Drei Warrior Cats-Clans werden Gefangene ihrer eigenen Heimat, als ein Erdbeben alles ins Chaos stürzt...
 
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 Maiglöckchenduft | Jägerin

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 Maiglöckchenduft

Jägerin
Maiglöckchenduft
INFOS : Steckbrief
IDENTITÄT : Hallo, du! Mein Name lautet Maiglöckchenduft und ich bin eine meist ruhige und liebenswerte Kätzin aus dem Clan der flüsternden Hügel, die Harmonie und Frieden besonders schätzt. Ich stehe meinem Clan ewig in der Schuld, da er mich, als ich mich in Not befand, aufnahm und wieder gesund pflegte. Ich liebe den Duft von Blumen und niedlichen Jungen kann ich nicht widerstehen!

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BeitragThema: Maiglöckchenduft | Jägerin    Maiglöckchenduft | Jägerin  EmptyMo Okt 28, 2019 6:15 pm

Maiglöckchenduft // 20 Monde // Weiblich // Clan der flüsternden Hügel // Jägerin
Wesen
Outward appearance. Character. All About yourself.

Statur Maiglöckchenduft ist von durchschnittlicher Größe, wobei ihr ihr langes Fell immer wieder etwas an Fülle zuschreibt, obwohl die Kätzin gar nicht sonderlich schwer oder hochgewachsen ist. Das bemerkt man jedoch meist erst im Kampf, da man es ihr nicht ansieht, wenn ihr zartes Gewicht auf dem Gegner landet und dieser sie, überrascht von der fehlenden Wucht, schleunigst wieder abwirft und über den Waldboden schleudert. Eine gute Kämpferin ist sie nicht.

Deswegen wurde sie auch zur Jägerin, feine Muskeln spielen unter ihrem dichten Pelz und reagieren blitzschnell, wenn sich ein Beutetier in ihre Nähe begibt. Beim verlockenden Geruch, der ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, erweitert sich das tiefe Schwarz ihrer Pupillen auf ein Maximum und sie verfällt, ohne sich bewusst dazu zu entscheiden, in ein Jagdkauern. Ablenken kann sie ab diesem Zeitpunkt kaum mehr etwas. Ihr Körper arbeitet auf Hochtouren und ihr geringes Gewicht bietet ihr nun die ideale Voraussetzung zur perfekten Balance, während sie vorsichtig eine Pfote vor die andere setzt, bis es Zeit wird für den Sprung.

Augenfarbe Ihre Augen stechen wahrlich aus dem rötlich rostigen Markierungen im Gesicht der Kätzin hervor. Die Farbe ist ein wunderschönes Himmelblau, wie das, ihrer Mutter, welches das helle, cremefarbene Fell der Kätzin wunderbar komplimentiert. Die leichte Tigermusterung in der Mitte ihres Gesichtes legt den Fokus jeder Katze, die Maiglöckchenduft betrachtet, auf ihre runden, großen Augen, aus denen sich zu oft ihre Emotionen ablesen lassen. Fast immer glitzern sie aufmerksam und legen somit einen eher kindlichen Ausdruck über ihr Gesicht, wie ein Schleier der Niedlichkeit. Sind sie durch Traurigkeit oder Erschöpfung getrübt, so erwecken sie Mitleid in den meisten Katzen und lösen das Gefühl aus, der jungen Kätzin als Trost über die Stirn lecken zu wollen. Sie besitzen dann eine unergründliche Tiefe, die dazu einlädt, sich neben ihr niederzulassen und ihren Worten zu lauschen.

Fell Die grundsätzliche Fellfarbe der jungen Jägerin lässt sich wohl allgemein als helles Cremefarben erkennen, das im Licht aufleuchtet und an einigen Stellen bis in eine Weißfärbung übergeht und dann den Anschein von frisch gefallenem Schnee erweckt. Ihr Pelz weist jedoch über die ein oder andere besondere Musterung auf, auf die wir noch zu sprechen kommen. Maiglöckchendufts Fell ist sehr lang und geschmeidig und benötigt, um so gepflegt und rein auszusehen, wie sie es gern hätte, eine große Menge an Aufmerksamkeit ihrerseits. Das tägliche Zungegeben mit ihren Clankameraden schätzt sie daher sehr. Die genaue Länge der Haare hängt von der Jahreszeit ab, in der sie sich befinden, weswegen es vorkommt, dass ihr Bauchfell in der Blattleere des Häufigeren bereits auf dem Boden schleift. Das Positive daran ist jedoch, dass der Kätzin nie kalt ist. In der Blattgrüne hingegen genießt sie schattige Plätzchen besonders. Die Läufe bis hin zu den rundlichen Pfoten der jungen Kätzin sind weiß gefärbt und tarnen sie somit gut im Schnee, weniger jedoch in den weiten, offenen Hügelebenen des Clans, dem sie angehört, in der Blattgrüne. Tarnung ist jedoch nicht das Wichtigste, denn trotz ihres Nachteils kann sie sich dank ihrer Schnelligkeit und ihres Geschicks beweisen. In ihrer Ausbildung hatte dies zwar viel Geduld benötigt, es sich jedoch im Endeffekt ausgezahlt, da sie zu einer grandiosen Jägerin wurde.

