IDENTITÄT : Seid gegrüßt, edle Krieger, mein Name lautet Frostfeder und ich bin die Tochter von Splitterstern, dem ehrbaren Anführer des Clans der schimmernden Birke. Ich bin eine angenehme Zeitgenossin - sofern man davon absieht, mich anzulügen. Ich besitze jedoch eine scharfe Zunge und habe meinen eigenen Kopf, bin durchaus eitel und kenne meine Grenzen nicht.
Thema: Das Flussufer Mo Okt 22, 2018 12:42 pm
DAS FLUSSUFER
Clan der schimmernden Birke
Das Säuseln des Wassers wird lauter, je näher die Clankatzen dem Fluss kommen. Dieser ist so breit, dass er von den Katzen nicht passiert werden kann und selbst die besten Schwimmer unter den Katzen der schimmernden Birke, welche nur äußerst selten vorkommen, haben mit der Strömung, je nach Flusspegel, zu kämpfen. Die Clankatzen nutzen daher gerne die großen, graublauen Trittsteine, die in zentraler Lage des Flusslaufes zu finden sind einen sichereren Übergang ermöglichen. Dennoch ist schon die eine, unvorsichtige Katze von den mit Moos überzogenen, glitschigen Steinen abgerutscht und in die eisigen Fluten gefallen.
Splitterstern [inaktiv]
Auf Wanderschaft
Thema: Re: Das Flussufer Fr Nov 02, 2018 7:49 pm
Nachdenklich betrachtete der Kater die reißende Oberfläche des Flusses, der sich parallel zu ihrem Weg durch den Wald schlängelte. Hier hatte er eines seiner Leben verloren. Zu Ertrinken war kein Erlebnis, das Splitterstern noch einmal durchleben wollte; das drückende Gefühl in der Brust und die Panik die in einem Aufstieg. Die Unfähigkeit, etwas dagegen zu tun, dass die Lungen sich zusammenzogen und das Gefühl der Taubheit den Körper überkam. Splittersterns Gesicht verzog sich leicht bei dem Gedanken daran, und er wandte das Gesicht vom fließenden Wasser ab, zurück zur Gestalt seines Begleiters. Die Maine Coon-Katze hatte sich mittlerweile als wertvolles Mitglied des Clans entpuppt. Damals, als Splitterstern die Entscheidung getroffen hatte, dem Streuner einen Platz im Clan zu gewähren, hatte man ihn von einigen Seiten misstrauisch beäugt. Doch Hasenkönig hatte sich beweisen können und war mittlerweile ein Krieger des Clans und damit nicht weniger wert als alle anderen Katzen, die hier lebten. Splitterstern schätzte, dass sie beide sich nicht unbedingt unähnlich waren. Beide wurden oft für grimmiger gehalten als sie es waren und beide missbilligten Gewalt, was Splitterstern an dem Kater durchaus wertschätzte. Er hatte ihn heute jedoch nicht mit auf die Patrouille im Wald genommen, um darüber zu philosophieren wie weit sie sich ähnelten. Prinzipiell verfolgte Splitterstern immer ein Ziel, hatte einen Hintergedanken oder einen Grund, warum er Dinge tat. Selten waren diese Sachen negativer Art und auch heute hatte Hasenkönig nicht zu befürchten, irgendeinen Ärger zu bekommen. Der Blick des grauen Katers schweifte kurz über die Gestalt seiner Begleitung, ehe er wieder nach vorn sah. „Wie ergeht es Zikadenklang?“, fragte er, während er den Blick wachsam über die Umgebung schweifen ließ. Der Wald war heute jedoch sehr ruhig und Splitterstern ging davon aus, dass sie heute auf nichts großartig Interessantes stoßen würden. Nach den letzten Ereignissen hatte sich der Clan auch ein paar Tage Auszeit verdient; die Gemüter mussten nicht noch mehr in Angst und Schrecken versetzt werden als ohnehin bereits. „Bergblüte hat ihre letzte Trächtigkeit sehr zugesetzt, wenn ich mich recht erinnere. Sie hielt sich kaum außerhalb des Baus auf, bis Frostfeder endlich das Licht der Welt erblickt hat. Wie schlägt sich deine Gefährtin?“ Splitterstern richtete den Blick wieder auf Hasenkönig, diesmal in sein Gesicht. Er war ehrlich interessiert am Zustand seiner Gefährtin und natürlich auch daran, wie es den Jungen später ging. Zwar mochte er nicht den Eindruck machen, doch blühte sein Herz immer auf, wenn der Clan neuen Zuwachs bekam. Auch hatte Hasenkönig damit den letzten Schritt gemacht um tatsächlich und endgültig ein Teil des Clans zu sein – sein Nachwuchs würde hier aufwachsen und den Clan mit seinen Fähigkeiten bereichern. Eine schöne Entwicklung, wie sie auch bei Aschetänzer gewesen war; doch der Gedanke an seinen Ziehsohn stimmte Splitterstern traurig, weshalb er ihn sogleich wieder verwarf.
Das friedliche Plätschern des Flusses drang an Hasenkönigs Ohren. Er mochte das stetige Geräusch der Wellen, die gegen das Ufer brachen und der letzten Blätter, welche vom Baum herab sanft auf die Wasseroferfläche trafen und, als würden die schweben, von den Fluten davon getragen wurden. Das goldene Licht der aufgehenden Sonne trug sein übriges zum melodischen Bild bei in welchem der große Kater ich gerade befand. Selbst durch sein dichtes Fell drang die restliche Kälte der Nacht und es schauderte ihm beim Gedanken an die kalte Blattleere, die nun kommen würde. Es wäre nicht seine erste Blattleere im Clan und doch war er froh sie mit seiner neu gefundenen Familie erleben zu können und die kühlen Nächte nicht alleine bestreiten zu müssen. Doch fand er es schade sich in der kühlen Nacht nicht mehr an seine Gefährtin gekuschelt einzuschlafen. Zikandenklang würde, sobald ihre Jungen da waren, noch sechs weitere Monde in der Kinderstube bleiben müssen und Hasenkönig vermisste es bereits jetzt mit ihrem lieblichen Duft in der Nase in den schlaf zu gleiten. Doch versuchte er dieses Gefühl so gut er konnte damit zu Vertreiben, dass er so viel Zeit wie möglich bei der schönen Katze in der Kinderstube verbrachte. Vor allem nach den Ereignissen der letzten Tage, als die erste bebte und alles ins Chaos stürzte, sorgte er sich sehr um die Königin und die ungeborenen. Es könnten Schäden entstanden sein, die sie nicht bemerkten. Auch wenn er wusste das Schneeblut, der Heiler, sich gut um Zikadenklang gekümmert hat, während er mit einigen anderen Krieger die verstorbenen begraben hatte. Besonders um Rehherz trauerte er. Sie war die Mutter von Fuchsflamme gewesen, mit dem sich Hasenkönig sehr gut verstand und dessen Trauer er gut nachvollziehen konnte. Schließlich hatte auch er seine Eltern verloren. Sie waren nicht verstorben, doch würde Hasenkönig sie niemals wieder sehen können.
> Wie ergeht es Zikandenklang?<, drang mit einem Mal eine Stimme in seine Ohren. Richtig. Der Maine Coon Kater war gerade auf Patrouille mit dem Anführer des Clans, Splitterstern. Er war überrascht gewesen, als er Hasenkönig darum bat mit auf Patrouille zu kommen, doch hatte er das an gebot dankend angenommen, um einfach mal wieder aus dem Lager herauszukommen und den Kopf frei zu bekommen. All die Sorgen, die ihn in den letzten Tagen aufsuchten, gingen auch an dem optimistischen Kater nicht einfach vorbei. > Bergblüte hat ihre letzte Trächtigkeit sehr zugesetzt, wenn ich mich recht erinnere. Sie hielt sich kaum außerhalb des Baus auf, bis Frostfeder endlich das Licht der Welt erblickt hat. Wie schlägt sich deine Gefährtin?< beim erneuten Gedanken an Zikandenklang begann der Kater verträumt zu lächeln. Er hatte, als er sich dem Clan aus reiner Neugier angeschlossen hatte, niemals damit gerechnet sich zu verlieben und eine Familie zu gründen. Schließlich war er damals noch jemand anderes gewesen und hatte nur dank der braunen Katze zu seinem jetzigen Ich gefunden. „Ihr geht es gut. Sehr gut sogar.“ antwortete er, nach gefühlten Herzschlägen, endlich auf die Frage des älteren. „Ich habe zwar bisher keine Erfahrung mit trächtigen Katzen machen könne, schließlich war ich noch sehr Jung, als mein Bruder zur Welt kam, doch ich denke das Zikandenklang sich ziemlich gut schlägt. Die Jungen bewegen sich viel und auch das Erdbeben scheint ihnen nicht viel getan zu haben, auch wenn meine Sorge noch immer groß ist. Aber ich freue mich schon sehr auf sie und werde stets darauf achten, dass sie stolz auf ihren Vater sein können, so wie ich stets stolz auf sie sein werde.“ erklärte er dem Anführer mit fester Stimme. Und alles was er sagte, stimmte. Egal wie seine Jungen werden würden, er würde immer stolz auf sie sein und sie bei jedem ihrer Schritte begleiten, so lange bis seine müden Glieder ihn nicht mehr halten konnten. Doch dann wurde sein blick weicher und diesmal begann er zögernder zu sprechen. „Ich hatte zwar nicht das Glück Bergblüte kennenzulernen, aber ich bin mir sicher, dass sie eine tolle Katze und eine sehr gute Mutter war und das sie voller Vorfreude im SternenClan auf dich und eure Jungen warten wird, ganz egal wie lange.“ er hoffte inständig mit diesen Worten nicht zu weit zu gehen und seinen Anführer ein wenig über seine Gefährtin hinweg zu trösten, auch wenn er diesen Trost wohl möglich nicht brauchte. Aber Hasenkönig fühlte, dass er etwas dazu sagen musste und so hatte er das nächste beste gesagt, was ihm eingefallen war. Es stimmte sogar. Bergblüte muss eine liebevolle Katze gewesen sein um das Herz Splittersterns für sich beanspruchen zu können und so tolle Junge wie Frostfeder auf die Welt zu bringen.
