IDENTITÄT : Kräftiger Kater, dessen Pelz das Licht verschluckt. Nur bei Regen erhält es einen Blau-Schimmer. Seine Stimme braucht nie laut zu werden, um die Luft zu durchdringen, und seine Augen sind von stechendem Gold. Sein Schmunzeln verrät seine Gedanken nicht. Eine dunkle Narbe ist über seinem linken Auge. Manchmal wirkt er geradezu kalt und distanziert, immer aber ruhig und zielstrebig. Seine langen Schritte haben etwas raubkatzenartiges. Er ist bekannt für seine Intelligenz, seinen Einfallsreichtum und seine Kampfkraft.
Thema: Aschenglut | Wächter Fr Mai 03, 2019 9:00 pm
Aschenglut // 43 Monde // Kater // Clan der schimmernden Birke // Wächter
Wesen Outward appearance. Character. All About yourself.
Statur Er ist das absolute Ebenbild seines Vaters Sturmpelz und seines Großvaters Aschenzahn, nach dem er von seinem Vater benannt wurde. Dementsprechend besitzt er einen kräftigeren, sehnigen Körperbau, der auf den ersten Blick auf Stärke schließen lässt. Aschenglut ist ein leicht überdurchschnittlich großer Kater und ansehnliche, trainierte Muskeln zeichnen sich unter seinem Fell ab, obgleich seine Schultern mitunter und im entsprechenden Blickwinkel sogar schmal oder zumindest kantig wirken können. Seine Pfoten sind auffallend groß und sein Schweif kräftig. Dunkle, breite Krallen verbergen seine Pfotenballen, auf denen er oft beinahe raubkatzenhaft in langen, langsamen Schritten geht. Seit seiner späten Schülerzeit trägt er eine markante, dunkle Narbe, die über sein linkes Auge verläuft und die Spur einer einzelnen Katzenkralle darstellt. Seine Gesichtszüge besitzen mitunter erstaunlich harte Konturen. Mit seiner sehnigen, aber kraftvollen Stimme weiß er sich Gehör zu verschaffen, ohne dass er laut werden müsste.
Augenfarbe Aschengluts stechende Augen brennen sich wie flüssiges, vor Hitze geschmolzenes Gold undurchdringlich und unlesbar in alles, was er betrachtet - es ist nie so recht möglich, zu erraten, was dem Kater gerade durch den Kopf geht. Gerade deshalb kann es sich mitunter aufregend oder beunruhigend anfühlen, seinen Blick auf sich zu spüren.
Fell Sein Fell ist ganz wie das seines Vaters und seines Namensahnen von aschgrauer Farbe. Häufig scheint es jeden Lichtstrahl zu verschlucken, was ihm als Schüler den Spitznamen „der Farblose“ einbrachte. Nur an bewölkten und regnerischen Tagen bekommt es einen leichten Blau-Stich. Zudem ist Aschengluts Fell größtenteils kurz und sehr dicht, so dass es passabel vor Kälte schützt. Mit dem Alter beginnt das Fell an manchen Stellen seines Leibes, wie etwa im Kragenbereich, eher mittellang zu werden.