Sie hat einen sehr langen Schwanz, der ihr die Möglichkeit bietet, sich ohne Probleme auszubalancieren. Wenn sie ihn aufplustert, dann könnte man sie wegen des Volumens vom Weiten fast für ein Eichhörnchen halten. Die Färbung trägt auch zu dieser Illusion bei, da das Fell an der Oberseite ihres Schwanzes einen eher hellen, rötlichen Stich hat, genauso, wie ihr Gesicht und ihr Rückenfell, welches ebenfalls in einem rostigen Sandfarben erscheint und ihrem Pelz ein wohliges Gefühl der warmen Farben verleiht. Wie bereits erwähnt, zeigt sich die rötliche Färbung im Gesicht der Kätzin besonders, in welchem diese sich in einem zartes Tigermuster von der Mitte ihres Gesichtes aus zum Rand arbeitet und auf dem Weg an Intensität abnimmt. Ihre Ballen- und auch Nasenhaut ist zart und rosa, passend zu ihrem femininen, unschuldigen Aussehen. Ihre Nase scheint dabei fasst unberührt und trägt keine unschönen Narben aus vergangenen Kämpfen. Ihre Schnurrhaare sind dünn und weiß, scheinen vor ihrem hellen Pelz fast transparent, sind jedoch nicht zu unterschätzen, da sie durch ihre Feinfühligkeit viel von ihrem Jagdtalent ausmachen.

Charakter Maiglöckchenduft ist grundsätzlich eine ruhige junge Katze, die sich, solange es nicht nötig ist, nicht aktiv in die Angelegenheiten anderer einmischt, sonnige, unspektakuläre Tage in der Blattfrische schätzt und ihren Pflichten im Clan ordnungsgemäß nachgeht. Sie genießt es, sich gefühlte Monde lang das schöne, lange Fell zu pflegen und and Blumen und Kräutern zu schnuppern, so sehr, dass sie fast schon vermutet, sie hätte ebenso gut zu einer zielstrebigen Heilerin werden können, wäre es das gewesen, was der SternenClan für sie geplant hätte.  Sie wurde jedoch zur Jägerin und ist auch in diesem Bereich sehr diszipliniert und sieht es weniger als eine Last an, für ihren Clan als Jägerin zu sorgen, sondern eher als eine Ehre und Privileg, da sie ihren rechtmäßigen Platz gefunden hat, ihrem Clan ewig dankbar gegenüber sein wird und nun die Chance hat, anderen ihr Leben zu erleichtern, dadurch, dass sie diese mit Nahrung versorgt, sodass das Schicksal ihrer Geschwister keiner anderen Katze zuteil wird. Dabei denkt ihr warmes Herz vor allem an die hilflosen Jungen und Ältesten des Clans, für die sie alles geben würde, wenn sie nur könnte und welche ohne ihre Beute wohl oder übel verhungern würden. Aufgrund ihrer Vergangenheit ist sie sehr familiär orientiert und hat eine Vorliebe dafür entwickelt, sich fürsorglich um die Bedürftigen zu kümmern. Sie hat eine sehr beschützende Natur und lehnt sich auf, sollte sie meinen, dass einer anderen Katze Unrecht getan wird und zeigt vollen Einsatz, wenn diese in Gefahr schweben, da sie nicht mit ansehen könnte, wie diese verletzt werden und zeigt dann eine ganz andere, sonst eher unübliche, Seite ihrerseits. Sie fiebert dabei bereits dem Tag entgegen, an dem sie in die Kinderstube umziehen darf, da sie selbst Junge erwartete, da sie hofft, ihren Jungen eine bessere Familie und Umgebung bieten zu können, als die, in welche sie hineingeboren wurde. Dafür muss sie nur erst einmal ihren Seelenverwandten finden, einen Kater, der nicht diesselben Fehler begeht, wie ihr Vater.

"Will you share your soul with me? Unzip your skin and let me have a see."

Sie ist sehr aufmerksam und hat immer ein Auge auf die Katzen um sie herum, selbst dann, wenn es nicht so zu sein scheint, da sie nicht die auffälligste Persönlichkeit oder Erscheinung hat. Sie ist gut darin, Stimmungen zu spüren und bekommt mit, wenn etwas nicht stimmt. Da sie eine sehr harmoniebedürftige Kätzin ist, stellt dies meist ein Warnsignal für sie dar, da sie ungern Teil von Streitigkeiten wird. Sollte eine Katze jedoch Probleme haben, sich tarurig, wütend oder einsam fühlen, dann kann man sich darauf verlassen, dass Maiglöckchenduft nicht mehr von deren Seiten weichen wird, bis diese sich besser fühlt und wieder ein fröhliches Funkeln in den Augen trägt. Dabei blüht sie komplett auf und geht dabei sehr einfühlsam und sanft vor, da ihre geduldige Seite sie zu einer perfekten Zuhörerin macht, die man kaum genervt oder aufbrausend erlebt und welche immer ein beruhigendes, mütterliches Schnurren für eine traurige Katze erklingen lässt. Die Jägerin ist aufopferungsvoll  und barmherzig, selbst, wenn Katzen es nicht verdienen. Etwas in ihr sucht immer nach den besten Seiten ihres Gegenübers und sie ist, trotz ihres Schicksalsschlags, der Meinung, dass niemand von Grund auf böse sein kann. Zumindest möchte sie das nicht einsehen. Sie hat aufgrund ihrer Vergangenheit eine Art Helfersyndrom entwickelt, was ihr manchmal mehr Probleme bereitet, als sie es gerne hätte, da sie sich nur allzu oft zu viel um ihre Mitkatzen sorgt und große Verantwortung übernimmt, der sie nicht immer gewachsen ist, da sie selber noch sehr jung  und auf eine gewisse Art und Weise zerbrechlich ist.