Der alte Kater ließ seinem Krieger Zeit mit seiner Antwort. Generell war er nie jemand gewesen, dessen Merkmal Ungeduld war. Gerade als frisch werdender Vater hatte man oft andere Dinge im Kopf, die einen einspannten und beschäftigten und der kleine Spaziergang, den sie beide hier gerade machten, war nicht von Zwang oder Eile geprägt. Splitterstern betrachtete einen Moment erneut die Wasseroberfläche des Flusses, die gerade seicht vor sich hinplätscherte. Der Flusslauf war ruhig, nicht derart aufgewühlt und aufgeregt wie damals, als er Splitterstern in den Tod gerissen hatte. Heute hatte er eine besondere Schönheit an sich, wie das Morgenlicht sich auf dem Wasser spiegelte und es glänzen ließ und aus dem richtigen Blickwinkel könnte man beinahe glauben, man beobachte fließendes Licht. Splitterstern nickte auf Hasenkönigs Worte und wandte den Blick vom Fluss wieder ab, herüber zu dem Krieger. Aufmerksam lagen die grün-gelben Augen auf dem Gesicht des anderen Katers, während er einen Moment darüber nachdachte. Natürlich kannte Splitterstern Zikadenklang, doch er würde nicht behaupten, dass sie ein enges Verhältnis miteinander hatten. „Das freut mich wirklich sehr zu hören.“, erwiderte der Kater und schmunzelte leicht. Es war wirklich ein Jammer, sollte Zikadenklang oder dem Nachwuchs etwas geschehen. Splitterstern wusste aus eigener Erfahrung, wie sehr es zerreißen konnte, wenn man seinen Nachwuchs verlor. Bergblütes erster Wurf hatte den Winter nicht überleben können und für Splitterstern war das noch immer einer der schwersten Erinnerungen, die er mit sich herum trug. Frostfeder war danach ein wahrer Segen gewesen, genau so wie Aschetänzer. Auch wenn sein Ziehsohn sich mittlerweile in eine vollkommen andere Richtung entwickelt hatte, als Splitterstern es erwartet hätte. Noch immer hatte er seiner Tochter nichts davon erzählt, dass ihr Bruder noch lebte. Vielleicht aus Scham, vielleicht um sie zu beschützen. Er konnte es selbst nicht genau sagen, doch wusste er, dass er früher oder später mit den Worten herausrücken sollte. Immerhin hatte Frostfeder ein Anrecht darauf zu wissen, wo Aschetänzer war. Er war immerhin Familie. „Das Erdbeben…“, wiederholte Splitterstern mit einem leisen Seufzen. Es hatte den Clan, und wohl das ganze Tal, stark erschüttert und Chaos hervorgerufen. Wie es in den anderen Clans aussah wusste Splitterstern noch nicht, doch wahrscheinlich würde bald eine große Versammlung einberufen werden, da es sie alle betroffen hatte. „Ich kann deine Sorge gut verstehen. An deiner Stelle wäre ich nicht anders. Doch ich bin mir sicher, dass alles in Ordnung ist. Zikadenklang ist eine starke Katze und eure Jungen werden es ebenso sein. Hat sie denn irgendwelche Beschwerden, die eine Sorge begründen würden? Schneeblut würde sicher mal ein Auge auf sie werfen.“ Es klang für Splitterstern allerdings nicht so, als wäre die Sorge rational begründbar, sondern entsprang einfach dem typischen Verhalten eines werdenden Vaters. Er selbst war nicht anders gewesen und bis zu Frostfeders Geburt hatte er sich stets gefühlt, als säße er auf heißen Kohlen. Immerhin gab es so viele Gefahren, die man sonst kaum wahrnahm. Der Kater nickte bedächtig auf die letzten Sätze von Hasenkönig und wandte den Blick von seinem Gesicht wieder nach vorn zum Wald. „Ich bin mir sicher, dass ihr beiden wunderbare Eltern sein werdet und eure Jungen eine Bereicherung für euch und auch für unseren Clan.“ Splitterstern selbst konnte sich auch nicht davon freisprechen, sich auf den Nachwuchs zu freuen. Er liebte Nachwuchs unheimlich und verbrachte gerne Zeit in der Kinderstube, wenn es denn neuen Nachwuchs gab. Auf die Worte zu Bergblüte schnaufte Splitterstern amüsiert und nickte zustimmend. „Ich bin mir sicher, ihr hättet euch verstanden. Wahrscheinlich hätte sie dir Löcher in den Bauch gefragt, was das Leben als Streuner angeht. Irgendwie war das eine kleine Faszination von ihr, ich weiß auch nicht weshalb.“, erwiderte er und empfand es nicht so, als wäre Hasenkönig zu weit gegangen. Weiterhin liefen sie das Flussufer entlang und Splittersterns Ohren zuckten hier und dort ein wenig herum, um auffällige Geräusche ausmachen zu können, allerdings war der Wald friedlich und es schien nicht, als würde es diesen Morgen noch anders werden. „Apropos.“, fiel ihm dann ein und sah zurück zu seiner Begleitung. „Wie gefällt dir das Clanleben?“ Aufmerksam sah er ihm entgegen.
Fuchsflamme ist ein sehr intelligenter Kater. Er ist unheimlich gut im Pläne schmieden und sich Tricks auszudenken. Jagen gehört auch zu seiner Spezialität, was er auch stets genießt. Er ist freundlich, sehr emotional und hilfsbereit, kann allerdings auch schnell eifersüchtig werden. Der orangefarbene Krieger ist zudem etwas vorlaut, was ihn oft in kleine Schwierigkeiten bringt.
Thema: Re: Das Flussufer Di Jan 15, 2019 11:34 am
<- der Birkenwald südlich des Flusses
Langsam trottete der rotbraune Kater voraus. Das Rauschen des sich bewegenden Flusses wurde lauter und lauter je näher sie ihm kamen. Er hatte eines seiner Ohren nach hinten gerichtet um seinen Patrouillenmitgliedern hinter sich zuzuhören. Der Geruch der beiden gesuchten Katzen wurde etwas stärker, sodass sich Fuchsflamme nun auch auf die Gespräche seiner Mitglieder konzentrieren konnte. Frostfeder sagte Sturmjäger, dass er der einzige wäre, der sie momentan zurück hielt. Dann fauchte sie ihm noch etwas leise zu, was Fuchsflamme nicht mehr verstand. Sturmjäger richtete sich danach erst an Rabenpfote und sprach ihn erst auf sein unaufgefordertes Verlassen des Lagers an. Fuchsflamme hörte kurz weg, um den Geruch wieder zu finden. Ich bin müde, lasst es doch einfach. Sturmjäger wendete sich schließlich an Frostfeder, um ihr zu erzählen, dass sie zwar keine Schülerin mehr ist, aber ihr Verhalten andere Bände sprach. Zu guter Letzt sprach wieder Rabenpfote. Fuchsflamme ließ ihn aussprechen, blieb aber abrupt stehen. Jetzt reicht's."Könnt ihr jetzt bitte aufhören?", er drehte seinen Kopf um die drei genau anschauen zu können, "Diese Diskussion fängt an unnötig zu werden. Ihr könnt das doch auch im Lager klären, oder?". Er peitschte mit seinen langen Fuchsschwanz, sodass ein paar Blätter in den Fluss gefegt wurden. Ohne ein weiteres Wort lief er weiter. Ich werde später noch versuchen etwas zu jagen damit wir wenigstens etwas Beute vorzulegen haben, legte sich der Jäger fest und sah sich nun aufmerksam nach seinen Anführer und Hasenkönig um. Nach einer Weile konnte er tatsächlich Stimmen hören. Hastig lief er weiter, bis er endlich die beiden Gesuchten erkennen konnte. "Bitteschön.", murrte er und lief nun langsamer auf die beiden Katzen hinzu, "Ich habe sie gefunden.".
IDENTITÄT : Seid gegrüßt, edle Krieger, mein Name lautet Frostfeder und ich bin die Tochter von Splitterstern, dem ehrbaren Anführer des Clans der schimmernden Birke. Ich bin eine angenehme Zeitgenossin - sofern man davon absieht, mich anzulügen. Ich besitze jedoch eine scharfe Zunge und habe meinen eigenen Kopf, bin durchaus eitel und kenne meine Grenzen nicht.
Thema: Re: Das Flussufer Sa Jan 19, 2019 3:08 pm
<- der Birkenwald südlich des Flusses
Als ich Sturmjägers Worte Rabenpfote gegenüber vernahm, die schon wieder Kritik meiner Person gegenüber enthielten, sträubte sich mein Nackenfell nur umso mehr. Es konnte doch nicht wahr sein, dass dieser Kater nun aus einer Maus einen Dachs machte! Ob er nun als offizieller Patrouillenanführer zuerst das Lager verließ, oder aber meine Wenigkeit, war doch vollkommen irrelevant. Abgesehen davon war dies nach wie vor eine Jagdpatrouille und dazu hatte Sturmjäger bislang nichts, aber auch absolut gar nichts beigetragen. Du aber auch nicht, wisperte eine hartnäckige Stimme in meinem Kopf und ich knirschte verärgert mit den Zähnen. Natürlich hatte ich persönlich noch nichts dazu beigetragen, aber Rabenpfote - mein Schüler - hatte eine Maus erbeutet, woran er uns sogleich auch noch erinnerte. Naja, es würde mir nicht schwer fallen, auf dem Weg zurück ins Lager noch Beute zu machen. Als Sturmjägers dunkle Stimme weiterhin belehrend und penetrant an mein Ohr drang, spürte ich, wie sich in mir immer mehr Ungeduld bereit machte. Seit wann war der Krieger so fürchterlich altklug und korrekt geworden? War es über Nacht geschehen? Hatte meine ungewöhnliche Art des Weckens bleibende Veränderung hinterlassen? Als wäre das alles nicht genug, näherte er sich mir und flößte mir mit seinen enttäuschten Worten auch noch eine Portion schlechten Gewissens ein. Als wüsste er nicht, dass genau das meine Schwachstelle war! Ich fixierte ihn jedoch nur aus meinen kühlen, eisblauen Augen. Die Diskussion hing mir zum Hals raus. Wirklich. Ich hatte auch beim SternenClan gar keine Lust mehr, darauf zu antworten. Ich würde diesen verdammten Kater jetzt mit Missachtung und Ignoranz strafen und einfach nicht mehr auf ihn eingehen.