Charakter Eigentlich ist der Name von Aschenglut bereits eine sehr gute Beschreibung seines Charakters. Wirkte er in jüngeren Monden noch sehr ernst, frustriert von der Welt, enttäuscht, bemüht und verschlossen, so ist seine nachdenkliche Depression über die Zeit längst in Sarkasmus umgeschlagen, so dass häufig ein nicht einschätzbares, aber intelligent wirkendes Schmunzeln seine dunklen Gesichtszüge umspielt. Schaut man Aschenglut in die Augen, so glaubt man nie einschätzen zu können, was er gerade wirklich denkt. Mit stummer Genugtuung spielt er gerne seine Stärken aus und fühlt sich so gut wie allen anderen Wesen überlegen. Auch glaubt er, dass er die Welt und die Grausamkeiten, auf der die Strukturen der Welt aufgebaut sind, besser zu erkennen und zu durchblicken als seine Clangenossen. Aschenglut ist von seltsam hinterfragender, selbstbewusster Natur, weiß aber seine unterschwellig stets präsente Weltverdrossenheit gut zu verbergen, auch wenn er den Glauben an die Welt längst verloren hat – ihm ist klar, dass es nur Nachteile bringen würde, würde er seine Weltanschauung zu offen darlegen, würden die meisten Clankatzen doch seine Gedankengänge nicht verstehen, was er höchst verachtenswert findet. Chaos und tragische Schicksale, wie er selbst sie erlebt hat, kann er sich nur noch als makabere Scherze des Weltgefüges erklären. Enttäuschungen hat er in seinem Leben unzählige erlebt, sei es die Unbarmherzigkeit seiner Mentorin, die vielfältigen familiären Probleme oder der Tod seiner einzigen Liebe bei der Geburt ihrer gemeinsamen Jungen, von denen kein einziges die Geburt überlebte. Innerlich ist er deshalb leicht aufzubringen; äußerlich bleibt er kalt wie Stein - die enttäuschte, angewiderte Wut in seiner Seele brennt unentwegt und ungesehen. Stattdessen beginnt diese Weltverdrossenheit sich in ich-bezogenen Interessen, in mangelnden Moralwerten, in düsterstem Humor und auch in eine gewisse, gut verborgene Gleichgültigkeit niederzuschlagen. Er folgt den Gedanken, die er einmal gefasst hat, sehr zielstrebig und teilweise sehr stur und lässt sich nur schwer von diesen abbringen. Zudem besitzt er eine sehr ausgeprägte, kalkulierende, verschlagene Intelligenz und schätzt stets mit geradezu gewissenslosem, rationalem Scharfsinn ab, was möglich ist und was nicht. Vor allem aber bringt er kaum einer Katze aufrichtiges Ehrgefühl entgegen, schon gar nicht innerhalb seiner Familie, von der er schwer enttäuscht ist. Insgeheim empfindet er allerdings auch keine wahre Clantreue und sieht seinen Anführer nur im sarkastischen Sinne als Respektsperson, während seine Intelligenz, sein eusgeprägter Einfallsreichtum und seine Kampfesstärke für den Clan sehr wertvoll sein können. Während er von seiner Mentorin einst erbarmungslos zum Kampfkünstler ausgebildet wurde, hat er kein allzu großes Talent in der Jagd. Lediglich die Kaninchenjagd, zu der er im Territorium des Clans der schimmernden Birke jedoch selten kommt, hat es ihm angetan, und auch dies nur, weil er es meisterlich versteht, seine Beute wie einen gegnerischen Kämpfer zu überraschen und zu Boden zu pressen. Das Machtgefühl, welches er beim Erlegen von Kaninchen zu genießen weiß, ist beängstigend.
Geschichte Childhood. Youth. Adulthood. Past. Future.
Vergangenheit Aschenglut ist das Kind der stolzen, temperamentvollen Kriegerin Rotkehlchenfeder und des Kriegers Sturmpelz, dem er gleicht wie ein Abbild im See. Aschengluts erste Blicke auf die Welt prägten seinen Charakter bereits. Während er das Fell seiner wunderschönen Mutter und die Pelze seiner Geschwister bewunderte, musste er feststellen, dass er selbst schlichtes, aschgraues Fell trug, wofür er in seiner Kindlichkeit seinem Vater Sturmpelz die Schuld gab. In seiner Kindheit wurde er unter Gleichaltrigen oft wegen seinem Fell „der Farblose“ genannt. Während er von der Kinderstube und auf seinen ungeduldigen Erkundungstouren das Lagerleben beobachtete und seine Krallen begierig darauf warteten, die Schülerernennung hinter sich zu bringen, begann er Bewunderung und Faszination für ausgerechnet ebenjene Katze