Leben. ‘Möge der SternenClan die Schritte deiner Seelenpfoten begleiten, ehe du deinen Weg zu ihnen gefunden hast; ehe du eins wirst mit den Katzen, die schon vor hunderten und hunderten von Monden dieses Lager lebendig gemacht haben.‘ »Ich bin mir sicher, eines Tages werden wir wieder voreinanderstehen und plaudern; wie alte Freunde«, flüsterte sie, ehe ein Seufzen ihre Lippen verließ – in Form einer kleinen, weißen Atemwolke.
Der dichte, schildpattfarbene Pelz schützte sie zwar vor der Kälte des Blattfalls, dennoch konnte Tüpfelblatt nicht anders, als ihr Fell aufzuplustern. Ein seltsames Gefühl war es, das sie beschlich – als hätte der Tod nicht nur nach Eisgesang gegriffen, sondern jeden ihrer Clangefährten liebkost. Ihre goldenen Seelenspiegel wanderten von Katze zu Katze; von Trauer hinweg zu Aufregung – ehe sie an ihrem Anführer hängen blieben. Kälte hatte ihn schon seit Monden durchzogen; er wirkte nicht wie jene Katzen, der Wärme in seiner Brust zu tragen schien. Doch heute wurde sein Verhalten von einer neuen Form von Befremdlichkeit begleitet; ein Verhalten, bei dem Tüpfelblatt nicht anders konnte, als es zu hinterfragen. Ihre Augen ruhten noch einige Herzschläge auf dem schwarz-weißen Kater, ehe sie sich abwandte. Ihm würde sie nicht helfen können, jedenfalls nicht heute – allein angesichts der Tatsache, dass er und einige andere ihrer Clangefährten zur Großen Versammlung aufbrachen. Gehörte die getüpfelte Kriegerin für gewöhnlich zu jenen, die eine besonders große Vorfreude auf die Große Versammlung verspürte – auf die teils vertrauten, teils fremden Gesichter der Katzen aus den restlichen Clans – so überfiel sie nun eine beinahe erschöpfende Erleichterung darüber, dass sie heute Nacht im Lager bleiben durfte. Es wurde stiller, leerer. Die Kätzin fühlte sich schlagartig mit ihren Gedanken alleingelassen. Und lauschte sie sonst so gern jenen Worten, die ihr Bewusstsein ihr im Geiste zuflüsterte, so konnte sie diese gerade jetzt nicht ertragen. Ihr weicher Blick, welcher heute von einer trüben Spur durchzogen wurde, fand sein Ziel bei zwei Wächtern, welche sich zusammengesetzt hatten – und sie beschloss kurzerhand, sich ebenfalls zu ihnen zu gesellen. Den breiten Kopf auf die riesigen Pfoten gebettet, beobachtete Eichenkampf seine Umgebung. Er wirkte abweisend; wie immer, wenn Tüpfelblatt‘s Aufmerksamkeit für den Bruchteil einer Sekunde an dem großen Kater hängen blieb. Doch sie hoffte, ihre Vermutung würde sich eines Tages bestätigen und er würde eine wärmere Seite seiner Selbst offenbaren. Über Ahornlicht hingegen schien ein dunkler Schleier zu hängen – er war ein Kater, der zurückgezogen lebte, nahezu verschlossen. Man konnte auch behaupten, er sei… weniger berechenbar geworden. Dieser Fakt brach Tüpfelblatt das Herz; doch es lag nicht in ihren Pfoten, etwas daran zu ändern.
»Hallo, Jungs«, begrüßte sie die Beiden sanft und ein schwaches - aber dennoch - zärtliches Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie fühlte sich beinahe schuldig, angesichts der Umstände auch nur ein Schmunzeln zustande zu bringen, doch andererseits… Auf welche Art sollte man seinen Kameraden denn sonst Trost schenken? »Darf ich mich zu euch setzen?«, fragte sie und senkte nahezu entschuldigend den Kopf – sie wollte sich natürlich niemandem aufzwingen, aber die Vorstellung, in den Kriegerbau zurückkehren und ihren Gedanken freien Lauf lassen zu müssen, löste ein unangenehmes Kribbeln in ihrer Wirbelsäule aus. »Ich schätze, etwas Gesellschaft würde mir guttun.«
ZUSAMMENFASSUNG:
❈ Tüpfelblatt setzt sich mit Eisgesang‘s Tod auseinander und verabschiedet sich gedanklich von ihr. ❈ Sie beobachtet ihre restlichen Clankameraden und stellt fest, dass sich Mutstern anders verhält als sonst. ❈ Sie zeigt sich nahezu dankbar dafür, dass sie der Großen Versammlung nicht beiwohnen muss. ❈ Die Jägerin fühlt sich überrannt von dunklen Gedanken und sucht Ablenkung bei Eichenkampf und Ahornlicht.
Niedergeschlagen hing ihr Kopf nach unten, die sonst so lebhaft funkelnden Seelenspiegel starrten auf ihre schmutzigen Pfoten während sie vor dem Lager inne hielt. Dreck, Staub...und rostrot färbte diese. Das getrocknete Blut ihres Schülers. Der Anblick allein reichte, um ihr Herz aus dem Takt zu bringen, es zu verkrampfen. Sie brauchte diesen eine Moment, um sich zu fangen, die Übelkeit hinunter zu schlucken, die der Geschmack von Blut auf ihrer Zunge hinterließ. Langsam löste sie die silbrigen Augen von ihren wundgelaufenen Pfoten, und richtete sie widerstrebend auf den Klumpen etwas vor ihr. Das gestreifte Fell war kaum zu erkennen unter dem Blut und Dreck. Sein Geruch kaum zu entziffern, weil ein schwerer, gruseliger Duft über ihm lag sich mit Tod und Angstgeruch vermischte. Kaum legte sich ihr Fokus auf ihn, drehte sich ihre Welt beinahe unter der Realisation….Dieser Klumpen Masse, Fleisch, Fell und Blut...war einst ihr Schüler gewesen, so schwer es auch zu glauben war. Hatte er doch bei dem Fund in Fetzen vor ihr gelegen. Angegriffen und liegengelassen, von etwas Gefährlichem. Angenagt, wie eine einfache Beute. Ein Wimmern entfloh ihr, als sie daran denken musste, wie viel Schmerz und Pein er in seinen Letzten Momenten hatte verspüren müssen! Und dabei alleine, so vollkommen alleine gewesen war, während ihm sein junges Leben geraubt worden war. Ihm wortwörtlich weggerissen worden war. Sie hatte in Allem versagt...was wenn sie mit ihm gegangen wäre, statt ihn alleine zur Jagd zu schicken? Was...wenn sie einen anderen Ort aufgesucht hätten...dann würde er noch leben. Noch nie hatte sich die Schwarz-Weiße so viele vorwürfe gemacht. Noch nie war sie so getroffen und niedergeschlagen gewesen. So vollkommen fertig. Es war als wäre ihr der Boden unter den Pfoten weggerissen worden und sie würde stürzen. Fallen wie ein Vogel dessen Flügel gestutzt worden waren. Und es ging immer tiefer und tiefer.