Als hätte Fuchsflamme meine Gedanken gelesen, fuhr er uns plötzlich in einem harschen Tonfall an - auch wenn seine Worte höflich blieben. Ich konnte seine Reaktion nachvollziehen - wäre ich in seiner Lage gewesen, hätte ich schon längst keine Geduld mehr gehabt. Ich nickte knapp zu Fuchsflammes Worten. "Scheinbar haben einige von uns hier vergessen, worum es geht. Wir sind auf einer Jagdpatrouille, und der Einzige, der bisher etwas erbeutet hat, ist Rabenpfote." Vielsagend richtete ich meinen Blick auf Sturmjäger. Gut, mein absolutes Schweigen hatte nicht allzu lang angehalten, aber es war nicht meine Art, Sticheleien hinter dem Berg zu halten. Vor allem, wenn sie meiner Ansicht nach berechtigt waren. Anschließend wandte ich mein Gesicht wieder in Richtung des orangefarbenen Katers mit dem langen Schweif und holte tief Luft. Splittersterns und Hasenkönigs Duft war mittlerweile eindeutig erkennbar. "Splitterstern? Hasenkönig?", miaute ich, um die beiden auf uns aufmerksam zu machen. Nicht, dass sie noch dachten, wir würden ihr Gespräch belauschen - wobei es mich nach wie vor interessierte, warum gerade die beiden zusammen aus dem Lager gegangen waren. Urplötzlich flogen meine Gedanken zu Zikadenklang. Ob ihre Jungen schon da waren? Wir hatten durch unsere Diskussion nicht nur vergessen, Beute zu erlegen, sondern sogar mehr Zeit vergeudet, um die beiden zu finden. Der einzige von uns, der fokussiert geblieben war, war Fuchsflamme. Eine leichte, unwillkommene Verlegenheit breitete sich in mir aus. Ich hoffe, Zikadenklang geht es gut. "Hasenkönig, Zikadenklang bekommt ihre Jungen und sie will dich sehen", fügte ich noch hinzu, um dem Kater so schnell wie möglich endlich die Botschaft zu überbringen - und, um mich nicht vollkommen nutzlos zu fühlen. Der langhaarige, graue Kater sprang aus einem Gebüsch in der Nähe des Flussufers auf uns zu. "Was? Es ist so weit?", fragte er eindringlich, mit einem deutlich wahrnehmbaren, nervösen Unterton in seiner Stimme. Ohne auf eine Antwort zu warten, preschte er los, seine letzten Worte wurden vom Wind verschluckt.
OUT: Hab Hasenkönig jetzt einfach mal ins Lager losgeschickt :)
Splitterstern
Anführer
IDENTITÄT : Anführer mit Leib und Seele. Splitterstern ist ein selbstbewusster, verlässlicher, vielleicht auch zu oft ernster Kater, welcher jedoch auch ehrgeizig und pflichtbewusst ist. Der Clan steht für ihn an erster Stelle und er würde jedes seiner Leben ohne zu zögern für diesen Opfern. Jedoch hat von seinen neun Leben nur noch eines, doch das soll ihn nicht aufhalten. Zudem ist Splitterstern sehr bodenständig.
Thema: Re: Das Flussufer Sa Jan 19, 2019 4:11 pm
So vertieft man auch in dem Gespräch war, es brach prompt ab, als weitere Katzen dazustießen und eine überraschende, wenn auch willkommene Information brachten. Splitterstern sah fragend auf, als sich vier Katzen näherten. Sturmjäger, Fuchsflamme und Frostfeder samt ihrem Schüler Rabenpfote. Täuschte sich der Anführer, oder herrschte gerade eine angespannte Stimmung? Keine der Katzen sah wirklich zufrieden aus und er wollte direkt nachfragen, was denn los sei, als Frostfeder verkündete, dass die Jungen von Zikadenklang kamen. "Welch erfreuliche Nachricht!", freute sich Splitterstern und hatte vollstes Verständnis, dass Hasenkönig sogleich lossprintete, um seiner Gefährtin bei der Geburt beizustehen. Es war ein wundervolles Erlebnis, seine Nachkommen begrüßen zu dürfen und auch der Anführer würde sich schnell bei Zikadenklang einfinden wollen, um ihr zu gratulieren und ihre Jungen willkommen zu heißen. Doch es wäre unschicklich, wie ein Junges loszustürmen. Außerdem würde Hasenkönig sicherlich ein wenig Ruhe haben wollen, um seine Kinder begrüßen zu können. "Es geht Zikadenklang doch gut, oder? Ist Schneeblut bei ihr?", hakte der Anführer sogleich nach und näherte sich der Patrouille, die ihn und Hasenkönig aufgesucht hatte. Nun, wenn es ihr nicht gut ging, würden sie besorgter aussehen. Allerdings erkannte man, dass trotzdem etwas nicht stimmte. Fragend schweifte sein Blick über die vier Katzen. Was war vorgefallen? "Ihr seht verärgert aus. Was ist vorgefallen?", wollte er also wissen. Die Konstellation sah schon interessant aus. Sturmjäger, der ehemalige Mentor Frostfeders und auch ihr Schüler. Hinzu kam Fuchsflamme, den Splitterstern aber eigentlich als sehr umgänglich empfunden hatte. Anders war es bei Frostfeder und Rabenpfote. Er wusste, dass sich Beide nicht zurücknahmen, was Worte angingen. Er hoffte doch sehr, dass nichts gefallen war, was einen Streit entfachen könnte!
Seid gegrüßt, ehrenwerte Katzen fremder Clans. Mein Name lautet Sturmjäger und schon bereits seit 54 Monden diene ich dem Clan der schimmernden Birke als treuergebener Wächter. Pflichtbewusst und ehrenvoll verteidige ich unser Territorium und meine Clangefährten mit Leib und Leben. Wenn du weder mir, noch den Interessen meines Clans im Wege stehts, werden wir eventuell sogar miteinander auskommen.
Thema: Re: Das Flussufer Mo Jan 21, 2019 10:59 am
Wie eine Erlösung befreiten uns Fuchsflammes Worte von dieser allmählich anstrengend werdenden Diskussion und zwei vertraute Gestalten tauchten im Gestrüpp des Flussufers auf. 'Na endlich!' dachte ich erleichtert ausatmend, als ich den langen Pelz meines alten Freundes Splitterstern erkannte. Die Antworten von Rabenpfote und Frostfeder ignorierte ich mit einem kurzen Kopfschütteln und bevor ich mein Haupt respektvoll zur Begrüßung neigen konnte, erstatte Frostfeder bereits Bericht und Hasenkönig eilte in Sorge und unbändiger Vorfreude davon. 'Ich freue mich für euch, Zikadenklang und Hasenkönig... - schenkt den Kleinen das Leben und unserem Clan damit ein Stück Zukunft.' Selbstverständlich fiel unserem Anführer die gereizte Stimmung unserer Jagdpatroullie auf und sofort begann er sich nach dem Grund dafür zu erkundigen. Durch die Vorkommnisse der vergangenen Tage war Splitterstern schon genug durch Sorgen und finstere Gedanken geplagt, da mussten wir ihn nicht auch noch mit unseren mäusehirnigen Streitigkeiten belasten. "Ja, Zikadenklang geht es den Umständen entsprechend gut und Schneeblut kümmert sich fürsorglich um sie. Kein Grund zur Beunruhigung." Inständig hoffte ich, dass auch meine Clangefährten meine folgenden Worte verstehen und nicht aus der Reihe tanzen würden. "Es ist nichts vorgefallen, Splitterstern." Aus meinen moosgrünen Augen blickte ich meinen Freund ernst an und begann mit leicht belustigtem Unterton weiterzusprechen. "Meine Fähigkeiten als ungeschickter Jäger sind dir doch bekannt..." Ich machte eine kurze Pause und blickte leicht beschämt zu Boden. "Und naja... - ich habe gerade zum zweiten Mal schon eine Maus entkommen lassen. Für eine Jagdpatroullie haben wir bis jetzt noch nicht allzu viel Beute gemacht und das hat uns nur ein wenig geärgert." Bewusst entschied ich mich dazu unsere Lage auf meine Fähigkeiten abzuschieben und das respektlose Verhalten von Frostfeder und Rabenpfote nicht zu erwähnen. Ich war nun schon ein paar Monde länger mit Splitterstern befreundet und ich wusste sehr wohl, dass ihm mangelnder Respekt gegenüber eigenen Clangefährten durchaus missfiel und innerlich aufwühlte. 'Es gibt keinen Grund ihn wissen zu lassen, dass seine eigene Tochter wieder frech unterwegs ist und sich von ihrem vorlauten Schüler auf der Nase herumtanzen lässt.'