"Lean for me and I'll fall back. You'll fit so nicely, you'll keep me intact."

Sie ist dabei sehr belastbar, wenig anspruchsvoll ihren Mitkatzen gegenüber und fährt kaum aus der Haut, da es ihrem Wunsch nach Harmonie widerspricht. Sie schreckt vor respektlosen und gewaltätigen Katzen zurück, da diese sie an ihren Vater erinnern, und ertappt sich trotzdem immer wieder dabei, Mitleid zu empfinden und darüber zu grübeln, was zu diesen Eigenschaften in den Katzen geführt hat. Sie befindet sich stets in einem Zwiespalt zwischen purer Abneigung und brennendem Interesse. Einige würden sie deshalb wohl als naiv und weich einschätzen, Maiglöckchenduft versucht sich jedoch davor zu bewahren, zu einer kalten, verbitterten und abweisenden Katze zu werden, da sie aus ihrer dunklen Vergangenheit als Gewinnerin anstatt als Verliererin hervortreten will. Und doch ist sie nicht komplett unbeeinflusst aus ihrer Jungenzeit herausgewachsen. Aufgrund aller vergangenen Geschehnisse ist sie sehr freiheitsliebend und lässt sich nur ungern einschränken, da sie sonst das Gefühl bekommt, sich wieder hilflos und bedrängt zu fühlen, wie damals. Sollte es Konflikte geben, ist Maiglöckchenduft wohl die erste, die sich davonstehlt, um dem Tumult aus dem Weg zu gehen und alleine frische Luft schnappen zu gehen, was wahrscheinlich auch mit ihrem vorherigen Dasein als Streunerin zutun hat. Durch die schlechten Erfahrungen in ihrer Familie ist sie sehr misstrauisch anderen gegenüber und ihr fällt es schwer, anderen schnell zu vertrauen und sich komplett zu öffnen, da sie es nicht leiden kann, verletzlich zu wirken. Trotz dieser Einschränkungen ist sie generell eine sehr liebenswürdige, bezaubernde Kätzin, die nur versucht, das Beste aus ihrem Leben zu machen und sich dankbar und demütig allen Katzen gegenüber zeigt, die ihr mit Freundlichkeit begegnen.

Geschichte
Childhood. Youth. Adulthood. Past. Future.

Vergangenheit

Prolog

Die weißen Pfoten der schlanken Kätzin flogen leichtfüßig über den kalten,  schneebedeckten Boden. Fest mit den kleinen, spitzen Zähnen umschlossen hielt sie eine magere Maus mit braunem, dreckigen Pelz. Gerade eben erst durch einen kräftigen Nackenbiss getötet, tropfte das warme, rote Blut auf die in der Sonne hell leuchtenden Schneedecke und sickerte sofort durch die glitzernden Kristalle. Das Wasser lief ihr bei diesem Geschmack vor Hunger im Maul zusammen, dieser Fang war jedoch ihrem Gefährten gewidmet. Sie fieberte bereits dem Anblick des feurig kräftigen Katers entgegen, der ihr seit ihrem ersten gemeinsamen Treffen  den Kopf verdrehte, als sie in der Ferne den Umriss der alten, verlassenen Jägerhütte erkannte, in der sie sich die Blattleere über niedergelassen hatten. Copper hatte ihr versprochen, dass sie bald bessere Zeiten erleben würden und ein richtiges Zuhause finden. Den Versprechungen von Freiheit, Liebe und Familie folgend hatte die weiße Kätzin vor ein paar Monden beschlossen, ihr sicheres Zweibeinerhaus zu verlassen, um dem langhaarigen, roten Kater überall hin zu folgen und blind zu vertrauen. Bisher waren sie auf endlosen Strecken unterwegs gewesen, sodass Fee jeden Tag die Ballen schmerzten und sie gezwungen war, jeden Sonnenuntergang ihre Wunden zu lecken, wobei jede Berührung des empfindlichen Fleischs mit der Zunge brannte. Nur unter größten Bemühungen war ihr gelungen, ihren Geliebten davon zu überzeugen, die Blattleere über Unterschlupf zu suchen. Nicht nur die kalten Temperaturen trieben sie dazu, sondern auch noch etwas anderes, von dem der Kater noch nichts wusste. Nervös zuckten ihre Ohren, als sie sich einem kleinen Loch, der ihnen als Eingang ins Innere diente, näher kam, da sie plante, es ihm heute zu berichten.