Am Morgengrauen war sie auf der Suche nach ihm aufgebrochen, voller Energie und Sorge um den jungen Kater, der so knapp vor seiner Ernennung zum Krieger stand. Einem Kater der sich im gemeinsamen Alltag einen Weg in ihr Herz erschlichen hatte, ob sie es nun hatte realisieren wollen oder nicht. Und nun, da er fort war...Man merkte erst was man hatte, wenn man es verlor. Doch war es in diesem Fall wohl eher ein Diebstahl, war doch ein junges Leben geklaut worden. Von jemandem...nein, etwas. Einem Ungeheuer, dessen Geruch sie nicht einordnen konnte, war es doch kein Hund und erst recht keine Katze, die so etwas abscheuliches hatte anstellen können! Nach einer gefühlt ewigen Suche, die all ihre Ausdauer gefordert hatte...hatte sie ihn...oder besser gesagt, das was von ihm übrig geblieben war, gefunden. Das was nun vor ihren Pfoten lag. Sie daran hinderte ins Lager zu gehen. Dort wo ihre Clankameraden ihn ebenfalls sehen konnten, wo es sie verstören könnte...War dieser groteske Anblick doch nicht für die Augen der Jungen und Schüler geeignet...Dreht sich doch schon ihr Magen dabei um!
Nachdem sie jedoch ihren galoppierenden Herzschlag etwas beruhigte und tief durchatmete, andere Gerüche außer den von Eisen wahr nahm, wurde ihr bewusst wie spät es schon war...dass die große Versammlung heute anstand, und die Gehenden bestimmt schon fort waren. Weniger Augen, die den Kadaver sehen mussten...doch auch der Heiler und auch ihr Vater Mutstern wären nicht mehr da! An wen sollt sie sich den wenden? Während sich ihre Gedankenwelt in einem Abgrund aus Chaos befand, beugte sie sich bebend vor und nahm den Klumpen wieder auf...gegen die Übelkeit und Tränen ankämpfend tapste sie auf unsicheren schritten weiter – ins Lager hinein. Wie von allein, mechanisch schritt sie voran, fühlte sich dumpf und hörte ihr eigenes Blut in den Ohren rauschen. Jede einzelne Faser ihres Körpers schrie unter der Anstrengung auch nur noch einen weiteren Schritt zu gehen. Blicke auf sich zu spüren, sobald sie durch den Eingang trat, welche anschließend zu dem klumpigen Haufen Fell und Fleisch wandern würden, dessen Form kaum noch als die einer Katze zu erkennen war. Ihre eigenen Augen senkten sich auf einen unsichtbaren Punkt vor sich, nachdem sie den Ort erreichte und ihr Körper am liebsten aufgeben wollte. Aufhören nach all dem Laufen, rennen, der Panik, dem Entsetzen welches sie durchflutet hatte. Ihr Blickfeld nun verschleiert, zog sich leicht zusammen, während sie schwer schluckte, gegen die Schluchzer oder sonstige Geräusche die ihr entfliehen wollten. Mehr Aufmerksamkeit wollte sie nicht auf sich und den Toten lenken, wusste sowieso nicht wohin mit sich...oder ihm. Legte den Schüler sanft am Rande des Lagers ab, die Dunkelheit fühlte sich nicht mehr Sicher an nachdem sie wusste, dass dort draußen etwas lauerte...Ihr war Übel durch den Geschmack des alten Blutes, durch den Anblick, durch all das was ihr durch den Kopf jagte! Und wer war da, zu dem sie gehen konnte, um zu...berichten, zu warnen, zu erklären? Mutstern war fort...und als sie die Augen zögernd wandern ließ, entdeckte sie Eisgesang. Ihre silbergrünen Augen weiteten sich, denn von dem ihren Tod hatte sie noch nichts erfahren! Wer wohl nun an ihrer Stelle zum zweiten Anführer ernannt worden war? Was ihr zugestoßen war? Scheinbar war die Zeremonie für sie schon abgehalten worden, ein paar verabschiedeten sich sogar noch, denn heute Nacht wäre die ihre. Möge auch Eisgesangs Seele ruhen, dort wird sie auf dich Achten können.. dachte sie mit einem Blick auf ihren einstigen Schüler. Der Einzige Trost waren ihre Ahnen...die ihr Gewissheit gaben, dass sie nicht alleine dort wären, keine Furcht oder Schmerz mehr spüren mussten! Doch was nun? Sie konnte keinen hohen Posten sehen, wusste nicht wen sie ansprechen sollte oder konnte – denn auch ihr Bruder Elsternohr war nirgends anzutreffen. Dabei war er stets ihre Stütze, derjenige der sie von ihren Höhenflügen runter holte, oder dabei absicherte. Doch damit niemand den schlimmen Anblick länger als nötig ertragen mussten, entschied sie ihn erst mal in den Heilerbau zu trage und dann...dann könnte sie sich von Eisgesang verabschieden und anschließend...Weiter wusste sie nicht. Sanft hob sie den Körper hoch und trat in den leere Heilerbau, beruhigend ach Kräuter riechend, und verlassen. Weder Pfefferbrand noch Mondpfote waren hier, niemand. Die Stille umfing sie wie ein Segen und fort von Blicken anderer ertrug sie es auch nicht länger keine Tränen zu vergießen. Weinte sie doch stumm nachdem sie den jungen Kater sacht in eines der leeren Moosnester für Patienten ablegte, auch wenn für ihn alles zu spät kam. „Es tut mir so, so leid Flinkpfote.“ wisperte sie mit bebender stimme und drückte ihre rosafarbene Nase mit dem kleinen Schwarzen Fleck gegen das Fell - welches nicht einmal mehr wie er roch. „Ruhe in Frieden...ich werde das... Ungeheuer finden, was dir dies angetan hat. Ich schwöre es.“ sprach sie leise in der Privatsphäre des leeren Raumes, während ihre kristallenen Tränen still auf den Boden tropften. Der Moment der Schwäche, der Trauer musste sein. War doch nicht nur ihr Körper vollkommen ausgelaugt, auch ihr Inneres sah nicht besser aus. Tief durchatmend richtete sie sich auf und trat einen Schritt zurück, es tat beinahe physisch weh den seelenlosen Leib hier zurück zu lassen. Fühlte es sich doch nur umso mehr an, als wäre sie Schuld, als würde sie ihn verlassen. Doch erst nachdem sie sich gefangen hatte, die letzten Tränen aus ihren trüben Augen fort blinzelte, wagte sie sich erneut aus dem Bau hinaus. Doch ihre Haltung entsprach nicht ihrem sonstigen Wesen, wirkte geschlagen, mehr als nur bedrückt und die Aufruhr in ihrem Inneren war zu sehen, während sie auf wunden Ballen zu Eisgesang trat. Schweigend ließ sie ihre Seelenspiegel über den Körper gleiten. Wunden sichtbar, doch die von einer Katze zugefügt sein mussten – kein Monstrum, welches sie zerfetzt hatte, nur ein Mörder. Ein Streuner? Oder jemand aus einem anderen Clan? Kam ihr doch nicht in den Sinn, dass es auch jemand aus den eigenen Reihen so etwas tun könnte. Wieso nahm man das Leben eines anderen? Man sollte diese doch ehren und wertschätzen. Nicht nehmen, stehlen. Ruhe in Frieden Eisgesang, du warst eine hervorragende Stellvertreterin für unseren Clan. Und auch eine liebe Tante und ein wundervolles Familienmitglied. dachte sie schweigend und legte ihre Nase auch kurz gegen das weiche, fluffige Fell, welches nach Kräutern duftete. Dadurch wurde sich die Kätzin jedoch ihrem eigenen, zerzausten und verschmutzten Aussehen bewusster, zog sich ein paar Schritt zurück, weil sie Eisgesang nicht auch noch beschmutzen wollte und setzte sich, mit dem Blick zum Himmel. Betrachtete das Sternenzelt, den Mond.
Angesprochen: Flinkpfote, Eisgesang (NPC, tot), Kann angesprochn werden!!
Zusammenfassung: Sitzt vor dem Lager und muss sich fassen, um die verstümmelte Leich ihres Schülers ins Lager zu tragen, bringt diesen in den Heilerbau und tritt anschließend zu Eisgesang um sich von dieser zu verabschieden.