Leise Knurrend folgte Rabenpfote den anderen Katzen. Er hatte es satt, wie sich hier gerade benommen wurde. Dass man nicht einmal in Ruhe Diskutieren konnte! Nein, da musste man rummucken und Fuchsflamme bat sie dann auch noch, aufzuhören. Äußerst nachdrücklich! "Im Lager hab ich besseres zu tun!", ließ er verlauten, wandte aber den Blick ab. Diskussionen machten keinen Spaß mehr, wenn man persönlich wurde oder sich in seinem Stolz gekränkt fühlte. Als ob man nicht mal normal diskutieren konnte! Aber gut, diese Katzen waren wohl mit den Nerven am Ende und Rabenpfote wollte es ungern soweit treiben, dass sie aus Frust noch die Krallen ausfuhren. So gerne der schwarze Schüler auch mal die Grenzen austestete, irgendwie traute er den anderen Katzen es zu, nun auch mal die Krallen zu nutzen. Missmutig und schlecht gelaunt, trottete er ihnen also hinterher. Das einzig positive war, dass sie nun endlich Splitterstern und Hasenkönig gefunden hatten! Die beiden Katzen waren in der Nähe des Flusses und schienen sich zu unterhalten. Frostfeder stürmte auch direkt auf den Anführer zu und unterrichtete sie, was im Lager los war. Hasenkönig stürmte daraufhin direkt los und Splitterstern blieb zurück. Da Rabenpfote wirklich keine Lust mehr hatte, sich weiter mit diesen Katzen abzugeben, trottete er zum Flussufer. Weit genug weg, um ihne Nähe nicht direkt um sich zu haben, aber nah genug, um noch in Sichtweite zu sein, wie auch, um das Gespräch noch zu hören. Fast schon trotzig setzte sich der Schüler ans Ufer und starrte ins Wasser. Sein Spiegelbild glotzte ihm ebenso trotzig entgegen, aber wirkliche Aufmerksamkeit lag nicht darauf. Das Wasser strömte den Fluss entlang und hin und wieder erkannte man die schimmernden Schuppen der Fische. Manche Katzen fraßen diese Fische, nicht? Rabenpfote konnte sich aber nicht beim besten Willen vorstellen wie die schmecken sollten. Aber egal. Splitterstern fragte, wie es im Lager war und sprach schließlich die gereizte Stimmung der Patrouille an. Gespannt zuckten die Ohren des Schülers. Was Sturmjäger wohl sagen würde? Der ach so wunderbare Wächter? Ob er sich damit brüsten würde, wie gemein Frostfeder und Rabenpfote doch waren? Überraschenderweise sagte er aber nichts dazu und schob seine eigene Unfähigkeit vor. Feigling! Und da sagte man doch immer, Rabenpfote sei der Feigling! Wobei. Vielleicht war es doch mutig, den Anführer so dreist anzulügen? Entkommen war dem Wächter schließlich keine Maus. Er hatte ja nicht einmal Anstalten gemacht, überhaupt eine Maus zu fangen. Außerdem – der einzige der hier wirklich was gefangen hatte, war ja wohl der Schüler gewesen! Bereits mit den passenden Worten auf der Zunge, fuhr der Schüler auf und wollte die Sache direkt klarstellen, als er überrascht, wenn nicht sogar leicht panisch aufschrie, als etwas kleines, braunes über seine Pfoten sprang. Durch die feuchte Luft am Wasser, war dem Schüler der Mausgeruch entgangen. Außerdem lag seine Aufmerksamkeit eh auf die restliche Patrouille und dem Anführer. Das Beutetier hatte er nicht bemerkt und wie immer, wenn er mit etwas nicht gerechnet hatte, erschrak der Schüler fürchterlich und befand sich direkt im Fluchtmodus. Seine Flucht gelang aber nicht. Das Gras am Flussufer war rutschig und bot keinen halt, weshalb er einen eher wenig eleganten Sprung vollführte und nicht richtig landen konnte. Fluchend und mehr schlecht als recht, kam er auf den Vorderpfoten auf und versuchte sich an einen der Steine festzukrallen, aber auch dieser war vom Wasser zu nass, weshalb der Schüler mit einem überraschten Laut unsanft auf dem Boden aufkam. Ungeniert Fluchend rappelte sich der Schüler wieder auf und versuchte vom Ufer und der Maus wegzukommen, die eh schon längst fort war, durfte dabei aber feststellen, dass seine Vorderpfote böse pochte und ein schmerzhafter Stich vor dem Schüler jedes mal durchs Bein, wenn er auftreten wollte. “Beim SternenClan, das ist doch alles nicht wahr heute...!“, knurrte Rabenpfote. Er versuchte nicht einmal, sich soweit zu beruhigen, dass sein Fell wieder glatt am Körper lag. Dieses war nämlich gesträubt und stand geradezu in jeder Richtung ab. Wunderbar! Jetzt hatte er sich auch noch vor einer bescheuerten Maus erschrocken und sich vor den anderen Katzen blamiert! Wenigstens ist er nicht in den Fluss gefallen.
Fuchsflamme ist ein sehr intelligenter Kater. Er ist unheimlich gut im Pläne schmieden und sich Tricks auszudenken. Jagen gehört auch zu seiner Spezialität, was er auch stets genießt. Er ist freundlich, sehr emotional und hilfsbereit, kann allerdings auch schnell eifersüchtig werden. Der orangefarbene Krieger ist zudem etwas vorlaut, was ihn oft in kleine Schwierigkeiten bringt.
Genervt zuckte Fuchsflamme mit seinen Schwanz, den er nun um sich gelegt hatte um sich vor den kühlen Wind zu schützen. Zwar schien die Sonne, was seinen Pelz angenehm wärmte, allerdings machte der Wind diese Wärme gleich wieder zunichte. Er starrte die drei kurz an. Frostfeder meinte, dass manche wohl vergessen hatten worum es ging. Sturmjäger schien nach Fuchsflamme's Worten erleichtert und Rabenpfote meinte, dass er im Lager besseres zutun hätte. Der orangefarbene knurrte leise, sagte aber nichts mehr dazu. Ich könnte wetten, dass ich durch noch mehr Streit nur Kopfschmerzen bekommen würde. Es lohnt sich nicht noch mehr zu sagen, dachte er sich und richtete seinen Blick auf Splitterstern, der nun bei ihnen stand. Hasenkönig war bereits zurück ins Lager gelaufen um nach seiner Familie zu sehen. Der Anführer schien die knisternde Stimmung zwischen den Katzen der Patrouille bemerkt zu haben, denn er fragte was den los sei. Sturmjäger antwortete an der Stelle der ganzen Patrouille. Er log den Anführer damit an, dass er seine Beute entkommen lassen hat. Welche Beute denn? Fuchsflamme seufzte kaum hörbar, blieb aber noch immer still sitzen. Nicht mein Problem, ich war kaum an dieser Diskussion beteiligt. Rabenpfote's plötzlicher Schrei ließ ihn abrupt zusammenzucken. Schnell sah er zum Schüler ... der sich vor einer Maus erschrocken hatte? Fuchsflamme grinste amüsiert. "Bist du in Ordnung?", fragte er nun und versuchte dabei ernst zu wirken. Lachen wäre jetzt ja nun wirklich nicht anständig. Auch wenn er es in irgendeiner Weise schon verdient hätte. Dass Rabenpfote falsch aufgekommen war, war ihm natürlich nicht entgangen.
IDENTITÄT : Seid gegrüßt, edle Krieger, mein Name lautet Frostfeder und ich bin die Tochter von Splitterstern, dem ehrbaren Anführer des Clans der schimmernden Birke. Ich bin eine angenehme Zeitgenossin - sofern man davon absieht, mich anzulügen. Ich besitze jedoch eine scharfe Zunge und habe meinen eigenen Kopf, bin durchaus eitel und kenne meine Grenzen nicht.
Thema: Re: Das Flussufer Di Jan 22, 2019 8:07 pm
Als mein Vater aus dem Dickicht trat, neigte ich rasch den Kopf. Als ich ihn wieder hob, kam ich nicht umhin, zum wiederholten Male unseren Anführer zu bewundern. Das Mittagslicht, das schon wieder zu sinken begann, betonte seine mächtige Statur und ließ sein massiges Fell aufschimmern. Kei Feind würde sich mit ihm anlegen wollen, dessen war ich mir sicher. Bevor ich auf seine Fragen eingehen konnte, tat Sturmjäger dies. Zu meiner Überraschung gab er nicht mir und Rabenpfote die Schuld an unserer Diskussion, erwähnte sie nicht einmal. Stattdessen tat er so, als wäre unsere Stimmung gedrückt, weil wir noch nicht allzu viel erbeutet hatten - und sprach damit sogar von selbst aus seine schlechte Jagdfähigkeit an. Erstaunt musterte ich den Wächter - meinen ehemaligen Mentor. Er hätte mich in der aktuellen Situation aus vielen Gründen vor meinem Vater bloßstellen können - und dennoch hatte er es nicht getan. Stattdessen hatte er auf seine eigene Schwäche verwiesen. Der Anflug des schlechten Gewissens, den seine Worte eben in mir ausgelöst hatten, verstärkte sich und mein Fell begann zu kribbeln - ein Gefühl, das mir nicht behagte. Ich wollte Sturmjägers Blick auffangen und ihm gleichzeitig nicht begegnen. Ich wollte die Enttäuschung in seinen Augen sehen - einfach, um mir sicher zu sein, dass er enttäuscht war - und es gleichzeitig nicht wahr haben. Die Furcht gewann und ich wandte meinen Kopf in Richtung von Rabenpfote, der kein Interesse mehr an unserem Gespräch zu haben schien und sich unterdessen ans Flussufer begeben hatte. Wollte er etwa versuchen, einen Fisch zu fangen? Selbst mir gelang es nicht häufig - es war eine durch und durch glitschige Angelegenheit und zudem oft mit eiskaltem Wassertropfen verbunden, die auf dem Fell landeten. Abgesehen davon hatten wir das Fangen von Fischen noch kein einziges Mal geübt. Auf einmal sprang der schwarze Schüler förmlich in die Luft, ohne erkennbaren Grund und kam ungeschickt auf dem Boden auf. Zeitgleich huschte eine Maus davon. Hatte er sich etwa vor ihr erschreckt? Ich schüttelte irritiert den Kopf. Ich wusste ja, dass er schreckhaft war, aber das überstieg dann doch alles. Ich trat näher zu meinem Schüler und bemerkte dabei aus den Augenwinkeln, dass Fuchsflamme einen amüsierten Ausdruck auf dem Gesicht trug. Dennoch erkundigte sich der Jäger nach Rabenpfote, welcher überaus grimmig schaute. Als ich bei ihm angelangt war, sah ich, dass Schmerz in seinen Augen funkelte. "Hast du dir die Pfote vertreten? Das sah nicht gut aus, miaute ich leise und mit einem Hauch von Besorgnis.