Als die Kätzin durch das Loch schlüpfte hob Copper bereits seinen breiten Schädel, aus dem Nickerchen geweckt vom Duft der frisch erlegten Maus. Fees himmelblaue Augen glitzerten vor Freude und ihr weißer Schwanz streckte sich hoch der Decke entgegen, als sie ihn erblickte. Ihre Brust wurde von wohliger Wärme erfüllt. Der Kater hatte eine undeutbare  Miene aufgesetzt, wie fast immer, schnippte aber einmal mit dem Schwanz, um ihr zu signalisieren, dass sie näher treten sollte. Fee gehorchte sofort und hüpfte auf den Rothaarigen zu, welcher sie bei jeder Bewegung beobachtete, bis sie direkt vor ihm stand, ihre Maus ablegte und den Mund gerade öffnete, um zum Wort anzusetzen. Coppers Blick war nun zur mickrigen Maus gewandert, während er diese beäugte und er unterbrach ihren Versuch zu sprechen, indem er einmal laut und eindringlich knurrte. Seine bernsteinfarbenen Augen funkelten dabei bedrohlich und die weiße Kätzin zuckte unweigerlich vor Angst zusammen. „Das ist alles?“, fragte der Kater kalt und erhob sich nun auf seine Pfoten, nur um der Kätzin zu verdeutlichen, wie klein und schmächtig sie neben ihm doch eigentlich aussah. Fee duckte sich daraufhin etwas und sah mit einer entschuldigenden Miene auf dem Gesicht zu Copper auf. „Das ist alles, was ich finden konnte! Es tut mir leid.“ Sie beobachtete den Roten und als dieser nur einmal enttäuscht seufzte, stellte sie sich wieder gerade hin, unterdrückte ihr Zittern und begann zu schnurren, als sie etwas näher an ihn heran trat. "Ich habe etwas zu berichten“, miaute sie aufgeregt und der Blick des Katers durchbohrte sie dabei, sie ließ sich jedoch nicht beirren und leckte ihm stattdessen einmal liebevoll über die Schnauze. „Copper, ich glaube, ich bin trächtig.“ Sie sah symbolisch nach unten, in die Richtung ihres leicht angeschwollenen Bauchs und dann wieder in die Augen ihres geliebten Katers und baldigen Vaters ihrer Jungen. Der Kater, der sich bereits etwas von ihr abgewendet hatte, wirbelte nun herum. Sein Schwanz peitschte von einer Seite zur anderen und Fee verstand die Wut nicht, welche er zum Ausdruck brachte. Sie machte ein paar unbeholfene Schritte nach hinten und stolperte dabei fast über ein Stück Holz eines zerbrochenen Zweibeiner-Stuhls, ihre Schnurrhaare zitterten nun doch wieder. „Jetzt?!“ Fragte der Kater, obwohl er die Antwort bereits kannte, weswegen er gar nicht auf die Stimme der schmalen Kätzin wartete und stattdessen bedrohlich zu ihr herüber stolzierte, seine Muskeln spielten dabei sichtlich unter seinem dichten Pelz. Fee wagte es nicht, sich weiter von ihm zu entfernen, da sie seinen Zorn fürchtete, wenn sie ihre Verletzlichkeit so offen ihm gegenüber zeigte. Nur eine Schnurrhaarlänge von ihrem Gesicht entfernt kam der große Kater zum Stehen, er neigte seinen Kopf, um ihrem näher zu sein und zeigte seine scharfen Zähne. „Wir haben doch kaum Nahrung!“, zichte er wütend und genoss die Eingeschüchtertheit der weißen Kätzin. Diese trat von einer Pfotenspitze auf die andere, während ihr das Herz darüber brach, dass ihr Gefährte nicht dieselbe Freude über ihre Trächtigkeit teilte, wie sie es das tat. Sie schluckte den Schmerz herunter und sah beschämt zu Boden, ihre Worte hingegen waren mutig für ihre Verhältnisse. „Ich kann doch gar nichts dafür.“ Murmelte sie und ohne, dass auch nur eine Sekunde vorüberging, spürte sie plötzlich einen stechenden Schmerz an ihrem linken Ohr auflodern. Die Weiße jaulte auf, sah zum Kater auf und fühlte, wie das heiße Blut aus ihrer Ohrenspitze über die Seite ihres Gesichts lief. Coppers Tatze war noch immer hoch erhoben, seine langen Krallen getränkt in der roten Farbe ihres Blutes. Ohne ein Wort drehte er sich herum und machte seinen Weg zurück zum Stück Beute, das die Kätzin für ihn erlegt hatte. „Es tut mir leid!“, murmelte die Kätzin ihm hinterher, ihre zarte Stimme bebte, doch er hörte gar nicht mehr hin, ließ sich nieder und verschlang das wenige Fleisch am Körper der toten Maus, ohne auch nur einen Moment darüber nachzudenken, dieses mit seiner hungernden, trächtigen Gefährtin zu teilen.