Die kleinwüchsige, blinde Katze ist geprägt von der fehlenden Elternliebe und versteht weder Emotionen anderer, noch die eigenen. Doch als wäre ihre physische Einschränkung nicht genug, hört sie Stimmen, die zu ihr sprechen. Jene sieht sie als einzige Freunde denen sie vertrauen kann, während sie den Weg zur Heilerin beschreitet. Eine rolle in die ihr heimlicher Vater, Mutstrn sie steckte.
Doch ist es der SternenClan der mit ihr komuniziert, oder sind es innere Dämonen?
Thema: Re: Das Clanlager Di Sep 10, 2019 3:04 am
Nachdem sie erstaunlicherweise untypisch für sich nachgefragt hatte wie genau man die verschiedenen Kräuter am effektivsten verwendete, erklärte ihr rotpelziger Mentor es durchaus ausführlich. Der Kater ging doch mehr als leidenschaftlich in seiner Rolle als Heiler auf, sprach deutlich mehr und mit einer Innigkeit, die von seiner wahrhaftigen Hingabe bezüglich des Themas zeugte. Doch ebenso uncharakterlich war es, dass sie aufmerksam lauschte und auf das Gesagte achtete – funkten ihr doch ansonsten das Desinteresse oder die Stimmen dazwischen und lenkten sie ab war es diesmal fast schon seltsam still, während der Heiler erklärte wie man Ampfer zerrieb und den Saft somit gewann und nutzte. Doch anschließend sprach er ebenso von anderen Methoden, dem zerkauen und auftragen in verschiedenen Arten, je nachdem welche Situation beim Patienten vorlag und was sie denn lieber anwenden wollen würde – eine seltsame Formulierung...Wie sie empfand. Denn kam es in diesem Posten überhaupt darauf an, was sie denn wirklich wollte? War sie doch sowieso mehr oder weniger in den Posten des Heilerschülers hineingezwungen worden, hatte Mutstern doch entschieden...aufgrund ihres Zustandes. Und auch wenn es ihr recht egal gewesen war, sie sogar erleichtert darüber war, nicht im vollen Schülerbau schlafen zu müssen, lag ihr das Wohlergehen anderer nicht grade am Herzen. Irgendwie war es ihr sogar schlichtweg egal, es interessierte sie nicht. Tat dies doch kaum etwas. Und doch – wenn sie zuhörte wie der wortkarge Kater sprach, ihm ihre Aufmerksamkeit schenkte, so fand sie es gar nicht mehr so..übel. Und so kompliziert klangen die Erklärungen auch nicht, waren jedoch auf jedenfalls etwas Besonderes. Auch wenn die Blinde bezweifelte, dass sie die intensiv riechenden Kräuter in ihrem Maul zerkleinern wollte – was wenn es noch schlimmer schmeckte als roch und ihr die Zunge wegätzte? Brannte doch schon ihr Riechorgan nach wenigen Momenten in der Nähe des Knoblauchs wie Feuer! Und der Duft nahm zu wenn man das Zug rieb, oder mit der Kralle anschnitt – wurde gar unerträglich. Bah. Hielt sie also während der Erzählung gar den Atem an und bemerkte sofortig erleichtert, als er die ausgewählten Pflanzen wieder in die Vorräte zurück sortierte und die Entfernung zwischen ihrer Nase und dem Objekt vergrößerte. Hatte sie doch währenddessen geschwiegen und nur ein verstehendes Nicken angedeutet – versuchend die Worte in ihren Erinnerungen mit dem Duft zu verknüpfen und somit dauerhaft zu speichern. Glücklicherweise erfolgte danach jedoch eine Erklärung des Lagersystems welches sorgfältig ach der Jahreszeit sortiert wurde – doch somit würde sie eben die Erntezeiten der verschiedenen Pflanzen auswendig lernen – praktisch, so würde sie gleichzeitig mit dem verstehen der Ordnung auch die Kräuterzeiten auswendig lernen. Auch wenn sie vermutlich weitaus weniger pingelig mit der Ordnung wäre und die Dinge einfach dorthin legen würde wo sie ihren Duft am wenigsten verbreiten würden...doch solange der Kater noch lebte würde dieses Lagersystem wohl oder übel bestehen bleiben. Beschweren tat sie sich jedoch nicht, würde es ja eh nichts außer Unannehmlichkeiten bringen. Schwieg sie somit nachdem sie ihn mit ungewöhnlich vielen Fragen gesegnet hatte und lauschte nur noch stumm den Erklärungen, während die Zeit des Tages verstrich und sie vollkommen die Orientierung verlor was die Tageszeit anging. Doch hatte sie allgemein nur ein gutes Gefühl dafür, wenn sie draußen unter dem Freien Himmel war, die Vögel hörte oder den Duft des Wetters einsaugen konnte, war Abendluft einfach anders, als die des Morgens. Nur schwere Unwetter oder sonstige Extreme brachten jenen Sinn durcheinander, lag schwerer Regengeruch nämlich störend in der Nase. Bewusst, dass viel Zeit verstrichen war, wurde es ihr schockierender weise also erst, nachdem Mutstern eine Versammlung einberief und sie sich am Bauausgang niederließ – sehen musst sie ja nichts, nur uninteressiert lauschen während ihr Mentor hinaus trat um auch einen guten Blick auf die Versammlung zu werfen – und die schlechten Neuigkeiten hautnah zu erleben. Ein Gähnen nicht unterdrückend empfing sie also nicht nur die Nachricht von Eisgesangs Tod, sondern auch die Ernennung des neuen Stellvertreters. Rätselblick – wer auch immer dies sein sollte. Keinen Gedanken verschwendete sie an die Katzen, weil die Thematik ihr vollkommen fern lag, doch spürte sie die Anspannung ihres Mentors, gar eine Verärgerung die er in seinem Gang ausdrückt, als er an ihr vorbei ging. Der Luftzug deutete jedoch auch das genervte peitschen seines Schweifes an – war er so erzürnt über die Entscheidung? Die emotionsgeladene Reaktion machte die Kätzin nun doch aufmerksam und nachdenklich legte sie den Kopf schief, wurde nun interessierter was den ernannten zweiten Anführer anging. War doch Pfefferbrand irgendwie die einzige Katze des Clans die ein wenig Neugierde in ihr hervorgerufen hatte, weswegen auch seine jetzige Reaktion sie hellhörig werden ließ. Doch ließ nicht nur dies das Stimmengewirr undeutlich in ihrem Kopf werden und sie als Reaktion mit dem Ohr zucken um das Gemurmel zu verscheuchen. Erfüllte doch auch die Bekanntgabe, dass sie zur Versammlung mitkommen sollte sie...mit Aufruhr. Ein ungewohntes, merkwürdiges Gefühl. „Stimmt etwas nicht mit Mutsterns Wahl?“ fragte sie leise nach, recht monoton. Nur eine Spur der Frage hörbar, die den Satz nicht als Aussage stehen ließ. "Du wirkst...aufgebracht.." wisperte sie, klang jedoch eher als würde sie mit sich selbst sprechen. Auf das Brummen ihres Mentoren Nickte sie und folgt stumm und still. Auf leisen, leichten Pfoten. Sie verstand den Sinn nicht, das erweisen der letzten Ehre. Wozu? Die Katze war tot. Würde verrotten wie alle anderen Lebewesen. Ob Maus oder Hase. Doch klang der Heiler mehr als nur verstimmt – lag es an der Toten oder an Rätselblick, oder an Beiden? Mondpfote verstand es wirklich nicht. Ein leichtes Zucken der Nase und sie roch, dass er Kräuter mit sich nahm – sie würden die Tote damit einreiben, wie er es mit Schneepfote getan hatte. Noch mehr Tote, mehr Leichen. Mit einem tiefen Ausatmen folgte sie ihrem Mentor also leichten Schrittes zum Lagerplatz des Kadavers, unberührt von all dem Geschehen. Wartete auf die Anweisungen, nachdem sie den leeren Blick irgendwo über Eisgesang schweben lassen hatte. Sie hatte keine Bindung zu dieser Kätzin, oder sonst wem. Verstand das Gefühl von Verlust nicht. „Mhm.