IDENTITÄT : Anführer mit Leib und Seele. Splitterstern ist ein selbstbewusster, verlässlicher, vielleicht auch zu oft ernster Kater, welcher jedoch auch ehrgeizig und pflichtbewusst ist. Der Clan steht für ihn an erster Stelle und er würde jedes seiner Leben ohne zu zögern für diesen Opfern. Jedoch hat von seinen neun Leben nur noch eines, doch das soll ihn nicht aufhalten. Zudem ist Splitterstern sehr bodenständig.
Thema: Re: Das Flussufer Mi Jan 23, 2019 4:23 pm
Beruhigt nickte Splitterstern, als Sturmjäger bestätigte, dass Schneeblut bei Zikadenklang war und sich um sie und ihre Junge kümmerte. "Schneeblut wird seine Sache gut machen und sich gut um Zikadenklang und ihre Junge kümmern. Dennoch werde ich mich auch zurück ins Lager begeben und mich persönlich nach ihnen erkundigen. Habt Dank, dass ihr so eilig hier hergekommen seid" Die Stimme des Anführers klang feierlich. Er freute sich wirklich über den Nachwuchs. Denn es bedeutete auch, dass der Clan größer und stärker wurde. Für Splitterstern war dies aber kein Grund, seinen Clan als etwas besseres zu sehen. So manch anderer Anführer würde vielleicht versuchen, sein Gebiet zu vergrößern, aber nicht Splitterstern. Der SternenClan würde es gewiss nicht gut heißen, wenn man in Zeiten wie diesen auch noch Krieg mit den anderen Clans anfing. Auch wenn ihre Ahnen noch schwiegen, so wollte Splitterstern sie nicht erzürnen. Jetzt durfte sich erstmal über den Nachwuchs gefreut werden!
Die Freude wurde allerdings durch die deprimierte Stimmung der Patrouille gedämpft. Schweigend hörte sich der große Kater die Erklärung seines Wächters an. Als er geendet hatte, schüttelte Splitterstern nur den Kopf. "Jedem guten Jäger ist schon eine Maus davongekommen. Lasst euch davon nicht unterkriegen. Fängst du sie nicht, so fängt sie eine andere Katze. Deine Stärken liegen auf anderen Gebieten, Sturmjäger. Denk daran.", miaute der Kater besänftigend, aber mit Nachdruck. "Wichtig ist, deswegen nicht aufzugeben. Ihr werdet gewiss noch weitere Beute finden und sie für den Clan erlegen." Es war für eine Katze immer ein Ärgernis wenn die Beute entkam, denn schließlich litt darunter der ganze Clan. Doch das Wetter war ihnen noch gnädig und die Kälte würde die Beute noch nicht in ihren Bauen verschwinden lassen. Noch gab es genug Gelegenheiten, den Clan zu ernähren. Zudem war Sturmjäger ein Wächter und das nicht grundlos. Wo seine Jagdfähigkeit fehlte, füllte sein Kampfgeschick die Lücke. Alle Katzen im Clan ergänzten sich und dafür war Splitterstern dankbar. Er hoffte, dass es noch lange so bleiben wird! Denn solange es in Clan keine Streitigkeiten gab, so konnte er sich um das größere Problem kümmern. Blöderweise gab es dann einen Schrei, der wohl die Mäuse im restlichen Umkreis verscheucht haben dürfte. Rabenpfote hatte sich vor einer Maus erschrocken und war aufgesprungen. Auch Splitterstern hatte einen Satz nach Vorne gemacht. Er sah den Schüler schon in den Fluss fallen. Und damit hatte der Anführer wahrlich keine guten Erfahrungen gemacht! Trotz allem würde er wieder in das Wasser springen, um eine seiner Katzen zu retten. Glück im Unglück hatte der Schüler seiner Tochter gehabt, denn er schien sich nur die Pfote vertreten zu haben. "Rabenpfote sollte Schneeblut aufsuchen, falls es doch etwas schlimmeres ist. Wir gehen gemeinsam zurück, dann schicken wir vom Lager aus eine neue Jagdpatrouille los.", legte der Anführer fest und sah kurz in die Runde, ob er auch verstanden wurde. Ungern wollte er Sturmjäger und Fuchsflamme alleine lassen, war sich aber fast sicher, dass Frostfeder bei ihrem Schüler bleiben wollte. Zu Zweit machte eine Jagdpatrouille wenig Sinn, zumal sich Sturmjäger Recht ungeschickt anstellte. Worum Splitterstern ja nicht böse war, aber sinniger wäre es dennoch, eine neue Patrouille loszuschicken.
Seid gegrüßt, ehrenwerte Katzen fremder Clans. Mein Name lautet Sturmjäger und schon bereits seit 54 Monden diene ich dem Clan der schimmernden Birke als treuergebener Wächter. Pflichtbewusst und ehrenvoll verteidige ich unser Territorium und meine Clangefährten mit Leib und Leben. Wenn du weder mir, noch den Interessen meines Clans im Wege stehts, werden wir eventuell sogar miteinander auskommen.
Thema: Re: Das Flussufer Mo Jan 28, 2019 7:10 pm
Aufmerksam schien unser erhabener Anführer meinen Worten zu lauschen und scheinbar hatte mein alter Freund den Köder geschluckt und meiner Erklärung Glauben geschenkt. Es war definitiv nicht meine Absicht Splitterstern mutwillig anzulügen, aber in dem Fall war meine Reaktion angebracht und sie ersparte Einigen von uns weitere Fragen. Ich habe mit den aufmunternden Sätzen unseres Anführers nicht gerechnet, weil ich mich innerlich in keinster Weise darauf eingestellt habe, überhaupt etwas im Bezug auf die Jagd falsch gemacht zu haben.. - aber sie überzeugten mich erneut davon, was Splitterstern doch für ein gutherziger und gerechter Anführer war. 'Dieser Kater weiß jede Katze seines Clans zu schätzen und deren Stärken mit Weisheit zu erkennen.' Ich war wirklich froh darüber, dass dieser Kater unseren Clan selbst durch solch schwierige Zeiten leitete und ich ihm mit bestem Gewissen Treue und Freundschaft schwören konnte. "Danke, Splitterstern." erwiederte ich mit knappen Worten und neigte respektvoll mein wuscheliges Haupt. Bevor ich zu weiteren Worten gegenüber des großen Katers ansetzen konnte, vernahm ich im Augenwinkel eine hastige Bewegung und einen schrillen Schrei des Schülers Rabenpfote. Rasch drehte ich mich um und spannte instinktiv meine Muskeln an, stets in der Erwartung, sämtliche Feinde unseres Clans könnten plötzlich aus dem Unterholz auftauchen und über uns herfallen. Doch dies schien nicht der Fall zu sein. Einzig und allein Rabenpfote lag dort an der Böschung des Flusses unbeholfen im Sand und blickte ein wenig verstört drein. Offenbar ist der junge Schüler aus unerklärlichen Gründen unvorsichtig in die Luft gesprungen und unsanft zu Boden gefallen. 'Scheinbar hat der kleine Quälgeist sich die Pfote verletzt.' Fuchsflamme und Frostfeder erkundigten sich sofort nach seinem Befinden und ich entschied mich bewusst dagegen, ebenfalls wie eine besorgte Mutter zu ihm zu rennen und seine Pfote zu lecken. 'Hältst große Reden von Mut und belächelst meine Vorsichtigkeit im Bezug auf mögliche Gefahren... - und lässt dich selbst von einer unbeherzten Landung auf dem Boden niederstrecken. Na du bist mir ja ein toller Held..!' Scheinbar schien der junge Kater jedoch größere Schmerzen zu empfinden und meine leicht gehässigen Gedanken schwanden einem schlechten Gewissen. Bevor ich jedoch weiter auf die Situation reagieren konnte, ergriff Splitterstern das Wort und gab weitere Kommandos. "Alles klar, das ist wahrscheinlich das Sinnvollste in dieser Lage."
"Natürlich bin ich Ordnung! Ging mir nie Besser! Also könnt ihr euch ja alle wieder um euren Kram kümmern!" Bissig fauchte Rabenpfote die restliche Patrouille an. Es passte ihm so gar nicht in den Kram, wie er sich gerade blamiert hatte. Aber die Maus war schuld! Wieso sprang das Beutetier auch direkt vor den Krallen einer Katze!? Welches Tier tat sowas? Das war doch Lebensmüde! Andererseits war sie mit dem Leben davongekommen und der Katze einen ordentlichen Schrecken eingejagt. Fluchend versuchte der schwarze Kater die Pfote zu belasten, musste aber feststellen, dass dies nicht ging und eher mit Schmerzen verbunden war. Wunderbar! Durfte er jetzt also ins Lager zurück humpeln. Wie schnell die Geschichte wohl im Lager ihren Kreis machte? Seine Laune war auf dem Tiefpunkt gewesen, doch jetzt lag sie ordentlich darunter. Die Sorge seiner Mentorin machte es nicht besser. "Was weiß ich, was ich mit meiner Pfote gemacht habe...!", knurrte der Schüler. Er fühlte die Blicke der anderen Katzen auf seinem Pelz brennen, auch wenn froh war, dass Sturmjäger nichts sagte. Wobei Rabenpfote aus dem eh nicht mehr schlau wurde. Log den Anführer an und erntete dann auch noch besänftigende Worte von diesem. War Splitterstern denn komplett zurückgeblieben? Ihm lagen noch einige Bemerkungen auf der Zunge, da war die Verletzung wohl eher ein Wink des SternenClans. Rabenpfote würde nur einen großen Streit vom Zaun brechen, wenn er Sturmjägers Lüge offen ansprach. Womit nicht nur er Probleme bekommen würde, sondern auch die anderen Katzen. Wahrscheinlich besonders Sturmjäger, da Splitterstern ihm offensichtlich so sehr vertraute, dass er ihm die Worte sofort abnahm. Dennoch ließ sich Rabenpfote nicht nehmen, Sturmjäger böse anzufunkeln. Der schwarze Kater verabscheute Lügen. Er selber würde es niemals wagen, eine Unwahrheit auszusprechen. Sie half niemanden und wenn sie herauskam, würde es nur Probleme geben. Wie würde Splitterstern nur reagieren, wenn er herausfand, dass Sturmjäger gelogen hatte? Und noch schlimmer - durch seine Lüge verlangte Sturmjäger auch noch, dass Frostfeder, Fuchsflamme und auch er selbst, Rabenpfote, diese Lüge unterstützen und ebenfalls diese Unwahrheit verbreiteten. Sicher, die Lüge schadete Sturmjäger eigentlich mehr, da sie seine Fähigkeiten schlecht machte, aber das machte es für Rabenpfote nicht besser. Es frustrierte ihn extrem. "Wie kannst du seine Worte unterstützen, Frostfeder? Er lügt deinem Vater schamlos ins Gesicht!", flüsterte Rabenpfote so leise wie möglich an seine Mentorin. Das Tosen des Flusses im Hintergrund würde seine Worte verschlucken und nur für Frostfeder hörbar sein. Es war nicht unbekannt, wie viel Wert Rabenpfote auf Ehrlichkeit legte.