zu entwickeln, die Sturmpelz vor seiner Mutter geliebt und welche er für die Rotpelzige verlassen hatte. Früh hörte er diese Gerüchte über seinen Vater und hegte somit erste Zweifel an seiner Rechtschaffenheit. Die weiße Frostschweif, die von seinem Vater verlassen worden war, imponierte dem Kleinen allerdings mit ihren klugen Augen und ihrer sanften Stärke so sehr, dass sich in seinen Gedanken der Wunsch formte und mit der Zeit fanatisch verfestigte, sie als Mentorin zu erhalten und von ihr trainiert zu werden, wünschte er sich doch zunehmend, etwas von ihrer Sanftmut kennen zu lernen, da er sich zwischen seinen bunten Geschwistern und vor allem gegenüber seinem tatkräftigen Bruder Adlerpfote immer etwas benachteiligt fühlte. Sechs Monde gingen so ins Land. Zu seiner Enttäuschung erhielt ausgerechnet sein Bruder Frostschweif als Mentorin. Aschenpfotes tatsächliche Mentorin war das absolute Gegenteil der sanften Frostschweif – Rosendorn war hart und streng. Sie drillte den zunächst enttäuschten, eifersüchtigen und verbitterten Jungkater und verlangte von ihm viel, pflanzte ihm aber im Gegenzug dazu die absolutistische Gewissheit ein, einmal einer der stärksten und intelligentesten Katzen des ganzes Waldes zu werden. Und Aschenpfote konnte sich mit nichts anderem trösten, als ihr von ganzem Herzen zu glauben. Sein erster, tiefgreifender Kontakt mit dem Tod war der Moment, an dem der Aschgraue seine Schwester Strahlenpfote verlor, welche als frischernannte Schülerin ihrer Neugier und letztlich dem Gift roter Beeren erlag und an Atemlähmung starb. Strahlenpfote hatte er unter seinen Geschwistern noch am ehesten gemocht, da sie wesentlich weniger dominant auftrat als Adlerpfote, aber auch nicht so bewundert wurde wie die junge Feuerpfote, die die Schönheit von Rotkehlchenfeder geerbt hatte. Er sprach mit seiner Familie so gut wie gar nicht darüber, doch allein und nur für sich bereitete dieser so junge Tod seiner Schwester ihm Unbehagen, und unwillkürlich entstand in ihm zum ersten Mal die Frage, ob die Welt dort draußen den in ihr lebenden Wesen von Natur aus Böses wollte.
Als nächstes verlor Aschenpfote seine Mutter. Rotkehlchenfeder war nach dem Tod ihrer einen Tochter nicht mehr dieselbe und der Kummer war für sie so unerträglich, dass sie eines Tages alles hinter sich, was sie geliebt und gekannt hatte. Sie verließ überstürzt den Clan der schimmernden Birke und wurde nie wieder gesehen. Für Aschenpfote fühlte sich das plötzliche Verschwinden seiner eigenen Mutter wie ein schrecklicher Verrat an. Seine Vorstellung von der schönen, roten Kätzin, die er als Kitten verehrt hatte, wurde zerrüttet von dem Gedanken, eine Lüge zur Mutter gehabt zu haben, und der Hass, der daraufhin in ihm entstand, übertrug sich auch auf seine Schwester Feuerpfote, die der Mutter so verblüffend ähnlich sah. Ebenso mehr stillschweigende Verachtung gärte in seinem Vestand für seinen Vater Sturmpelz, der vom Verlust seiner Geliebten gepeinigt wurde, sich, statt seine Kinder zu trösten, ebenfalls ganz in sich zurückzog und in Selbstmitleid versank. Seine Trauer saß so tief, dass der einst starke Kater abmagerte, sein Fell und seine Augen stumpf wurden und er immer seltener freiwillig den Bau der Wächter verließ. Niemals würde der graue Kater so werden wollen, wie auch nur einer seiner Elternteile – das schwor er sich mit von verletzter Verachtung getränktem Herzen.
Sein Bruder Adlerpfote ließ es sich nicht nehmen, seine Ausbildung und all seine Erfolge in den direkten Wettbewerb mit Aschenpfote zu stellen, doch sein foppender Ehrgeiz wurde ihm eines Tages zum Verhängnis. Niemand, auch nicht Aschenpfote, wusste, was genau mit dem forschen Jungkater passierte, doch im Alter von 10 Monden kehrte er eines Tages einfach nicht mehr nach Hause zurück und der Clan vermutete das Schlimmste. Das Erschreckende: Aschenpfote war davon kaum noch berührt. Von der Welt und insbesondere von seiner Familie war er mittlerweile derlei traurige Schicksale gewöhnt und sein Bruder war ihm ohnehin immer ein Dorn im Auge gewesen. Es ergriff ihn nicht mehr.