“ murmelte sie bestätigend und tat wie befohlen, nahm den stark duftenden Rosmarin, der sich in jder Nuance von der Minze unterschied und drückte die weichen Nadeln. „Urgh..“ sie kräuselt den Nasenrücken als sich ein betäubender Duft ausbreitete, den vorherigen mehrfach übertraf. Breitete sich doch so erst recht eine Duftwolke aus und somit hielt sie die Luft an, während sie den kalten Körper damit einrieb. Es machte ihr nichts aus eine Tote zu berühren, es widerte sie nicht an, noch beängstigte es sie. Wieso auch? Ihre kleinen Pfoten glitten mit leichter Kraft über das einst seidige Fell und tauchten es in den starke Duft der Pflanze. Doch der sanfte Ton des brummeligen Katers neben ihr hatte sie mehr als nur verwirrt, hatte er doch zuvor noch nie so geklungen! Während der Heiler sich also verabschiedete und noch freundliche Worte sprach, beendete sie ihre Arbeit und wartete ab – ehe sie zum Heilerbau zurückkehrten. SternenClan...die Stimmen, welche zu ihr kamen, oder nur eine Legende? Sie wusste keinesfalls an was sie glauben sollte, ob es sich überhaupt lohnte auf irgendetwas zu hoffen. Waren sie jedoch nicht allein bei der toten, auch Eichenkampf befand sich dort, sich verabschiedend und eine seltsame Anspannung ausstrahlend. Sie blndete zwar die Worte aus, die der alte Kater an die Tote sprach, doch schnaubte kaum hörbar, als er sich auch die Heilerkatzen verabschiedete – etwas davon faselt, dass der SternenClan ihr Pfade leiten mochte und sie sicher heimkehrten. „Kommt es denn oft zu Kämpfen auf den Versammlungen?“ fragte sie monoton, die Aussprache keinen Rückschluss darauf schließen lassend, ob es nun...ironisch oder doch ernsthaft fragend gemeint war. Folgte jedoch ohne weitere Verabschiedung ihrem Mentor – und war somit wie immer nicht wirklich die respektvollste Schülerin.
Schlussendlich traten sie zum Lagerausgang und sie verzog fragend das Gesicht, während sich die leeren verfinsterten Seelenspiegel irgendwo neben Pfefferbrands Gesicht fokussierten. Im Bau bleiben? Wieso? Sie schnaubte hörbar. Der Tag war lang gewesen, doch schnell vorbei gezogen – sie ziemlich beansprucht, da sie sich nie so viel bewegt hatte und ihr Körper unterentwickelt und schwach war – doch ihr Geist war es nicht, und zurück zu bleiben, obwohl sie eingeladen worden war, kam überhaupt nicht in Frage! Nicht, dass sie sich auf ein Katzenmasse freute oder mit irgendwem spreche wollte...doch gehörte eine große Versammlung irgendwie dazu, oder? Zumal es von Vorteil wäre den Weg zu kennen… Wisperte eine Stimme ihr doch ins Ohr dass es durchaus spannned werden könnte. Entstand doch daraufhin fast schon ein kribbeln unter ihrem seidigen, gescheckten Pelz. Eine Art Vorahnung, ehe ihre Ohren zuckten – zu Mutstern, welcher sich einen Splitter in die Pfote gerammt hatte. Aus ihrem sternenförmig gekratzten Symbol in der Rinde – ein Splitter gemeinsam mit Sternen, eine Botschaft wie der Kater es empfand, aus ihren Pfoten geschaffen. Und Unheil nahm seinen lauf… Nicht wissend, doch ahnend und seltsam entschlossen, dorthin mitgehen zu müssen, schüttelte sie energisch den Kopf. „Ich komme mit.“ antwortete sie und plusterte ihren zarten Schweif auf, ehe sie ihm mit entschlossenem Schritt zum Lagerausgang folgte, hinaus aus der Bekanntheit des Lagers. Würde doch der hinweg komplizierter und schwieriger sein, so vollkommen unbekannt. Wenn sie Heim kehrten, könnte sie sich die ganze Zeit anhand der zuvor zurückgelassenen Düfte orientieren auch wenn sie natürlich leblose Hindernisse niemals sehen würde.
Zusammenfassung: lauscht Pfefferbrands Erklärungen und Anschließend der Versammlung, reibt Eisgesangs Körper mit Rosmarin und Minze ein und erkundigt sich bei ihrem Mentor darüber ob ihn Mutsterns Wahl stört. Antwortet Eichenkampfs Verabschiedung unverständlich und folgt dem Heiler zur Versammlung, wiederspricht dem Angebot im Lager bleiben zu können.
Eichenkampf
Wächter
Thema: Re: Das Clanlager Di Sep 17, 2019 1:36 am
Chapter 1.2
Wie dumm sie doch alle waren, wie einfältig, ihnen fehlte es an Hirnmasse oder es lag schlicht und ergreifend an der mangelnden Erfahrung, die die jungen Katzen heutzutage immer wieder aufs Neue zum Vorschein brachten. Seine Ohren waren gespitzt, die Schnurrhaare zuckten gar vor Amüsement über die Frage des kleines Kindes zu seinen Pfoten. Der Wächter legte fein säuberlich den Schweif über die Pfoten und unterdrückte Augenblick ein Grummeln welches sich tief in seiner Kehle anbahnen wollte. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er Mondpfote einen ganzen Moment lang, wohl wissend, dass die Kätzin seine Mimik unmöglich lesen konnte. "Wenn du sie zu reizen vermagst, könntest du vielleicht ein kostbares Stück deines Schweifes einbüßen, oh du junges unwissendes Kind." Der Ältere tat es der Schülerin gleich und erhob sich auf die stämmigen Pfoten: "Ach und... vergiss nicht, verhalte dich anständig." Ein paar Sekunden starrten die goldenen Iriden dem Mädchen noch hinterher, ehe Eichenkampf etwas irritiert, ob seiner letzten Worte, den Kopf schüttelte - respektloses Gör. Nur kurz suchte der Blick die Lagerlichtung nach Taubeschwinge ab, aber die helle Kätzin war nirgends zu entdecken, wahrscheinlich hatte sie sich schon für die Nacht zurückgezogen. Ein Gähnen unterdrückend streckte der Kater ausgiebig seine Steifen Glieder und bog das Rückrat durch. Er war nicht mehr der Jüngste, dass musste er zugeben, aber in den Bau der Ältesten würde er mit Sicherheit noch keine Pfote setzten, da müssten schon noch ein paar Vollmonde vergehen, ehe man ihn dort antreffen würde und falls man ihn dort jemals sehen sollte. Ein Grunzen verließ seine Kehle und der schwere Kopf schwenkte trage zur Seite, bald schon mussten die Jäger wieder Beute mit Nachhause bringen, sonst konnte es dieses Jahr ein ziemlich harter Winter werden. Der Schweif peitschte empört und mit einem Ohrenschnippen schlenderte der Wächter zum Eingang des Kriegerbaus zurück, um sich eine wohlverdiente Pause zu gönnen - von was auch immer - war ja sowieso egal, niemand würde es interessieren ob er nun auf dem Boden lag oder Purzelbäume durchs Lager schlug.