Die Worte des Anführers ließ der Schüler unkommentiert. Sollten sie doch zurück ins Lager gehen. Sollte ihm nur Recht sein! Auch wenn er zu Schneeblut musste. Wenigstens hatte er kurze Zeit seine Ruhe und bekam nicht mir, wie sich die Katzen im Lager über ihn lustig machen würden. Anderseits war es ihm eh nicht fremd, wenn sich die anderen Katzen über ihn lustig machen. Gerade was seinen Vogeltraum anging. Aber bei Schneeblut musste er Sturmjäger nicht sehen und darüber nachdenken, dass er die restliche Patrouille zum Lügen gezwungen hatte.
Fuchsflamme ist ein sehr intelligenter Kater. Er ist unheimlich gut im Pläne schmieden und sich Tricks auszudenken. Jagen gehört auch zu seiner Spezialität, was er auch stets genießt. Er ist freundlich, sehr emotional und hilfsbereit, kann allerdings auch schnell eifersüchtig werden. Der orangefarbene Krieger ist zudem etwas vorlaut, was ihn oft in kleine Schwierigkeiten bringt.
Nun etwas ruhiger und entspannter saß Fuchsflamme da und sah den dunklen Schüler vor ihm mit seinen blauen Augen an. Nur vor wenigen Momenten hatte Rabenpfote aufgeschrien, da er sich vor einer Maus erschrocken, daher aufgesprungen und schließlich falsch mit der Pfote aufgekommen war. Nochmal davor waren die vier Katzen auf eine Jagdpatrouille geschickt worden, zudem mit der Aufgabe nach ihren Anführer, Splitterstern, und den Vater von Zikadenklang's Jungen, Hasenkönig, Ausschau zu halten. Dank Fuchsflamme's ausgeprägten Geruchssinn hatten sie die beiden Kater am Flussufer gefunden. Hasenkönig war bereits zurück zum Lager gelaufen, sichtlich aufgeregt. Fuchsflamme konnte zwar nicht komplett nachvollziehen wie aufgeregt man als werdender Kater war, wusste aber dass er selbst sehr aufgeregt sein würde. Splitterstern stand noch immer bei ihnen und hatte, nachdem auch er den Schrei von Rabenpfote gehört hatte, entschieden, dass die Patrouille zurück zum Lager sollte damit Schneeruhe sich Rabenpfote's Pfote angucken konnte. Fuchsflamme schnaubte. Wäre nach ihn gegangen, so würde er hier bleiben und sich noch etwas nach Beute umsehen. Ein oder zwei Mäuse hätten wir ja noch fangen können. So wenig habe ich um ehrlich zu sein noch nie zurück in das Lager gebracht ... nix. Er richtete seinen Blick kurz zu seinen Anführer. Ich bin Jäger, ich sollte eigentlich in der Lage sein mehrere Beutestücke mitzubringen, ärgerte sich der orangefarbene Kater im Stillen und sah wieder weg. Sturmjäger schien kein Problem mit Splitterstern's Entscheidung zu haben, denn er selbst meinte, dass das wohl das beste in dieser Lage wäre. Rabenpfote antwortete nach einer Weile auf Fuchsflamme's und Frostfeder's Frage damit, dass er natürlich okay sei und dass sich nun alle um ihren eigenen Kram kümmern konnten. Fuchsflamme öffnete seinen Mund bereits für eine Antwort, schloss ihn aber schnell wieder. Einen weiteren Streit anzufangen wäre überaus unnötig. Bloß weil der Jäger müde und deshalb genervt war, hieß es nicht dass er andere daran teilhaben lassen musste. "Gut.", er stand langsam auf. Wieder bekam er seine Müdigkeit zu spüren. Am liebsten hätte er sich hier und jetzt hingelegt um zu schlafen. Er gähnte und sah jede einzelne Katze kurz an. "Wollen wir?", fragte er schließlich und unterdrückte dabei ein weiteres Gähnen.
IDENTITÄT : Seid gegrüßt, edle Krieger, mein Name lautet Frostfeder und ich bin die Tochter von Splitterstern, dem ehrbaren Anführer des Clans der schimmernden Birke. Ich bin eine angenehme Zeitgenossin - sofern man davon absieht, mich anzulügen. Ich besitze jedoch eine scharfe Zunge und habe meinen eigenen Kopf, bin durchaus eitel und kenne meine Grenzen nicht.
Thema: Re: Das Flussufer Do Jan 31, 2019 10:28 am
Mein Vater reagierte ähnlich auf die Worte Sturmjägers, wie ich es erwartet hatte. Er glaubte ihm jedes Wort und beschloss dann ins Lager zurückzukehren - wohl auch, um die Ankunft der Jungen zu feiern. Der Zeitpunkt ihrer Geburt bereitete mir allerdings ein wenig Sorge - wir mussten sie im anstehenden Blattfall gut mit Nahrung versorgen, damit sie die darauffolgenden Blattleere möglichst ohne Schwäche und Krankheiten überstehen konnten. Ich war dankbar, dass Splitterstern nicht weiter auf die angespannte Atmosphäre einging und Sturmjägers Erklärung akzeptierte, so wie sie war, auch wenn ihm möglicherweise die Distanz zwischen dem Wächter und mir auffiel. Schließlich kannte er jeden von uns sehr gut - möglicherweise von allen Clankameraden am besten - und wusste auch, dass wir sonst ein recht vertrauensvolles und nahes Verhältnis zueinander hegten. Bedauern durchzuckte mich. Wie hatte das Ganze so schnell eskalieren können? Es war kaum ein halber Tag vergangen, seitdem ich ihn am Morgen noch geneckt hatte.
Als Splitterstern uns alle anwies, ins Lager zurückzukehren, sah ich, wie Sturmjäger bestätigend zu seinen Worten nickte und es als das Sinnvollste ansah, mit dem verletzten Rabenpfote zurück ins Lager zu gehen. Der schwarze Schüler wiederum funkelte mich böse an und knurrte mir eine patzige Antwort entgegen. Ich blickte nur wortlos zu ihm zurück - ich war nicht dafür verantwortlich, dass er sich vor einem winzigen Nager erschrocken hatte, konnte allerdings seine Wut über das Missgeschick nachvollziehen, denn mir wäre es wohl ähnlich gegangen. Deshalb ließ ich ihn zetern, während mein Blick zu Fuchsflamme glitt, der herzhaft gähnte. Seine Körperhaltung drückte jedoch aus, dass ihn die ganze Situation enorm störte und auch mich störte es immens, dass der Einzige, der etwas zu dieser Jagdpatrouille beigetragen hatte, Rabenpfote gewesen war. "Wir sollten vielleicht noch wenigstens ein oder zwei Beutetiere fangen - Zikadenklang wird etwas Frischbeute sicherlich gut tun und viel lag auf unserem Frischbeutehaufen heute Morgen nicht mehr", warf ich ein und wandte mich mit dieser Aussage gegen die Aufforderung meines Vaters. Fragend sah ich Fuchsflamme an - auch ihn würde es als Jäger sicherlich stören, keine eigene Beute mit ins Lager zu bringen und obwohl er mir Leid tat, jetzt, wo sich seine Müdigkeit scheinbar vollends bemerkbar machte, würde es ihm sicherlich nicht schaden, noch etwas zu fangen. In meine Gedanken hinein drangen leise gezischte Worte meines Schülers, den die Lüge Sturmjägers immens zu stören schien. Ich wusste, wie viel Wert Rabenpfote auf Ehrlichkeit legte. Und auch ich hasste es, wenn mir mutwillig die Wahrheit verschwiegen wurde. So leise ich konnte wisperte ich zurück. "Rabenpfote, was meinst du, was würde es uns bringen, wenn Sturmjäger Splitterstern die Wahrheit erzählt hätte? Allenfalls einen enttäuschten oder gar besorgten Anführer, der uns zurechtweisen würde. Meinst du nicht, dass Splitterstern sich mit wichtigeren Dingen auseinandersetzen sollte als einem störrischen Mentor-Schüler-Dreiergespann?" Ich blickte ihm ernst in die Augen und appellierte an seine Vernunft.
IDENTITÄT : Anführer mit Leib und Seele. Splitterstern ist ein selbstbewusster, verlässlicher, vielleicht auch zu oft ernster Kater, welcher jedoch auch ehrgeizig und pflichtbewusst ist. Der Clan steht für ihn an erster Stelle und er würde jedes seiner Leben ohne zu zögern für diesen Opfern. Jedoch hat von seinen neun Leben nur noch eines, doch das soll ihn nicht aufhalten. Zudem ist Splitterstern sehr bodenständig.