Stattdessen trainierte er mit stillem Eifer unter Rosendorns harter Führung seine Jagd- und Kampffähigkeiten, genoss das Gefühl, wie seine Beine immer stärker und seine Sinne immer präziser wurden. So sehr das harte Training in ihm Zufriedenheit hervorrief, so sehr hasste er alle niederen Arbeiten, die sich um die Ältesten oder die Königinnen drehten. Verpflichtungen ihnen gegenüber verspürte Aschenpfote nicht, waren seine Muskeln doch für wahrlich besseres gut, als im Wald Moos sammeln zu gehen. Seltsamerweise aber führte den Jungkater ein ebensolcher langweiliger Botengang zu einer entscheidenden Wendung. Durch Zufall begegnete er an der Grenze zum Clan der blattlosen Stille einer goldschwarz getupften Kätzin, die ihm bereits auf den Großen Versammlungen der Clans aufgefallen war, als diese noch eine Schülerin gewesen war. Schon damals hatte ihre entschlossene, skeptische Sicht auf die Dinge ihn beeindruckt und nun, da sie trotz eines fehlenden Beines eine vollwertige Kriegerin ihres Clan war, galt ihr sein besonderer Respekt. Für sie verspürte er etwas, was er in seinem eigenen Clan zunehmend vergeblich suchte, nämlich Verbundenheit und Ehrgefühl. Von diesem Tage an traf er sich heimlich immer öfter mit ihr an der Grenze, hegte jedoch nie romantische Gefühle für sie, sondern genoss lediglich die weltkritischen Unterhaltungen mit der Fremden, in denen er sich nicht nur wiederfand, sondern die ihn auch nachhaltig prägen sollten. Auch durch diese philosophischen Gespräche, obgleich sie für seine Seele wie Balsam wirkten, entwickelte Aschenpfote zusehends eine innere Abwehr gegen die Welt und er verspürte wenig Motivation, sich mit anderen abzugeben, wenn sie doch eh starben, sich betrogen, einander verrieten und sich ihres weltlichen Elends nicht einmal bewusst waren.
Diese Entwicklung bemerkte auch seine Schwester Feuerpfote. Mittlerweile war er froh, das Training der strengen Rosendorn durchlebt zu haben, hatte es ihn doch gestählt und hart gemacht, obgleich seine Schwester aufgrund ihrer Schönheit, ihres Fleißes und Fröhlichkeit bevorzugt wurde. Immer mehr hatte er sich von seiner Schwester distanziert. Feuerpfote jedoch verstand nicht, warum er seinen Wurfgeschwistern soviel Kälte entgegen brachte und das gespannte Verhältnis gipfelte in einem Streit auf der Lagerlichtung, bei dem etwas entstand, was sowohl Feuerpfote als auch Aschenpfote verändern und beeinflussen sollte. Dieser Streit schlug eine breite Kerbe zwischen Bruder und Schwester. Durch diese Begebenheit kam es, dass das graue Fell Sturmpelzes und das rote Fell Rotkehlchenfeders erbitterte Feinde wurden.
Echte Zuneigung, die er schon gar nicht mehr in seinem Repertoire wähnte, empfand er der hellbraunen Milanpfote gegenüber. Milanpfote war eine junge Schülerin voller Optimismus und Tatendrang und er stempelte sie erst als tollpatschige Jungkätzin ab, mit der er nichts zu tun hatte. Allerdings schien sie ein bestimmtes Interesse an ihm zu haben. Immer wieder sorgte der Zufall oder ihr eigener Wille dazu, dass Aschenpfote und sie sich begegneten, bis schließlich sogar sehr holprige Unterhaltungen zustande kamen. Milanpfote empfand Mitleid mit dem schweigsamen Schüler, der sich so kalt und einsam gab, so dass sie sich immer wieder fragte, wie er nur so hatte werden können, und ihn gern getröstet hätte. Aschenpfote wiederum versuchte sein Bild der schusseligen Milanpfote für sich aufrecht zu halten, damit er sich nicht weiter um sie zu kümmern brauchte, doch immer wieder ging ihm ein seltsamer Gedanke durch den Kopf. Der Gedanke, dass sie ihn mit ihrem feinen, schmalen Gesicht und ihrem graubraunem weichen Fell irgendwie an ein Kaninchen erinnerte... Ein niedliches und nichtsdestotrotz naives, aber doch zartes Kaninchen. Ihm war nicht klar, wie man für ihn überhaupt Interesse empfinden konnte, und doch – tröstete ihn Milanpfotes Interesse nicht insgeheim, auch wenn er ihr gegenüber so abweisend blieb? Immer wieder, wenn sie sich unterhielten und er meinte, dass die Welt ein furchtbarer Ort sei, so antwortete sie ihm mit solcher Aufrichtigkeit in ihren grünen Augen, es gebe doch auch Schönes im Leben, dass er unterbewusst Sympathie für sie entwickelte und sich ebenso unterbewusst immer öfter wünschte, ihre sorgenlose und freundliche Sicht auf die Dinge annehmen zu können.