Träge Seelen waren an ihm vorbeigezogen, in der Absicht sich endlich in die schützende Umarmung ihrer Träume zu werfen und ihre Krallen in das überaus unbequeme Moosnest zu schlagen. Eichenkampf verspürte noch nicht das Verlangen sich endlich dem monotonen Atmen des Schlafes hinzugeben, vielmehr war er gereizt, nahezu aufgewühlt, ob der Neuigkeiten dieses Tages und derer die im Laufe der Nacht noch folgen würden. Seine Mundwinkel zuckten, oh er hoffte so, dass sie alle Mutstern misstrauen entgegenbrachten. Natürlich wurde das ihren Clan in ein schlechtes Licht rücken, aber solange Eichenkampf keine persönlichen Anfeindungen betrafen und man ihn direkt mit diesen konfrontieren würde, war es ihm scheißegal was die anderen Anführer mit seinem ehemaligem Schüler und dessen Clan vor hatten. Genüsslich begann er sich in vollen Zügen das Gesicht zu putzen und strich gemächlich mit der weichen Pfote darüber, es war fast schon eine nächtliche Prozedur, ein Ritual, geworden, welche er tagtäglich zu bevorzugten Zeiten zu wiederholen pflege. Eichenkampf hielt in seinen Bewegungen inne, als ihm ein nur zu bekannter Geruch um die Schnurrhaare wehte. Seine Ohren zuckten in die Richtung des anderen, er hatte ihn registriert, war aber noch lange nicht bereit sich mit dem rötlichen Wächter zu unterhalten. Eichenkampf wusste von Ahornlicht, dass er ein nicht zu zügelndes Temperament an den tag legen konnte, und besonders an manchen war er eben eine unausstehliche Kratzbürste, der eindeutig alles und jeder gegen den Strich ging. Ein letztes Mal fuhr die gestreifte Pfote über das vernarbte Gesicht, ehe er den Roten eines Blickes würdigte. Es war durchaus ungewöhnlich,. dass gerade er die Nähe zu dem vernarbten Krieger aufsuchte, noch dazu freiwillig. Die goldenen Iriden legten sich prüfend auf sein Gegenüber, es war ebenso seltsam, dass Ahornlich Worte an richtete, auch wenn jene - aus Eichenkampfs Sicht - eher abwesend, gedankenverloren in die Welt herausposaunt wurden. Seine rechte Vorderpfote schoss vor und legte sich bestimmt auf die Schweifspitze des anderen. "Dann geh doch zu denen da und lass dich von ihrem Schnarchen in den Schlaf wiegen." Seine Mundwinkel zuckten, ehe er losließ und sich auf den Rücken drehte. "Du kannst mir auch gerne den Rücken graulen" ein Schnauben verließ seine Kehle: "Wenn man dich so betrachtet, könntest du sogar lächeln." Oh nein, Eichenkampf war keineswegs bereit dem Roten seine Lebensgfeschichte aufzutischen oder sich mit ihm darüber zu beklagen, wie tragisch doch Eisgesangs Tod war, oder Mutstern Dreck am Stecken hat. Nein, sie würden sich nur ihm Kreis drehen und jeden Stein immer und immer wieder umdrehen. Seine Augen fixierten eine filigrane Gestalt die sich mit einer ungeheuerlichen Eleganz auf die beiden Krieger zubewegte: "Na toll Ahornlicht, du bist ja ein wandelndes Kameradenmagnet." Ein Seufzen quoll aus seinem Maul hervor, als sich der schwere Körper wieder auf die Seite drehte und dort liegen blieb, die näherkommende Tüpfelblatt beobachtend. Ihre Begrüßung hallte in seinen zerfetzten Ohren wieder, nahm er diese mit einem Nicken seines breiten Kopfes entgegen. Ein beinahe trockenes Auflachen entkam seiner Kehle: "Wenn dir unsere Gesellschaft zusagt, nur zu."
IDENTITÄT : Flammensturm ist zwar ein erfahrener Wächter, aber nicht so verantwortungsvoll und besonnen, wie man es deshalb erwarten würde. Er ist ein, teils schusseliger, Träumer, der das Junge in sich bewahrt, niemals die Hoffnung aufgibt und sich für das einsetzt, was er für richtig hält.
Thema: Re: Das Clanlager So Sep 22, 2019 7:30 pm
Während ich neben Flusspfote lag, ließ ich meinen Blick abwechselnd durchs Lager und zum Nachthimmel wandern. Erinnerungen an meine Schwester wollten sich in meine Gedanken schleichen, aber ich schickte sie schnell wieder fort. Nicht, weil ich ihr nicht gedenken wollte – im Gegenteil. Wie könnte ich sie jemals vergessen... Sondern vielmehr, weil gerade nicht der richtige Zeitpunkt war. Ich spürte, wie Traurigkeit mich zu überkommen drohte, selbst jetzt noch, nach all den Jahren, und diese Emotion war gerade außerordentlich unbrauchbar. Schließlich wollte ich weder vor dem Schüler als Schwächling dastehen, noch ihm weitere Angriffsflächen bieten. So kam es auch, dass mir die Bewegung am Lagereingang sofort auffiel. Gespannt beobachtete ich ihn mit aufmerksam gespitzten Ohren und wartete darauf, dass sich die Katze zu erkennen gab, welche das Herz unseres Clans betreten wollte. Was ich aber sah, sandte mir eine Welle aus Schock durch den Körper. Mit aufgerissenen Augen folgte ich Schwalbensang mit den Augen, welche einen leblosen Körper ins Lager trug. Und wie ich zu meinem Entsetzen feststellen musste, war der Körper so dermaßen übel zugerichtet, dass man kaum noch erkennen konnte, dass es sich um Flinkpfote handeln musste. Heiliger SternenClan... Es tat mir im Herzen weh, die sonst vor Lebensfreude nur so strahlende Jägerin so... kraftlos zu sehen. Sie wirkte nicht nur niedergeschlagen, traurig und verzweifelt, sondern wirklich kraftlos. Als sie den Körper am Lagerrand ablegte, setzte ich mich auf und wollte mich auf den Weg zu ihr machen, ihr anbieten, dass ich mich um den Körper kümmern würde, für sie da sein. Schließlich wusste ich, was der Tod einer liebgewonnenen Katze in einem auslösen könnte. Flinkpfote war ihr Schüler gewesen... sicherlich traf sie der Verlust sehr schwer, vor allem weil sie noch so jung und er ihr erster Schüler gewesen war. Doch die schwarz-weiße Kätzin hatte scheinbar bereit einen Entschluss gefasst; sie beugte sich wieder zu dem leblosen Kater hinab, hob ihn langsam hoch und trug ihn vorsichtig in den Heilerbau. Erschüttert saß ich also da und nutzte die Zeit, um mich zu sammeln. Stören würde ich Schwalbensang jetzt ganz sicher nicht, vermutlich verabschiedete sie sich gerade. Warum muss Pfefferbrand ausgerechnet jetzt nicht da sein... Der Heiler hätte sich bestimmt bestens um die Situation kümmern können. Leider waren aber auch wegen der Versammlung weder Mutstern noch der frisch ernannte Stellvertreter Rätselblick da, ebenso auch Mondpfote. Für Letztere war es sicher gut, so musste sie diesen Anblick jetzt nicht ertragen. Als meine Clan-Kameradin nun wieder aus dem Heilerbau trat, sah sie wirklich furchtbar aus und ich fragte mich, wie sie es schaffte, sich auf de Beinen zu halten und sich zusätzlich zu allem noch von Eisgesang zu verabschieden. Bemerkenswert... auch wenn sie sicher niemand um ihre Situation beneidet. Als sie sich nach ein paar Momenten des Abschieds wieder vom Körper der ehemaligen zweiten Anführerin abwand, sich ein paar Schritter weiter niedließ und ihren Blick gen Sternenhimmel richtete, erhob ich mich. Alleine lassen wollte ich sie jetzt auf gar keinen Fall. Mit einem Schnippen meiner Schweifspitze bedeutete ich Flusspfote, an seinem Platz zu bleiben und mir nicht zu folgen – Schwalbensang konnte seine scharfe Zunge jetzt definitiv nicht gebrauchen – und schritt im gemächlichen Tempo auf die schwarz-weiße Kätzin zu. Ich trödelte nicht, aber ich beeilte mich auch nicht. Ruhe war jetzt vermutlich das, was sie am meisten brauchte. Und niemand, der angesprintet kommt, Aufruhr verursacht und sie nach den Vorkommnissen ausfragt. Also setzte ich mich dicht neben sie, so dicht, dass sich unser Fell noch nicht berührte, sie das aber mit einer kleinen, nahezu merklichen Bewegung ändern könnte, wenn sie denn wollte, und richtete meine Augen ebenfalls nach oben zu unseren Ahnen. Wenn sie nicht sprach, würde ich auch nicht sprechen. Ich konnte überhaupt nicht einschätzen, was ihr gerade guttun würde und ich hoffte, dass ich bisher den richtigen Anfang gemacht hatte. Schwalbensang... es tut mir so leid.