Thema: Re: Das Flussufer So Feb 03, 2019 12:24 pm
⚝ Splitterstern
Den Dank Sturmjägers nahm Splitterstern mit einem knappen Nicken hin. Mehr Zeit wollte er ungern verschwenden. Im Lager wartete Zikadenklang mit ihren Jungen und Rabenpfote hatte sich die Pfote verletzt. Gerne wollte der große Kater nun zurück ins Lager, um nach dem Rechten zu sehen. Die Worte seiner Kameraden waren allerdings auch nicht verkehrt. Gerade Frostfeder sprach die Wahrheit an. Zikadenklang würde jegliche Stärkung gebrauchen können, die sie kriegen konnte. Eine einfache Entscheidung war es allerdings nicht. Splitterstern wollte die Gruppe nicht aufspalten. Sturmjäger hatte bereits erwähnt, dass die Jagd heute nicht so lief, wie sie sollte, Fuchsflamme war müde, Rabenpfote verletzt und Frostfeder als Mentorin bei ihm. Die fittesten Katzen waren demnach eigentlich nur Sturmjäger, Frostfeder und er selbst. Er könnte Fuchsflamme mit Rabenpfote ins Lager schicken und mit den anderen Beiden jagen gehen, aber ob das wirklich so klug war? Nach kurzer Überlegung schüttelte Splitterstern den Kopf. "Wir gehen auf den direkten Weg zurück ins Lager, wenn auch langsamer. Fangen wir unterwegs eine Beutespur auf, versuchen wir sie zu erlegen. Eine neue Patrouille wird dennoch sofort losgeschickt, wenn wir im Lager sind." In seinen Augen, war das die beste und sicherste Option. Ein übermüdeter Jäger und ein verletzter Schüler waren während einer Jagd eher kontraproduktiv. "Ich kann verstehen, dass es kein angenehmes Gefühl ist, nichts mit ins Lager zurückzubringen, aber solche Tage gibt es auch mal. Zumal ihr bedenken müsst, dass die Situation heute nicht alltäglich ist. Hättet ihr euch allein auf die Jagd konzentriert und nicht auch auf die Suche nach Hasenkönig und mir, wäre es sicherlich anders gelaufen. Ihr hattet es eilig und in der Eile fängt man keine Maus." Dass es noch einen weiteren Fakt gab, auf den sich die Patrouille während der Jagd konzentriert hatte, wusste Splitterstern natürlich nicht. Es gefiel ihm natürlich auch nicht, von seinen Kameraden zu verlangen, dass sie mit leeren Pfoten ins Lager zurückkehrten, aber es war ihm lieber, als den Schüler länger als nötig mit Schmerzen zu plagen und nicht an der Seite von Hasenkönig und Zikadenklang zu sein, wo sie doch gerade in einer wichtigen Situation waren. Die Jungen würden noch ihre Namen erhalten und die Schülerernennung für Rankenjunges stand auch noch an.
Seid gegrüßt, ehrenwerte Katzen fremder Clans. Mein Name lautet Sturmjäger und schon bereits seit 54 Monden diene ich dem Clan der schimmernden Birke als treuergebener Wächter. Pflichtbewusst und ehrenvoll verteidige ich unser Territorium und meine Clangefährten mit Leib und Leben. Wenn du weder mir, noch den Interessen meines Clans im Wege stehts, werden wir eventuell sogar miteinander auskommen.
Thema: Re: Das Flussufer Mi Feb 06, 2019 7:23 pm
Aufmerksam betrachtete ich das Geschehen zwischen den besorgten Katzen und Rabenpfote, der diese verärgert anfauchte und wahrscheinlich am liebsten aus dieser Situation geflüchtet wäre. 'Hart im Nehmen scheint er ja immerhin zu sein.. - vielleicht wird ja doch noch ein vernünftiger Krieger aus ihm.' Mit einem kurzen Schnauben tat ich Frostfeuers Vorschlag innerlich ab und ein kurzes Kopfschütteln konnte ich mir nicht verkneifen. 'Schick deinen verletzten Schüler ruhig zurück ins Lager und gehe selbst noch ein wenig jagen, nur um mit genügend Beute Heim zu kehren und deinen Stolz nicht zu kränken.' Es war nachvollziehbar, dass gerade die Jäger des Clans den Frischbeutehaufen mit genügend Nahrung füllen wollen, aber in einigen Situationen sollte dieser unbändige Wille vielleicht zum Wohl einer einzelnen Katze unterdrückt werden. Erneut nickte ich die Worte des Anführers ab und blickte kurz zu Fuchsflamme, um seine Frage mit einem kurzen: "Von mir aus." zu beantworten. Langsam setzte ich mich in Bewegung und tat die ersten Schritte in Richtung unseres Lagers. Ich warf allerdings einen kurzen Blick zurück über die Schulter, um mich zu vergewissern, dass Rabenpfote entweder alleine laufen konnte, oder eine der anderen Katzen ihm stützende Hilfe anbot. Dieser Tag war bis jetzt wirklich nicht erfolgreich verlaufen und diese unnötige Diskussion nagte noch immer an meinen Nerven. Schlechte Laune breitete sich allmählich in meinem Gemüt aus und begann meine sonst so ruhige Art mit ihren ätzenden Krallen zu bearbeiten.
Die Situation wurde und wurde nicht besser. Rabenpfote fühlte sich immer unwohler und der Schmerz wollte nicht nachlassen. Es grauste ihm vor dem Heimweg, denn ihm war klar, dass er diesen humpelnd zurücklegen musste. Vielleicht kam auch noch die Erniedrigung hinzu, dass eine der anderen Katzen meinte, er müsse gestützt werden. Oder sonst was! Aber für den schwarzen Schüler stand fest - er würde keine Hilfe annehmen. Noch mehr Peinlichkeiten musste er heute wirklich nicht mehr ertragen! Die Rückkehr ins Lager war also gar nicht so verkehrt und Splitterstern bestand auch auf diese. Der Vorschlag Frostfeders wurde abgewiesen. Neue Jäger wurden später losgeschickt. Wie es der Kätzin wohl gefiel, dass ihr Vater ihren Vorschlag nicht annahm? Aber über ihre Intelligenz hegte der Schüler gerade eh so seine Zweifel. So unterstützte sie weiterhin Sturmjägers Lüge und antwortete mit etwas, was dem Schüler noch dämlicher vorkam, als ohnehin schon. "Du sorgst dich um einen enttäuschten Anführer?", fragte er fassungslos nach. "Wie wird es deinem Vater denn bitte gehen, wenn er erfährt, dass seine Krieger nicht ehrlich waren? Ob es da wohl bei einer simplen Enttäuschung bliebe? Sein Vertrauen wird missbraucht und er wird merken, dass er das Lob fälschlicherweise ausgesprochen hat. Was ist dir lieber? Eine kleine Enttäuschung wegen einer Diskussion oder ein zerstörtes Vertrauensverhältnis?" Nein, Rabenpfote war in diesem Fakt noch lange nicht fertig! Es wurmte ihn total, wie man versuchte ihm zu sagen, dass diese Lüge seine Richtigkeit hatte. Doch war die Begründung noch mäusehirniger, als einfach die Wahrheit zu sagen. Aber bitte. Es war nicht seine Aufgabe, auch noch für die Krieger zu denken, die sich eh alle für viel intelligenter hielten! Ihm war aber klar, dass er mit der Wahrheit rausrücken würde, wenn man ihn fragen würde. Wahrscheinlich unterschätzten die Katzen dies. Oder aber, Rabenpofte wurde später als Lügner hingestellt. Beim SternenClan! Lügen waren wirklich unschön. Der Schüler hoffte, niemals nach der Wahrheit gefragt zu werden. Alo bis er die Zähne zusammen und humpelte los. "Ich habe eine Maus auf dem Hinweg vergraben. Die sollten wir auf dem Rückweg nicht vergessen.", miaute er noch und legte mit Absicht einen dreisten Unterton in seine Stimme. Er hatte etwas erlegt! Und dabei war er doch nur der kleine dumme Schüler.
Fuchsflamme ist ein sehr intelligenter Kater. Er ist unheimlich gut im Pläne schmieden und sich Tricks auszudenken. Jagen gehört auch zu seiner Spezialität, was er auch stets genießt. Er ist freundlich, sehr emotional und hilfsbereit, kann allerdings auch schnell eifersüchtig werden. Der orangefarbene Krieger ist zudem etwas vorlaut, was ihn oft in kleine Schwierigkeiten bringt.
Müdigkeit. Etwas, was Fuchsflamme nun nur ungern verspürte. Natürlich, es war normal dass er müde war. Schließlich hatte er nach dem Tod seiner Mutter eine Nacht auf Schlaf verzichtet. Oder eher: er konnte nicht schlafen. Er hat die Augen nicht zu bekommen. Das Bild seiner verschütteten Mutter hatte ihn verfolgt wie ein schlimmer Albtraum. Mutter sagte immer, dass man jemandem seine Albträume erzählen sollte, damit sie nicht passieren. Damit man sie endlich los wird. Aber ... das hat sie mir erzählt als ich noch ein Junges war. Wahrscheinlich um mir so die Angst zu nehmen, er beobachtete die anderen stumm, Wie sehr ich mir wünsche, dass vergessen so einfach wäre. Er zuckte mit seinen Ohren als Frostfeder anfing zu reden. Sie war der Meinung, dass sie wenigstens noch ein oder zwei Beutetiere fangen sollten, da der Frischbeutehaufen heute Morgen eher leer aussah. Fuchsflamme nickte nur, als er den fragenden Blick der Jägerin sah. Er war genau der gleichen Meinung. Er fand es etwas erbärmlich als Jäger keine Beute mitzubringen. Allerdings konnte er das nicht entscheiden. "Nun gut.", grummelnd erhob sich der junge Kater, nachdem Splitterstern entschieden hatte, dass sie zurück zum Lager gehen und dort sofort eine neue Jagdpatrouille losschicken würden. Die Suche und Eile haben uns abgelenkt. Natürlich. Wir haben keine unnötigen Diskussionen geführt, nein, Fuchsflamme sagte nichts dazu, schnaubte aber kaum hörbar. Rabenpfote betonte dann noch dass er eine Maus erbeutet hatte. "MhHm.", brummte er und beschloss schon einmal die Heimreise anzutreten. Lass es einfach, Fuchsflamme, denke dir deinen Teil und alles wird gut. Sein langer, flauschiger Schwanz wurde etwas genervt von ihn mitgezogen. Er würde ihn später eh nochmal säubern.