Allmählich wuchs der Schüler zu einem kräftigen Kater heran. Je länger er seine Mentorin gekannt und ihr gehorcht hatte, desto stärker hatte er auch für sie Verbundenheit gefühlt, war es doch ihre Beständigkeit und ihre Härte gewesen, auf die er immer hatte vertrauen und sich verlassen können. Dass ausgerechnet diese Kätzin sein Gesicht für den Rest seines Lebens zeichnen sollte, hätte er nicht erwartet. Doch als der Schnee zu schmelzen begann und die Blattfrische sich quälend langsam gegen eine besonders hartnäckige Blattleere durchsetzte, wurden er und seine heimliche clanfremde Freundin bei einem weiteren Treffen an der Grenze von Rosendorn überrascht. Als seine Mentorin sah, dass er anscheinend eine mondelange Freundschaft mit der Kätzin aus dem Clan der blattlosen Stille pflegte, erhob sie wütend die Pfote gegen ihn. Und so grub sich ein weiterer, ganz besonders trauriger Verrat tief in seine Seele ein, hatte er Rosendorn doch für die Einzige gehalten, der er hatte vertrauen können. Ihre Krallen trafen seinen Kopf und zogen sich über sein linkes Auge, so dass das Blut spritzte. Der Schmerz war so gewaltig, dass er sowohl seine Mentorin als auch seine alte Gesprächspartnerin einfach stehen ließ und seine Beine ihn blindlings davontrugen. Als er zum Lager zurückkehrte, wich man vor dem blutenden Schüler mit großen, erschrockenen Augen zurück. Rosendorn erzählte, es habe einen Unfall gegeben, offenbarte jedoch nicht die wahre Geschichte und sprach nie wieder ein Wort mit ihm. Auch seiner Freundin aus dem benachbarten Clan trat er nicht mehr unter die Augen. In der Zeit der Genesung, in welcher seine Gedanken sich düster um die Tat Rosendorns drehten, war ihm nur eine Katze Trost und Gesellschaft. Und das war Milanpfote. Sie besuchte ihn, stellte ihm jedoch keine unangenehmen Fragen, sondern machte sich stattdessen ehrliche, wirkliche Sorgen und war für ihn da, was er so noch nie erlebt hatte. Sein Auge wurde gesund, doch die Narbe, die fortan senkrecht darüber verlief, würde immer ein Erinnerungsmal an Rosendorns Kralle bleiben. Außenstehende hätten meinen können, dass sich zwischen Aschenpfote und Milanpfote dadurch nichts verändert hatte, doch für sie selbst lag seit diesen Tagen ein gemeinsames Band von schweigsamem Vertrauen und Liebe in der Luft. Milanpfote hatte in seinem Leben spätestens jetzt eine Sonderstellung eingenommen, denn während er den anderen Katzen mit Desinteresse begegnete, wollte er ihr zurückgeben, was er erfahren hatte. Er wollte mit aller Macht an sie und an ihre Gefühle füreinander glauben. Es schien ihm der einzige Weg, um nicht verrückt zu werden. Milanpfote sah etwas in ihm, was er selbst nicht sehen konnte, und schenkte ihm damit kleine Funken von Hoffnung.