Zwischenspiel

Ein stetiges Gefühl von kleinen, tretenden Pfotenballen gegen die Bauchdecke der weißen Kätzin, weckten diese aus ihrem flüchtigen Schlaf, der ihr einen schönen Traum inmitten ihres kürzlich düsteren Lebens verschafft hatte. Das schwache Maunzen, das ihre Jungen von sich gaben, provozierte Fee dazu, ihre letzten Kräfte zu sammeln, um mit ihrer Zunge tröstend über das zerzauste Fell ihrer Jungen zu streichen. Seit der Geburt war die Sonne einundzwanzig Mal unter- und der Mond zweiundzwanzig Mal aufgegangen, mitbekommen hatte sie das jedoch nur durch die Veränderung des Lichteinfalls durch ein kleines Loch in der Wand, welches leider ebenfalls den eisigen Wind der Blattleere ins Innere der Hütte trug. Das Nest unter ihrem Körper bestand nur aus ein paar alten, stinkenden Zweibeiner-Stoffen, die in der Jägerhütte aufzufinden waren, da sich durch die dichte Schneedecke kein anderes Nestmaterial hatte auftreiben lassen. Die zuvor schlanke aber gesunde Kätzin war nun nur noch ein Haufen Fell und Knochen, so abgemagert, und die durch die Trächtigkeit angeschwollenen Zitzen unter ihrem Bauchfell glühten Rot und schmerzten, da nicht nur sie, sondern auch ihre Kitten hungerten, welche sich durch ihre gehinderte Milchproduktion schlecht entwickelten. Sie sah zu den kleinen Bündeln herunter und beäugte sie liebevoll durch ihre getrübten, blauen Augen. Zwei Kater und eine Kätzin. Beide Kater das Ebenbild des Vaters Copper, die Katze eine wunderschöne Mischung aus den Fellfarben ihrer Eltern. Fee hatte sie Leroy, Lex und Laya getauft, nachdem Copper sein Desinteresse darüber, seine Nachkommen zu benennen, geäußert hatte und ihr die Entscheidung überließ. Grundsätzlich hatte der Kater wenig Interesse an ihrem Wurf gezeigt, seitdem sie auf der Welt waren, zwang sich jedoch dazu, ab und zu ein mageres Stück Beute in die Hütte zu tragen und vor seiner Gefährtin abzulegen, auch wenn darauf kaum Verlass war, da Copper sich nur unregelmäßig blicken ließ und dann wieder für längere Zeit  verschwand. Das eine Mal hatte die geschwächte Kätzin drei Tage auf ihn warten müssen, so lange, dass sie fast fürchtete, zu verhungern und ihr Wurf kläglich laute Schreie von sich gab, die ihr das Herz in zwei Teile zu zerreißen drohten.