IDENTITÄT : Seid gegrüßt, edle Krieger, mein Name lautet Frostfeder und ich bin die Tochter von Splitterstern, dem ehrbaren Anführer des Clans der schimmernden Birke. Ich bin eine angenehme Zeitgenossin - sofern man davon absieht, mich anzulügen. Ich besitze jedoch eine scharfe Zunge und habe meinen eigenen Kopf, bin durchaus eitel und kenne meine Grenzen nicht.
Thema: Re: Das Flussufer Mi Feb 20, 2019 11:00 am
Rabenpfotes ungläubige Worte vernahm ich mit einem unauffällig halb zu ihm gedrehten Ohr. Wieder einmal wurde mir bewusst, dass der Schüler unglaublich Gewicht in die Wahrheit legte - worin er mir sehr ähnlich war. Dennoch hatte auch ich lernen müssen, dass es manchmal besser war, Dinge zu verschweigen. "Bitte, dann erzähl ihm die Wahrheit. Meinst du nicht, es gibt gerade dringendere Dinge im Clan als eine interne Diskussion zwischen zwei Kriegern und einem Schüler?" Ich sah ihn nicht an, während ich dem schwarzen Kater leise die Worte zu zischte. Meine Geduld war am Ende und ich lauschte mit leicht zusammengekniffenen Augen der Antwort Splittersterns. Mein Vater verneinte meinen Vorschlag und ich konnte seine Worte durchaus nachvollziehen. Wäre wirklich alles so abgelaufen, wie er es dachte und darstellte, wäre ich vielleicht auch nicht so unzufrieden mit seiner Entscheidung gewesen. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich ein leichtes Kopfschütteln Sturmjägers, welches wohl noch meinen Worten gegolten hatte und ich konnte mir nur mit unbändigem Willen einen giftigen Blick verkneifen. Wieso reagierte er so herablassend mir gegenüber? Versuchte er mich gar nicht mehr zu verstehen? Natürlich hatte sich mein Schüler verletzt - aber wenn ich ehrlich war, hatte er sich einen kleinen Dämpfer verdient. Möglicherweise würde er sogar ein paar Tage im Heilerbau verbringen müssen, was ihn vielleicht etwas weniger aggressiv und bissig stimmen würde, wenn er die Langeweile verlassen und sein Training wiederaufnehmen konnte. Während Splitterstern voran ging und Fuchsflamme ihm mit hängendem Schweif folgte, verdrehte ich die Augen. "Keine Sorge, Rabenpfote, ich nehme deine Maus mit und erzähle auch brav jeder Katze, die es nicht wissen will, dass du sie gefangen hast." Man konnte sagen, dass meine Laune jetzt eindeutig an ihrem Tiefpunkt angelangt war, während ich hinter Fuchsflamme her lief, an der vergrabenen Maus anhielt und diese befreite, und mit ihr im Maul in Richtung des Lagers lief. Obgleich ich vorgab, dass mich das, was hinter mir geschah, nicht interessierte, warf ich hin und wieder einen unauffälligen Blick zurück, um zu sehen, wie es Rabenpfote ging und was Sturmjäger tat. Schuldete mir der Wächter nicht langsam mal eine Entschuldigung, dafür, dass er mich behandelt hatte wie eine mäusehirnige Schülerin?
IDENTITÄT : Anführer mit Leib und Seele. Splitterstern ist ein selbstbewusster, verlässlicher, vielleicht auch zu oft ernster Kater, welcher jedoch auch ehrgeizig und pflichtbewusst ist. Der Clan steht für ihn an erster Stelle und er würde jedes seiner Leben ohne zu zögern für diesen Opfern. Jedoch hat von seinen neun Leben nur noch eines, doch das soll ihn nicht aufhalten. Zudem ist Splitterstern sehr bodenständig.
Thema: Re: Das Flussufer So Feb 24, 2019 12:17 pm
⚝ Splitterstern
Leichter Unmut breitete sich aus und Splitterstern hätte schwören können, dass da noch mehr war. Da aber keine der Katzen mehr sagen wollte, beließ der Anführer es dabei. Wäre es etwas tragisches, etwas, das den gesamten Clan betreffen würde, würden sie es ihm sagen. Soviel Vertrauen hatte der Kater in seine Katzen. Auch tat es ihm wirklich leid, die Jäger ohne Beute in das Lager zurückzuschicken, aber in seinen Augen war es einfach die beste Option. Rabenpfote verkündete kurz darauf, dass man seine Maus bloß nicht vergessen sollte und Splitterstern nickte kurz. "Damit kommen wir nicht mit leeren Pfoten ins Lager! Die Maus sollte dann direkt zu Zikadenklang. Frische Beute wird ihr gut tun." Und später würden dann noch andere Katzen Beute besorgen und der Clan wird gut versorgt. So zumindest die Hoffnung.
Die Katzen waren dann mit dem Rückzug einverstanden und Splitterstern gab den 'Befehl' zum Aufbruch. Frostfeder hatte ein Auge auf ihren Schüler und würde sich wohl um ihn kümmern, wenn er zu große Probleme mit seiner Pfote bekommen würde. Gut. Fuchsflamme und Sturmjäger würden auf sich selber achten können. Der Rückweg wurde angetreten.
Seid gegrüßt, ehrenwerte Katzen fremder Clans. Mein Name lautet Sturmjäger und schon bereits seit 54 Monden diene ich dem Clan der schimmernden Birke als treuergebener Wächter. Pflichtbewusst und ehrenvoll verteidige ich unser Territorium und meine Clangefährten mit Leib und Leben. Wenn du weder mir, noch den Interessen meines Clans im Wege stehts, werden wir eventuell sogar miteinander auskommen.
Thema: Re: Das Flussufer Mo März 04, 2019 7:50 pm
Nach einer gefühlten Ewigkeit setzten sich auch die anderen Katzen in Bewegung und gemeinsam marschierten wir zurück in Richtung unseres schützenden Lagers. Der Weg kam mir durch den hinkenden Schüler an unserer Seite selten lang vor und ein unangenehmes Schweigen erfüllte fast den ganzen Pfad lang die Luft. Niemand wusste so Recht was er sagen sollte und somit behielt jeder seine Gedanken für sich. Der schweigsame Marsch durch das Unterholz unseres Waldes gab mir ausreichend Zeit zum nachdenken. Dieses Gespräch zwischen Frostfeder und mir hätte nicht so ausarten sollen.. - und ich war mir sehr wohl bewusst darüber, dass mich ebenfalls eine gewisse Schuld daran traf. 'Vielleicht sollte ich versuchen später erneut das Gespräch mit ihr zu suchen und diese Sache zu klären... - irgendwann zumindest, wenn der kleine Plagegeist nicht mehr in der Nähe ist.' Ich ließ meinen Blick zu Rabenpfote schweifen und beobachtete einen Moment lang seine gequälten Schritte. Er hinkte schwer und jede Bewegung seiner Pfote schien ihm stechende Schmerzen zu bereiten, denn hin und wieder verzog der junge Schüler schmerzerfüllt sein schwarzes Gesicht. Sicherlich hatte der junge Kater mich mit seiner Art genervt und es definitiv zu weit getrieben, aber eine solche Verletzung wünschte ich Niemandem aus unserem Clan. 'Immerhin ist er tapfer und bestreitet den Weg zurück ins Lager ohne weitere Hilfe.'
IDENTITÄT : Seid gegrüßt, edle Krieger, mein Name lautet Frostfeder und ich bin die Tochter von Splitterstern, dem ehrbaren Anführer des Clans der schimmernden Birke. Ich bin eine angenehme Zeitgenossin - sofern man davon absieht, mich anzulügen. Ich besitze jedoch eine scharfe Zunge und habe meinen eigenen Kopf, bin durchaus eitel und kenne meine Grenzen nicht.
Thema: Re: Das Flussufer Di Apr 23, 2019 7:56 pm
Ein neuer Tag bricht an
Jahreszeit: Blattfall | Tag 2
Gast
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Thema: Re: Das Flussufer Mi Apr 24, 2019 8:45 pm
Im ersten Morgenlicht erschien die Spieglung eines großen Wesens im Wasser. Im sanften regen klebte das dreckige Fell an dem muskulösen Körper. In den Strömungen des Flusses sah es sein Spiegelbild. Leuchtende Augen starrten aus dem Wasser. Ein schwaches Lächeln umspielte das Maul der Kreatur, welche mit energischen Schritten schnell das Ufer entlangschritt. Sein Bauch grummelte leise. Wie lange nur war es schon her, seit es zum letzten Mal etwas leckeres gefressen hatte? Das es zum letzten Mal überhaupt etwas gefressen hatte? Zu lange, entschied das Wesen, welches nur weniger erst gesehen hatten. Nun, eigentlich waren es gar nicht so wenige, nur hatten kaum eine Bewegung überlebt und die wehrlosen Gruppen vor ihm warnen konnte. Doch selbst wenn, er war unschlagbar. Und tödlich. Und die armen Bewohner -ob Katzen oder andere Beutetiere- des Tales waren ihm aufgeliefert.
Etwas munterer trotz des Regens trabte die Bestie weiter. Tief zog es die Luft in die Lungen und überprüfte diese somit auf den Geruch nach Beute, oder auch Beeren. In seinem ausgemergelten Zustand würde es sogar diese kleinen, nicht sättigenden Dinger essen! Aber mit etwas Glück -wenn auch er kein Glückskind war- würde er irgendetwas mit Pelz und Herzschlag in die Krallen bekommen. Irgendetwas, Hauptsache sein schmerzender Bauch würde endlich gefüllt werden.