Wenig später wurde Aschenpfote zum Krieger ernannt und erhielt seinen vollwertigen Namen: Aschenglut. Er selber spürte keinen Stolz, keine übertriebene zeremonielle Erhabenheit und keine aufgeregte Freude. Dennoch aber wusste er, dass dieser Tag ein bedeutender war, denn von diesem Tage an besaß er Kriegerrechte. Von diesem Tage an konnte er das Lager verlassen, wann es ihm beliebte, er konnte jagen oder zur Grenze gehen, wann er wollte und musste sich keiner Mentorin mehr gehorsam geben. Nun war er sein eigener Herr im Leben des Clans und das genoss er.
An einem nebligen Tag in einer noch jungen Blattgrüne erlebte Aschenglut eine weitere Überraschung, auf die er jedoch gerne verzichtet hätte und die einen grausigen Verlauf nehmen sollte. Sturmpelz hatte sich – als Rotkelchenfeder fort gegangen war – vollkommen zurückgezogen. Körperlich war der Kater eingefallen und schwach. Umso verwunderlicher war es, dass ausgerechnet er, den er kaum noch als seinen Vater verstand, ihn an diesem Tage ansprach und einen Spaziergang vorschlug – wohl um wenigstens einmal in seinem Leben den Versuch einer Versöhnung zu starten. Zwar verachtete Aschenglut seinen Vater für das, was er geworden war, denn dafür war der Graben zu tief, den Sturmpelz zu seinen eigenen Jungen gegraben hatte, doch er widersprach ihm nicht und so gingen sie gemeinsam durch den Wald. Enttäuscht stellte Aschenglut fest, dass Sturmpelz über ihre vermeintlich 'glückliche' Vergangenheit und ihre 'glückliche' Familie reden wollte, die es seiner Meinung nach aber niemals gegeben hatte. Angewidert war er, weil er in den Worten des alten Katers nur Verdrängung und Verblendung sah, mehr noch ihm nicht einfiel, offene Reue für seine Handlungen zu zeigen. Schließlich erfuhr Aschenglut auch von seinem Großvater Aschenzahn, nach dem er von Sturmpelz benannt worden war. Doch hatte er gehofft, heldenhafte Geschichten von Aschenzahn zu hören, so war diese spezielle Geschichtsstunde eine der dunkelsten; so erfuhr er unter anderem, dass Aschenzahn ein herrschsüchtiger Kater gewesen war und auch nicht davor zurück geschreckt war, seine eigene Gefährtin zu unterdrücken und zu beängstigen. Angesichts dessen, dass sein Namensahne durch und durch grausam, tyrannisch und bösartig gewesen sein musste, gipfelte seine Enttäuschung und Verletztheit in pure Wut, denn es war ihm unbegreiflich, wie sein eigener Vater ihm nur solch einen Namen von einem solch monströsen Kater geben konnte. Der Zufall wollte es so, dass, als sie am Fluss entlang trotteten, ein hoher Felsvorsprung, auf dem Sturmpelz gestanden hatte, abbrach und dieser sich nur mit den Vorderpfoten festhalten konnte. Aschenglut kam ihm in seinem ersten Schreck zu Hilfe, doch als er mit einem Mal spürte, dass es in seinem Herzen eigentlich keinen Grund mehr dafür gab, die Gestalt, die er vor sich sah und von der er so enttäuscht war, zu retten, ließ er seinen Vater den Felsen herabstürzen, worauf Sturmpelz sich das Genick brach und verblutete. Aschenglut erzählte dem Clan, wie er es von seiner Mentorin gelernt hatte: Es sei ein Unfall gewesen. Und ein merkwürdig friedliches Gefühl breitete sich in ihm aus.