Die Glieder der Mutter waren steif und fühlten sich wie betäubt an, da sie es seit der schwierigen Geburt ihres Wurfs nicht mehr auf die Pfoten geschafft hat, so schwach war sie. Copper, der sich schon längst wieder hatte auf den Weg machen wollen, versuchte sie zwar dazu zu drängen, sich endlich wieder aufzurappeln, doch Fee wusste, dass sie nicht weiter reisen konnte, schon gar nicht mit drei unterentwickelten Jungen im Schlepptau, die allesamt an der Kälte umkommen würden, wenn er Hunger diese Aufgabe nicht schon früher erledigte. Dem kräftigen Kater war das egal und er drohte ihr jedes Mal wieder, nicht mehr zurückzukehren und sie und ihren Nachwuchs verhungern zu lassen. Die Worte des Katers brannten jedes Mal wieder im Herzen der jungen Kätzin und sie blickte besorgt zu ihren Jungen, die zum Glück noch nicht verstanden, was ihr Vater sagte. Sie leckte etwas heftiger über die beiden rothaarigen Häufchen, die sich immer seltener bewegten, so schien es, und auch schon seit gestern aufgehört hatten, Laute von sich zu geben. Sie war krank vor Sorge und hoffte nun jeden wachen Moment lang darauf, dass Copper zurückkehrte, obwohl sie nicht wusste, ob er dazu fähig war, deren gemeinsame Jungen zu retten, geschweige denn, ob er gnädig genug wäre. Gerade bei diesen Gedanken zuckten ihre Ohren einmal, als sie von draußen ein Geräusch vernahm. Sofort schämte sie sich wegen ihrer zuvor dunklen Vermutungen. Bereits der bekannte Geruch, aber auch die schweren Pfotenschritte auf der knirschenden Schneedecke, verrieten ihr, dass ihr Gefährte zurückkehrte. Nur ein paar Momente später blitzte das feurig rote Fell im Eingang der Hütte auf und der stämmige Kater schlüpfte ins Innere, nur um die weiße Kätzin mit einem gelangweilten Blick zu beglücken. Fee spürte, wie ihr Herz einen kleinen Sprung machte. Der magere Körper begann unter großem Kräfteverlust zu schnurren, ihre Gefühle für Copper waren trotz allem, was geschehen war, stark. Der Kater trat zu ihr herüber und betrachtete sie und ihren Wurf, fast schon etwas angeekelt rümpfte er die Nase. „Sind sie krank?“ Zwar erkundigte er sich, doch war sein Blick bereits gewandert und seine Miene gleichgültig. Fee nickte, obwohl sie nicht wusste, ob er es überhaupt mitbekommen würde und ihre Augen waren glasig vor Trauer. Sie sehnte sich nach der Nähe zum Kater, welche sie zu Beginn ihres Verhältnisses gespürt hatte und sie dazu angetrieben hatte, ihr altes Leben für ihn zurückzulassen. Der Rote schnippte mit der Schwanzspitze und zeigte somit, dass er die Geste der Kätzin bemerkt hatte. Der Geruch von frischer Beute, der am Kater hing, ließ Fee genug Kraft sammeln, um ihre brüchige Stimme zu erheben. „Konntest du etwas erlegen?“, fragte sie vorsichtig und fühlte bei diesen Worten ihren Magen schmerzlich knurren. Die bernsteinfarbenen Augen durchbohrten sie nun, als der Kater näher trat und sich zu ihr herunterbeugte. „Siehst du irgendwo Beute?“ Sein Atem roch nach kürzlich verspeister Maus und sie wusste, dass er log und ihr nichts abgegeben hatte. Seine Stimme klang, als wolle er sich über die kranke Katze lustig machen, welche nur den Kopf senkte, da sie wusste, dass sie nichts dagegen tun konnte. Der Vater ihrer Jungen betrachtete emotionslos die kleinen Kätzchen, die zusammengerollt am wärmenden Pelz der Mutter lagen und hob eine Pfote, um einen der roten Kater anzustupsen, der sich jedoch nicht rührte und keinen Mucks von sich gab. „Es ist tot.“ Erwähnte er fast beiläufig und die Kätzin schnappte abrupt nach Luft, drehte ihren Kopf zur kleinen, dicht befellten Gestalt und putzte ihn kräftig, als würde sie seinen Worten keinen Glauben schenken. „Nein... nein. Er lebt.“ Flüsterte sie kaum wahrnehmbar und drückte sich fester an ihr Junges. Copper schnurrte belustigt, schob den knochigen Kopf der besorgten Mutterkatze mit der Tatze zur Seite, nur um kräftig auszuholen und das leblose Bündel durch den Raum gegen eine Wand zu schleudern. Fee schrie auf und ihre Glieder zuckten, als sie mit aller Kraft versuchte, auf die Beine zu kommen. Ihre blauen Augen leuchteten mit neu erweckter Energie, wie schon lange nicht mehr, ihr Gesicht war verzerrt vor Schock. Der kleine Körper des jungen Kätzchens bewegte sich nicht und der dumpfe Aufschlag gegen die Wand war das einzige gewesen, was zu hören gewesen war, ein Fleck Blut an der Wand markierte die Stelle. Es war tot.  „Siehst du.“ Noch immer amüsiert über den Anblick und die Verzweiflung seiner Gefährtin, leckte er sich über dieselbe Pfote, die er einen Moment zuvor dazu verwendet hatte, seinen Sohn im hohen Bogen gegen die Wand zu donnern.

Fee versuchte noch immer, sich auf die Pfoten zu hieven und gab erst auf, als der rote Kater sie wieder fest zu Boden drückte. Ihr erschütterndes Schluchzen war in der gesamten Hütte zu hören, ihr gesamter Körper zitterte und ihre Augen waren noch immer aufgerissen, ihr Blick auf den kleinen Kater, den sie Lex genannt hatte, gerichtet. „Er hat gerade noch gelebt...“ Stotterte sie mit schmerzerfüllter Stimme, wobei das Zittern nachgelassen hatte und einer lähmenden Starre gewichen war. Copper betrachtete seine Gefährtin ungläubig und als er sprach, klang der Ton seiner Worte so, als würde er mit einem unwissenden Jungtier sprechen, den Spott bemerkte die Weiße nicht einmal. „Ach wirklich? Warum war es dann schon ganz kalt?“ Fee schüttelte heftig den Kopf, da sie nicht glauben konnte, dass das stimmte. Halluzinierte sie? Der Kater hatte sich bereits wieder auf die Pfoten begeben und machte sich gerade auf den Weg zum Loch in der Hütte, das nach draußen führte. „Copper!“, rief die Kätzin ihm nach, jedoch vergeblich, da sie gerade noch seine rote Schwanzspitze im Dunkeln verschwinden sah. Plötzlich von Panik erfüllt begann sie, zu zappeln. Noch immer wollte sie den Leichnam ihres Sohns betrauern und konnte den Anblick des toten Körpers auf der anderen Seite des Raums nicht ertragen, da sie sich dafür hasste, ihn alleine zu lassen. Ihr Blick glitt herunter zu ihren zwei übrig gebliebenen Jungen, an die sie sich anschmiegte, von Angst darüber erfüllt, ein weiteres zu verlieren. Dabei fiel ihr auf, dass auch ihr zweiter Sohn von einer beunruhigende Kälte durchzogen wurde und bei nun genauerem Betrachten fiel ihr auf, dass auch dieser weder saugte, noch von einem pumpenden Herzschlag erschüttert wurde. Fee wimmerte, ihr Puls raste und die Hitze, die ihren Körper nun durchfuhr, ließ sie aufheulen. Erst jetzt bemerkte sie, dass Copper Recht hatte und die beiden Kater schon länger tot gewesen sein mussten, ohne, dass sie es mitbekommen hatte. Sie glaubte, dass die fiebrige Illusion ihres lebenden Wurfs das einzige gewesen war, was sie hatte ihr Martyrium durchstehen lassen. Das übrig gebliebene cremefarbene Kätzchen namens Laya, das noch immer von der bitteren Milch ihrer kranken Mutter nährte, war Fees einzig übrig gebliebener Hoffnungsschimmer.