IDENTITÄT : Sei gegrüßt, Krieger. Man nennt mich Ahornlicht, auch wenn das Licht in meinem Namen von früheren Zeiten stammt, als meine geliebte Federlicht noch unter uns weilte. Ich rate dir, dich von mir fernzuhalten, besonders an meinen schlechten Tagen... Sonst spürst du meine Krallen schneller an deiner Kehle, als du das Wort "Hilfe" auch nur aussprechen kannst.
Thema: Re: Das Clanlager Do Sep 26, 2019 5:59 pm
Wären die Worte von einem anderen Clankameraden ausgesprochen worden, hätten sie Ahornlicht wohl mit noch mehr Wut erfüllt, als er so oder so schon in sich spürte. An seinen dunklen Tagen war mit dem Kater nicht zu scherzen, und für gewöhnlich duldete er keine Ironie ihm gegenüber, es sei denn sein Sohn, seine Tochter oder sein Bruder äußerte diese. Oder Beerenglanz oder Krähenpfote. Bei Rätselblick konnte sich Ahornlicht auch noch des Öfteren zusammenreißen, schließlich kannte er den schwierigen Charakter seines...Freundes. Falls man das, was die beiden hatten, als Freundschaft bezeichnen konnte. Es war wohl ebenso seltsam wie die Fellzeichnung des neuen zweiten Anführers - wenngleich Ahornlicht schleierhaft war, wieso Mutstern diese Entscheidung gefällt hatte. Soweit er wusste, hielt Rätselblick nicht viel von Befehlen und ebenso wenig von ihrem Anführer. Mit dem getupften Kater hatte sich Mutstern niemanden ausgesucht, der ihm blind folgen würde, so wie es seine inzwischen tote Schwester getan hatte.
Instinktiv fuhr Ahornlicht seine Krallen aus, als sich Eichenkampfs Pfote auf seine unruhige Schwanzspitze legte. Mit Müh und Not unterdrückte er ein Grollen. Bevor er sich versah, hatte sich der mächtige Kater auf den Rücken gedreht und von ihm abgelassen. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass sich sein Schweif seiner Kontrolle entzogen hatte und unruhig hin- und her gepeitscht war. Nun, da er meinte, das Gewicht der massigen Pfote seines Gegenübers noch darauf zu spüren, konnte er ihn ruhig halten, wenn er sich darauf konzentrierte. Eichenkampf brachte ihm kein Mitgefühl entgegen, stattdessen zog der getigerte Kater ihn noch auf. Ahornlicht entfuhr ein unwilliges Grollen - als würde er auch nur einen der Vorschläge wirklich ernst nehmen. Seine Augen fixierten den Krieger, der ihn von unten herauf aus einer verkehrten Perspektive ansah. Wenn es so aussah, als ob er lächeln würde, mussten seine Mundwinkel sich verdammt stark Richtung Boden neigen. "Nichts davon wird passieren", entgegnete er beinahe gefühllos, einzig ein trockener Unterton hatte sich in seine Stimme geschlichen. Schließlich richtete sich Eichenkampf Blick an ihm vorbei auf etwas in seiner Nähe und er wandte seinen Kopf ein Stück, während sich der massige Krieger auf die Seite drehte. Tüpfelblatt, eine ihrer jüngeren Clangefährtinnen, kaum zwanzig Monde alt, näherte sich ihnen. Augenblick nahm Ahornlichts Schwanzspitze wieder ihren unruhigen Takt auf, während sich sein Gesicht weiter verdunkelte. Ihm war bewusst, dass er niemandem eine Rechenschaft schuldig war und seine gereizte, unberechenbare Stimmung verbergen musste, aber in Gegenwart von jungen Katern und Kätzinnen, die ihn an seine Kinder, Krähenpfote und an Beerenglanz erinnerten, grämte er sich des Öfteren, wenn er seiner Dunkelheit freie Bahn ließ. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht ich der Kameradenmagnet von uns beiden bin...", miaute er leise und nickte Tüpfelblatt zu, als sie zu ihnen gestoßen war. "Guten Abend...auch wenn er sicherlich für die wenigsten von uns gut ist." Sein Blick glitt unwillkürlich wieder zu ihrer ehemaligen, toten zweiten Anführerin. Er war sich nicht wirklich sicher, ob sie in seiner und Eichenkampfs Gegenwart die Gesellschaft fand, die sie vermisste oder gar eine, die ihr gut tun würde...aber es war nun mal ihre Entscheidung. Auch wenn Ahornlichts bezweifelte, dass sie wusste, worauf sie sich einließ.
IDENTITÄT : Tüpfelblatt ist eine sanftmütige, fürsorgliche Kätzin die ihre Pflicht darin sieht, ihren Kameraden als seelische Stütze zu dienen. Sie besitzt ein gewisses Talent dafür, die Gefühle anderer Katzen einzuschätzen und rücksichtsvoll auf sie einzugehen.
Ihre hilfsbewusste Art kann dabei leicht ausgenutzt werden - ein Fakt, dem sich die Jägerin jedoch nicht wirklich bewusst ist, denn sie glaubt stets an das Gute in ihren Mitkatzen.