Als Milanpfote endlich ebenfalls Kriegerin wurde und ihren Namen Milanfeder erhielt, verspürten die beiden ehrliche Euphorie und es dauerte nicht lange, bis die Kätzin Junge erwartete. Für Aschenglut hätte es ein Neuanfang werden können. Sicher, er hatte nie gelernt, in einer intakten Familie zu leben, so dass es ihm schwer fiel, klare, unbelastete Vatergefühle zu entwickeln und doch wünschte er sich für diese kurze wahnwitzig hoffnungsfrohe Zeit, mit Milanfeder seine Vergangenheit vielleicht wenigstens ein Stück weit hinter sich zu lassen, vielleicht sogar den Mord zu vergessen, den er begangen hatte. Nichts anderes lag ihm noch am Herzen, als dass es wenigstens Milanfeder und ihm in Zukunft gut gehen möge. Die Realität holte ihn schnell zurück auf den Boden und das Schicksal führte ihm ein für alle Mal deutlich vor Augen, dass es für ihn keinen Neuanfang gab. Mit der Wucht apokalyptischer Endgültigkeit erlebte er, dass die einzige Kätzin, die er aufrichtig geliebt hatte, bei der Geburt der Jungen starb und jedes der namenlosen Kätzchen mit ihr. Schon die Beerdigung war ihm nur noch herzlich egal. An keinem anderen Tag in seinem Leben glaubte er, den bösen Humor der Welt besser verstanden und verinnerlicht zu haben. Er hörte auf, sich gegen das Elend seines Schicksals zu wehren.
Zukunft Aschenglut und die Welt stehen längst in einem sarkastisch tragikomischen Verhältnis zueinander. Er wird auch weiterhin ein nützlicher, intelligenter Part seines Clans sein, solange ihm dieses „Spiel“ genehm ist, echte Clantreue ist ihm jedoch insgeheim fern, so dass in ihm immer die Gefahr züngelt, zu seinem eigenen Vorteil zu handeln.
Familie Loved ones. Hated ones. Who influenced your life?
Großvater väterlicherseits Aschenzahn // verstorben // riesiger, muskulöser Kater mit grauem Fell und goldfarbenen Augen
Großmutter väterlicherseits Blumentraum // verstorben // zierliche Katze mit weißem Pelz und goldenen Augen
Vater Sturmpelz // verstorben // aschgrauer Kater mit goldenen Augen
Mutter Rotkehlchenfeder // Verbleib unbekannt // hübsche, orangerote Kätzin mit grünen Augen
Schwester Strahlenpfote // verstorben // dreifarbige Kätzin mit goldgrünen Augen
Schwester Feuersonne // Jägerin in seinem Alter // rotgetigerte Katze mit grünen Augen // das Ebenbild von Rotkehlchenfeder (sie kann bei Interesse und mit kurzer voriger Absprache gerne erstellt werden)
Bruder Adlerpfote // verschollen // braungetigerter Kater
Gefährtin Milanfeder // gestorben (mit ihr drei namenslose Kitten) // hellbraun gestreifte Kätzin
Sohn@Kaninchenpfote // 8 Monde // cremefarbener, unterentwickelter Kater mit kastanienbraunen Augen
Out off Everything else of importance.
Auf und davon Bitte im Notfall den Charakter story-technisch verschwinden lassen und den Charakter löschen. So habe ich die Chance, sollte ich wiederkommen, den Charakter auf plausiblem Wege neu aufzulegen.
IDENTITÄT : Kräftiger Kater, dessen Pelz das Licht verschluckt. Nur bei Regen erhält es einen Blau-Schimmer. Seine Stimme braucht nie laut zu werden, um die Luft zu durchdringen, und seine Augen sind von stechendem Gold. Sein Schmunzeln verrät seine Gedanken nicht. Eine dunkle Narbe ist über seinem linken Auge. Manchmal wirkt er geradezu kalt und distanziert, immer aber ruhig und zielstrebig. Seine langen Schritte haben etwas raubkatzenartiges. Er ist bekannt für seine Intelligenz, seinen Einfallsreichtum und seine Kampfkraft.
Thema: Re: Aschenglut | Wächter Sa Mai 04, 2019 4:28 am
Ich habe gerade den Charakterbogen von Aschenglut fertig gestellt, den kann man jetzt gerne überprüfen. ^^ Ich hoffe, ich strapaziere eure Geduld mit der langen Vorgeschichte nicht zu sehr - in zukünftigen Charakterbögen gelobe ich Besserung, nur bei Aschenglut war mir seine Lebensgeschichte ziemlich wichtig.
Abendlied ist eine ruhige, meistens zurückhaltende und etwas schüchterne Kätzin mit einem starken Sinn für Gerechtigkeit. Zudem möchte sie den Frieden wahren, solange es geht und ihrer Position als zweite Anführerin bestmöglich gerecht werden - auch wenn sie, nicht nur diesbezüglich, Bedenken hat und von Zweifeln geplagt wird.