Epilog

Die ersten Knospen stießen nun aus dem vom Schmelzwasser feuchten Boden, welcher den angenehmen Geruch der Blattfrische ausströmte, und versprachen eine sehr bald kommende warme Blattgrüne, die hoffentlich für neues Leben und neue Energie sorgen würde. Es war dringend nötig. Die kleine creme-farbene Kätzin spannte gerade ihre Muskeln und setzte zum Sprung an, als sie den Anblick des grau-weißen Federkleids einer schmalen Taube zwischen den Blättern eines Busches erhaschte. Ihr Hinterteil glitt kurzzeitig von einer Seite zur anderen, bevor sie sich noch immer etwas tollpatschig abstieß und ihr Herz dabei rasen spürte. Mit ausgefahrenen Krallen flog sie ein kleines Stück durch die Luft, doch zu lange, da der Vogel sie bemerkte und mit einem alarmierenden Schrei davonflog, der wohl auch alle anderen Beutetiere in der Umgebung aufgeschreckt hatte. Laya seufzte enttäuscht und ließ sich auf den feuchten Boden sinken, als sie begann, sich nervös die kleinen Pfoten mit der rosa Zunge zu putzen. Ein wenig mehr als 4 Monde waren seit dem Tod ihrer Geschwister vergangen und obwohl aus dem übrig gebliebenen Bündel Fell eine schöne, wenn auch magere, junge Kätzin herangewachsen ist, erholte sich ihre weiße Mutter Fee nur sehr langsam. Sie sorgte sich um die geschwächte Kätzin, so sehr, dass sie damit angefangen hatte, für sie jagen zu gehen, auch wenn sie dabei meist nicht sonderlich erfolgreich war, noch nicht, so redete sie sich ein. Aus den Gedanken gerissen hob sich der auf die Pfoten gesunkene Kopf der Kleinen plötzlich abrupt, als sie einen bekannten Geruch in der kühlen Luft wahrnahm, der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie blickte etwas panisch um sich, doch gerade, als sie ein geeignetes Versteck ausgeguckt hatte, stand der kräftige, rote Kater bereits vor ihr. Laya sackte etwas in sich zusammen und fühlte sich hilflos, ihre Augen blinzelten ein paar Mal nervös, waren jedoch sonst weit aufgerissen, da sie versuchte, keine Bewegung des Katers zu verpassen. Sie musste in diesem Moment wohl regelrecht nach Angstgeruch miefen und schämte sich dafür, dass sie so schwach wirkte, wenn er in der Nähe war. Bisher hatte sie ihren Vater nur als Tyrann erlebt und fürchtete sich vor ihm und seiner ungezügelten Gewalttätigkeit. Sie wagte es nicht, das zarte Stimmchen vor ihm zu erheben, doch das musste sie auch gar nicht, da er ihr diese Aufgabe abnahm. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass du mein Wurf sein sollst.“ Er blickte angewidert an dem kauernden Kätzchen auf und ab, seine Miene war kalt, Gefühle für seine Tochter suchte man bei ihm vergeblich, denn der Kater hatte sich seit ihrer Geburt nicht mit ihr identifizieren können. Er hatte bereits häufiger ihr Jagdglück kritisiert, doch noch nie Anstalten gemacht, ihr zu helfen oder beizubringen, wie es funktionierte. Da das cremefarbene Junge vor Angst stumm nichts erwiderte, schnaubte Copper nur einmal laut und setzte sich vor der Kätzin nieder, sie vermutete, um sie dazu zu ermutigen, ihre kauernde Haltung aufzulösen. „Wie geht es deiner Mutter?“ Sagte er und schnippte genervt mit der Schwanzspitze. Laya wusste, dass er sich nicht wirklich um sie sorgte und ihr misstrauischer Blick verriet ihre Gedanken, auch wenn der Rothaarige dies ignorierte. Trotz der Tatsache, dass sie sich nun aufrappelte, funkelten ihre runden, blauen Augen noch immer von Furcht erfüllt, während die kleinen Krallen an ihren schneeweißen Pfoten sich in die Erde unter ihr gruben. „Sie ist krank...“ Murmelte das Kätzchen traurig und ihre Stimme zitterte dabei. Sie wusste, dass Copper seit Längerem plante, die Hütte wieder zu verlassen und sie war überrascht davon, dass er überhaupt so lange geblieben war, seine Intentionen waren ihr nicht bewusst, auch wusste sie nicht, wo er eigentlich hinwollte, wenn sie aufbrechen sollten. In den Bernsteinaugen loderte Wut auf, während ein Knurren aus der Kehle des Katers drang und Laya schreckte vor dem Kater zurück, indem sie einen Sprung nach hinten machte und ihr Fell sich unweigerlich sträubte. „Noch immer?“ Seine Stimme war verbittert, sein Herz kalt. „Vielleicht wäre es ja sogar besser, wenn sie einfach stirbt.“ Jaulte Copper missbilligend und sorgte damit dafür, dass seiner kleinen Tochter ein Fauchen entglitt. Entrüstung machte sich in Laya breit und sie konnte absolut nicht sagen, ob ihr Vater seine Worte ernst meinte oder nicht. Was sie jedoch wusste, war, dass diese sie beunruhigten. Sie wich seinem Blick aus und eine kalte Trauer machte sich in ihr breit, als sie an den Tod ihrer Mutter dachte. Bevor der Rothaarige reagieren konnte, machte sie kehrt und preschte auf die verlassene Jägerhütte zu, in der sich die weiße Kätzin noch immer befinden musste. Sie blickte nicht zurück und hoffte bloß, dass der Kater sie nicht verfolgte, als sie durch das Loch in der Hauswand ins Innere schlüpfte und zu ihrer kranken Mutter herüberstolperte. Sie atmete heftig und legte sich neben den ausgekühlten Körper ihrer Mutter, welche bei ihrem Anblick zu schnurren begann, obwohl sie bemerkte, dass etwas nicht stimmt. „Was ist passiert, Laya?“ Laya schüttelte jedoch nur den Kopf, da sie nicht wollte, dass ihre Mutter von den Worten ihres Gefährten, die ihr das Herz brechen würden, wusste. „Mir ist ein Vogel entkommen.“ Stotterte sie mit brüchiger Stimme und sie vermutete, dass ihre Mutter wusste, dass ihre Tochter log, hing Coppers Geruch doch noch stark am weichen Fell des Jungen. Die Weiße leckte ihrer Tochter tröstend über das Ohr und ließ sich nichts anmerken, legte ihren Kopf dann jedoch wieder auf den Pfoten ab, Laya wusste, dass ihre Mutter kaum genug Kraft hatte, um sich auch nur zu bewegen. Es war ein trauriger Anblick und alles in dem kleinen Bündel schmerzte, wenn sie daran dachte, wie ihre Mutter sich wohl fühlen musste. „Ich mag es eh lieber, wenn du hier bist...“ Murmelte Fee liebevoll gerichtet an ihr Junges und Layas Miene erhellte sich etwas, woraufhin sie ihre Augen schloss und den Herzschlag und die Körperwärme ihrer Mutter nutzte, um neben ihr einzuschlafen.