Sie hatte ihre warmen Seelenspiegel weiterhin auf die beiden Kater vor ihr gerichtet – ihre Iriden beherbergten dabei eine besondere Art von Glut. War sie zuvor noch angespannt im Kriegerbau gelegen, mit Gedanken überrannt, die düsterer waren als der einbrechende Nachthimmel, so weichte Tüpfelblatt nun wieder auf. Angesichts der Umstände war es tatsächlich gesünder, Gesellschaft bei ihren Kameraden zu suchen – jedenfalls, was sie betraf. Stellten die beiden Wächter die beste Partie; die angenehmsten Kumpanen an? Sie lächelte. Warum nicht? Die Schildpattfarbene glaubte an den warmen Kern, der in jeder Katze – ja, gar in jedem Lebewesen – ruhte, egal, wie kalt die Fassade war. Natürlich gab es Ausnahmen Mordlust doch steckte sie die Beiden eindeutig nicht in diese Schublade. Zudem stützte sie sich heute nicht lediglich auf diese Lebenseinstellung; sie glaubte, durch das Beisammensein mit Eichenkampf und Ahornlicht eine Art innere Ruhe zu finden, weil sie an diesem Abend etwas verband. Schmerz? Ihre dunklen Ohren zuckten kurz, und sie wandte den Kopf in Richtung des Leichnams. Was auf Erden weilte, würde eines Tages ein Teil dessen. ‘Nachdem sich Maden durch mein Fleisch fressen, meinen Körper entstellen, sodass selbst meine Geliebten ihn nicht mehr erkennen – ja, dann, wenn nichts weiter übrig bleibt, dass an ein einst lebendiges Wesen erinnert, dann werde ich zerfallen und mich dem Staub fügen, der meinen Nachfahren an den Pfotenballen kleben wird.‘ Sie schauderte, war es doch gar nicht ihre Absicht gewesen, solch einer Finsternis ihre Aufmerksamkeit zu schenken. »Ich kann euch versichern, dass ihr beide ein und dieselbe Anziehungskraft besitzt«, miaute sie – sie hatte nur vereinzelte Wortfetzen aus dem vorherigen Gespräch aufgeschnappt, zu wenig, um ihre Unterhaltung nachvollziehen zu können, doch war ein Begriff hängen geblieben; ein Wort, das Eichenkampf‘s Lippen entkrochen war. »Ihr Kameradenmagnete.« Da gelang es ihr schließlich zum ersten Mal an jenem trüben Abend ein belustigtes Schmunzeln an den Tag zu legen, und ihre Stimmlage erlangte ihren altbekannten, zarten Ton wieder; Zeuge ihres sanftmütigen Wesens. »Ich habe an eurer Gesellschaft nichts auszusetzen – seht euch doch nicht immer so streng.« Tüpfelblatt ließ sich nieder, auch wenn ihre kleinen Tatzen kribbelten – nein, noch wollte ihr Körper nicht zur Ruhe kommen – und ringelte ihren schlanken Schweif sorgfältig um ihre Pfoten. Auch wenn sie den Blick von Eisgesang abgewandt hatte, so verfolgte sie doch das Gefühl – die Einbildung – ihre toten Augen würden sich ihr in den Rücken bohren. Schweigend musterte sie die beiden Kater; Eichenkampf, wie er da so augenscheinlich schwerfällig - lustlos? - dalag und Ahornlicht, unter dessen roten Pelz diese seltsame Form der Dunkelheit zu hausen schien. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, was wohl in ihren Köpfen vor sich ging. Was wohl ihr innerer Monolog in Bezug auf die Ereignisse der letzten Zeit veräußerte. Doch beherrschte sie nicht die Fähigkeit des Gedankenlesens, sie würde es auch nie tun, also beschloss sie, sich nicht weiter in diese Frage hineinzusteigern. Stattdessen dachte sie darüber nach, was sie des Weiteren von sich geben sollte. Eine Beileidsbeurkundung; eine Erklärung der eigenen Trauer? Das waren Dinge, die den Geist einer Katze nicht verlassen sollten, jedenfalls nicht verbal. Manchmal hatten Worte nicht die Kapazität, wahre Gefühle ausdrücken zu können. Irgendetwas in die Richtung zu äußern kam der Jägerin demzufolge heuchlerisch vor. »Irgendetwas stimmt nicht, findet ihr nicht auch?«, raunte sie also schließlich; doch sie verstand nicht, weshalb ihre Stimme mit einem Mal so gedämpft klang. Als verbargen ihre Worte etwas, das diesen Kreis nicht verlassen durfte. Sie verstand auch nicht, wieso sich ihr Bewusstsein ausgerechnet für diese Aussage entschieden hatte. Was wollte sie damit erreichen? Ablenkung? Ihre Gedanken fühlten sich träge und verklebt an, als würde in ihrem Schädel eine Spinne hausen, die dort fleißig ihr Netz gesponnen hatte. Sie konnte ihre Aktion nicht nachvollziehen, aber irgendwie musste sie das auch nicht. Ihr Geist äußerte Worte, ohne dass ihre äußere Form ihn daran hätten hindern können. »Der Tod fürchtet mich nicht – und an ihm ist auch nichts seltsames, nicht wahr? Er ist ein Bestandteil des Lebens, ein Ausgleich. Wir trauern, natürlich. Aber wir wissen, dass er früher oder später das Herz eines Kameradens zum Stehenbleiben zwingen wird.« Sie blinzelte, ihr Blick war in eine andere Welt entwichen; das Universum ihrer eigenen Gedanken? Geistesabwesenheit. Ein leises Seufzen entwich ihren Lippen, ehe sie ihren klaren Blick erneut auf die beiden Wächter fixierte. »Doch heute, nein, schon gar seit geraumer Zeit – es fühlt sich so falsch an. Als hätte selbst der Tod nicht geahnt, was passieren würde.«
IDENTITÄT : Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Nachtsturm. Der Name passt allerdings mehr zu meinem Aussehen als zu meinem Charakter, wie ich finde. Ich bin Krieger des Clans der flüsternden Hügel und freue mich, deine Geschichten und Erfahrungen zu hören - ich kann mit Sicherheit etwas dazulernen.
Müde vom Nachdenken und doch war sein Körper hellwach. Er wusste, dass er diese Nacht nicht schlafen würde und doch lag er zusammengerollt im Kriegerbau und versuchte die Gedanken schweifen zu lassen, sich zu entspannen und in die unendliche Leere zurückzufallen, aber er schaffte es nicht, stattdessen drehte und wälzte der schwarze Kater sich, als wolle er eine gemütlichere Position finden, die scheinbar nicht existent war. Er war schon viel zu lange wach, war schon vor Morgengrauen im Dunkeln jagen gewesen und trotzdem schien er nicht zur Ruhe kommen zu können. Die heutigen Ereignisse hielten ihn wach, die Gedanken rasten in seinem Kopf und waren lauter als tausend Katzenschreie. Was passiert hier bloß... Als wäre das schreckliche Erdbeben, bei dem er beinahe von einem Stein erschlagen worden wäre, nicht schon genug gewesen, schien nun auch noch eine fremdartige Bedrohung aufzulauern. Die Tatsache, dass man weder wusste, um welches Tier es sich handelte, noch, wozu es in der Lage war, war nicht nur beängstigend, sondern auch beunruhigend. Und obendrauf der Tod von Eisgesang. Die zweite Anführerin hatte sehr gute Dienste geleistet und Nachtsturm konnte sich einfach nicht erklären, wie sie im Kampf gegen eine Streunerin umkommen konnte. Dass eine Katze mit solcher Stärke sich in ihrem Territorium aufhielt, machte die beunruhigende, ängstliche und auch trauernde Atmosphäre im Clan nicht gerade besser. Aber auch, dass die Katze in der Lage war, einen Artgenossen ohne mit der Wimper zu zucken das Leben zu nehmen, konnte Nachtsturm einfach nicht begreifen. Gerade weil er so ein großes und gutes Herz hatte und davon ausgegangen war, alle Konflikte mit Gesprächen lösen zu können. Doch wieder einmal zeigte sich, dass das Leben nicht eine Blumenwiese war.