Thema: Re: Aschenglut | Wächter Sa Mai 04, 2019 11:40 am
Hallo und herzlich Willkommen im Forum, @Aschenglut! :)
Du strapazierst unsere (in diesem Fall meine) Geduld keineswegs! Du brauchst dich bei zukünftigen Steckbriefen auch nicht zurückzuhalten, wir freuen uns, wenn deutlich wird, wie viel Arbeit und Hingabe in einem Charakter steckt. Ich habe gerne deinen Steckbrief, tatsächlich ganz besonders die Vergangenheit, sehr gerne gelesen. Es hat mich interessiert, wie es dazu kam, dass er der Kater geworden ist, der im Charaktertext beschrieben wurde und ich muss sagen, ich kann es ihm nicht verdenken. Besonders der Tod von Milanpfote hat mich ziemlich mitgenommen - die Verbindung zwischen den beiden und deren Entwicklung hast du wirklich gut rüberbringen können! Ich freue mich schon, deinen Aschenglut im RPG näher kennenzulernen :)
Eine kleine Anmerkung habe ich noch, bevor ich den Steckbrief annehme. Es geht um den Namen der Schwester Abendsonne - es gibt nämlich schon eine Katze mit dieser Vorsilbe im Clan (meine Kätzin Abendlied) und wir haben die Regel, dass pro Clan keine Vorsilbe zwei Mal vorkommen darf. Von daher muss ich dich leider bitten, dies entsprechend zu ändern, auch wenn der Name wirklich gut zu ihrem Aussehen passt, wie ich finde! Ich hoffe, das stört nicht allzu sehr :/
IDENTITÄT : Kräftiger Kater, dessen Pelz das Licht verschluckt. Nur bei Regen erhält es einen Blau-Schimmer. Seine Stimme braucht nie laut zu werden, um die Luft zu durchdringen, und seine Augen sind von stechendem Gold. Sein Schmunzeln verrät seine Gedanken nicht. Eine dunkle Narbe ist über seinem linken Auge. Manchmal wirkt er geradezu kalt und distanziert, immer aber ruhig und zielstrebig. Seine langen Schritte haben etwas raubkatzenartiges. Er ist bekannt für seine Intelligenz, seinen Einfallsreichtum und seine Kampfkraft.
Thema: Re: Aschenglut | Wächter Sa Mai 04, 2019 3:01 pm
Das hier war aber bereits eine gekürzte Version der Vergangenheit, zu Anfang war das Ding noch länger und übertreiben möchte ich es auch nicht mit der Länge, selbst wenn es mich natürlich besonders freut, wenn die Vorgeschichte gerne gelesen wurde, insbesondere weil - fun fact - Aschenglut ein recycelter Charakter ist, den ich damals in einem früheren Forum seit Geburt an gespielt habe. :D Auf Umwegen ist die Vorgeschichte also sogar "Ingame-Inhalt" - da ist es total schön, wenn die Vergangenheit von Ascheglut sich interessant liest!
Mit dem Namen war ich einfach etwas verpeilt. Eigentlich kenne ich die Namensregel bereits und hatte eigentlich auch schon geschaut, welche Namen schon vergeben sind, aber ich hab einfach vergessen, dass Abendlied die Stellvertreterin im CdsB ist. Aschengluts Schwester war ja früher auch wie gesagt ein bespielter Charakter. Jetzt dürfte alles umbenannt sein: Abendsonne ist jetzt einfach Feuersonne. ^^
Abendlied ist eine ruhige, meistens zurückhaltende und etwas schüchterne Kätzin mit einem starken Sinn für Gerechtigkeit. Zudem möchte sie den Frieden wahren, solange es geht und ihrer Position als zweite Anführerin bestmöglich gerecht werden - auch wenn sie, nicht nur diesbezüglich, Bedenken hat und von Zweifeln geplagt wird.
Thema: Re: Aschenglut | Wächter Sa Mai 04, 2019 7:54 pm
Echt? Das ist ja cool! So ist das dann irgendwie nochmal etwas Besonderes, finde ich, wenn man schon mal die Chance hatte, die Vergangenheit des jetzigen Charakters auszuspielen und sich entwickeln zu lassen :o