Seufzend öffnete Nachtsturm die Augen und erhob sich nach wenigen Sekunden. Er würde morgen todmüde sein, doch im Moment würde er keinen Schlaf finden. Leise verließ er den dunklen Kriegerbau und betrat das vom Vollmond erhellte Lager. Er streckte sich zunächst ausgiebig, bevor er sich umblickte. Die Katzen, die zur großen Versammlung aufgerufen worden waren, waren bereits aufgebrochen, wie er es erwartet hatte. Es war recht kühl, obwohl kein Wind wehte, doch es war bereits zu sehen, dass der Blattfall gleich um die Ecke war, sogar im Dunkeln der Nacht. Nachtsturm entschied sich ein kleines Stück vom Beutehaufen zu nehmen, da die meisten Katzen entweder schliefen oder schon gegessen hatten und er sich ein Stück seiner Meinung nach verdient hatte. Während er auf den recht kleinen Haufen zuging, erblickte er Ahornlicht, Eichenkampf und Tüpfelblatt am Lagerrand. Doch nicht weit von ihnen erblickte er auch den Leichnahm - Eisgesang - an welchem er vor kurzer Zeit noch getrauert hatte. Er riss seinen Blick von dem schlaffen Körper los, als ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken lief, als wäre es falsch, sie dort so liegen zu sehen, tot. Er konnte sich einfach nicht mit der Tatsache abfinden, dass sie ermordet worden war und Mutstern es zu spät mitbekommen haben soll. Warum hatten sie sich überhaupt aufteilen müssen? Ein erneutes Seufzen entkam ihm, als er sich eine kleine Maus raussuchte und sich in einer kühlen, dunklen Ecke niederließ, um sie zu verzehren. Er beobachtete die schöne Kätzin auf der anderen Seite des Lagers noch eine Weile. Tüpfelblatt war schon fast wie eine Tochter für ihn geworden, so nahe waren sie sich während ihrer Trainingszeit gekommen. Er hatte noch nicht darüber nachdenken wollen, was passieren würde, wenn ihr etwas zustoße.
Der schwarze Kater blickte die Maus zwischen seinen Pfoten an, hatte dadurch den Blick von der jungen Kätzin abgewendet. Nach wenigen Herzschlägen schoss ihm das Bild von der toten Eisgesang vor Augen. Kurz darauf fand er sich in einem Wald wieder. Er sah einen schlaffen Körper in der Ferne, allerdings mit schildpattfarbenen Fell. Es war, als wollte er auf sie zu laufen - wer war diese Katze? Blut triefte aus den tiefen Wunden in ihrem Fell, doch umso näher er ihr kam, umso schneller schlug sein Herz in Panik. Er erkannte ihre bernsteinfarbenen Augen, die eine Leere ausströmten, in der man sich beinahe verlieren konnte. Mit Schrecken stellte er fest, als er sie erreichte: Es war Tüpfelblatt.
Mit dieser Erkenntnis schreckte der pechschwarze Kater auf. Er war im Lager. In seiner Ecke. Alleine. Es dauerte einen Moment bis er realisierte, dass er fast eingeschlafen war. Stoßhaft atmete er auf, als wäre er tatsächlich gerannt. Ich muss dringend schlafen.. Die Maus lag noch immer zwischen seinen Pfoten. Der Alptraum war vielleicht wenige Herzschläge lang gewesen und solange war er auch eingenickt. Alle Katzen befanden sich immer noch dort, wo sie vorher gewesen waren. Endlich nahm er den ersten Bissen von seiner Maus, nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte. Er musste unbedingt mit Tüpfelblatt reden. Am besten sobald wie möglich. Er entschied, dass er sie gleich, nachdem er zuende gefressen hatte, sie fragen würde. Fragen, ob er mit ihr reden konnte. Unter vier Augen. Er schluckte und nahm einen weiteren Bissen seiner Maus. Sein Blick wanderte weiter durch das Lager, bis er Lilienpfote und Saphirpfote erblickte. Saphirpfote, stimmt ja... Mit seiner neuen Schülerin sollte er sich auch nochmal unterhalten. Er traute ihr zu, dass sie auf sich aufpassen konnte. Die junge Kätzin war klug, aufmerksam und gehorsam. Trotzdem konnte Nachtsturm nicht den Gedanken lassen, dass auch ihr etwas passieren könnte. Er machte sich zu viele Gedanken. Deswegen war er grundsätzlich lieber alleine und wollte anderen Katzen nicht zu nahe kommen. Er liebte ihre Gesellschaft und die Verbundenheit mit ihnen, doch mit diesen schönen Momenten kam auch die ständige Angst, nicht für sie dasein zu können oder sie nicht schützen zu können - obwohl er wusste, dass er kaum etwas ändern konnte.
IDENTITÄT : Hallo miteinander! Ich bin eine sanftmütige und ehrgeizige Schülerin des Clans der flüsternden Hügel und habe für jede Katze ein offenes Ohr. Zu meinen Clankameraden bin ich stehts fröhlich und zuvorkommend, da mir das Wohl meines Clans und meiner Familie an höchster Stelle steht. Zu mir selbst bin ich sehr streng und erwarte immer Bestleistung von mir, damit ich niemanden enttäusche oder im Stich lasse.
Thema: Re: Das Clanlager So Okt 06, 2019 4:44 pm
Wie vor dem Kopf gestoßen sah ich entgeistert zu, wie sich mein Bruder ohne ein Wort beziehungsweise ohne ein Zeichen der Beachtung mir den Rücken zukehrte und im Schülerbau verschwand. Mein Blick trübte sich und ich versuchte die Tränen wegzublinzeln, die langsam aber stetig aus meine Augen quollten. Natürlich wusste ich, dass Krähenpfote auf mich sauer war, aber einfach so zu verschwinden brach mein zerbrechliches Herz in zwei Teile. Und all das nur wegen Lilienpfote, die ja unbedingt Versöhnung zwischen uns beiden schaffen wollte. Ich konnte ihr ja nicht mal böse sein, denn sie meinte es schließlich ja nur gut. Sie trifft nicht die Schuld, sondern ich bin ganz alleine für diese Miesere verantwortlich. Ich und mein großes Herz... Anstatt einfach auf die Gefühle von Krähenpfote Rücksicht zu nehmen. Eine schlechte Schwester bin ich einfach... Und schon wieder begann ich damit mir Vorwürfe zu Dingen zu tun, für die ich eigentlich nicht alleine verantwortlich bin. Ich blickte kurz zu meiner Schwester Lilienpfote, die noch neben mir stand, doch auf ein weiteres Gespräch mit ihr hatte ich einfach keine Nerven mehr. Auf keinen Fall wollte ich jetzt über das reden, was gerade passiert ist. Also nickte ich ihr kurz zum Abschied zu und verzog mich leise in eine dunkle Ecke. Heute ist so viel im Lager vorgefallen und all das kreiste schon seit ewigen Zeiten heute durch meinen Kopf. Am schlimmsten blieb mir der Vorfall mit Eisgesang im Gedächtnis, der Anblick ihres toten Leichnahms bekomme ich nicht mehr aus meinem Kopf. Wie konnte eine solch starke und intelligente Kätzin einem solchen Monster zum Opfer fallen? Immer wieder blitzten Fetzen von einem möglichen Tathergang durch mein inneres Auge. Was wäre passiert wenn ich dieser Katze begegnen würde? Ich, die eine totale Niete im Kämpfen war. Könnte ich mich überhaupt selbst verteidigen. Fragen über Fragen tauchten nacheinander in meinem Kopf auf und schon kamen die Zweifel und Unstimmigkeiten vom vorherigen Gespräch wieder auf. Diese ganze Situation war so surreal und absurd. Doch bevor mich diese Gedanken noch tiefer in meine aktuell schaurige Gedankenwelt hinabziehen konnten, blickte ich mich nach einer Ablenkung um. In einer weiteren finsteren Ecke im Lager erblickte ich meinen Mentor Nachtsturm. Das passte ja perfekt! Mit dem hab ich noch einen Vogel zu rupfen. Also stürmte ich zu ihm rüber, denn ich war etwas sauer und enttäuscht, dass ich den ganzen Tag mehr oder weniger unnütz im Lager rumsaß anstatt zu trainieren. Als ich aber näher an ihm herankam, wurde ich langsamer. Nachtsturm sah tief in Gedanken versunken aus. Also näherte ich mich vorsichtig und sah ihn sanft an. Hallo Nachtsturm. Alles in Ordnung bei dir? Du siehst so nachdenklich aus, fragte ich dann einfühlsam und blickte den erfahrenen Krieger aufmerksam an.