Mitten in der Nacht weckte das Geräusch eines dumpfes Schlages die kleine helle Kätzin aus ihrem tiefen, ruhigen Schlaf, der eine schöne Abwechslung zu ihren sonst von Albträumen geplagten Nickerchen war. Sie blinzelte der Dunkelheit entgegen und nach ein paar Herzschlägen hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt, ihr fiel jetzt erst auf, dass die Wärme des Körpers, der sich zuvor neben ihr befunden hatte, nicht mehr existierte. Nervös sah sie sich um, da sie wusste, dass sich Fee seit ihrer Geburt nicht mehr eigenständig vom Fleck bewegt hatte, weswegen ihre Absenz sie verwunderte und zugleich besorgte. Sie erblickte den feuerroten Pelz Coppers auf der gegenüberliegenden Seite des Raums und die schwache, schmerzerfüllte Stimme ihrer Mutter ertönte, als diese wahrnahm, wie Laya auf die Pfoten sprang, der weiße, lange Schwanz völlig aufgeplustert. „Schlaf weiter, Kleines...“, flüsterte die Kätzin, die nicht wollte, dass ihre Tochter in ihre Angelegenheiten mit reingezogen wurde, und Laya entdeckte sie erst jetzt hinter der großen Gestalt ihres Vaters, welche im Dunkeln wie ein furchteinflößender Schatten wirkte. Der Geruch von Blut stach ihr in der Nase und ihre Gedanken überschlugen sich plötzlich, Unsicherheit ließ ihre Knie weich werden. „Mama?“ Wimmerte sie ängstlich und rutschte näher an ihre Eltern heran, um Blicke erhaschen zu können auf das, was gerade eigentlich geschah. Als sie jedoch nah genug war, bereute sie ihre Entscheidung kurz, als sich ihr Magen beim Anblick, der sich ihr bot, umdrehte vor Entsetzen. Eine klaffende Wunde am Nacken seiner Mutter färbte das weiße Brustfell blutrot, ihre Bewegungen deuteten an, dass sie vergeblich nach Luft schnappte. Laya fiepste, unfähig zu agieren und ihr Rückenfell sträubte sich. Copper drehte sich zu dem cremefarbenen Jungen um und zu Layas Überraschung strahlte sein Blick eine beunruhigende Ruhe aus, die dazu führte, dass das Kätzchen ihr Herz in die Pfotenspitzen sinken spürte. Wie erstarrt, rührte sie sich nicht von der Stelle, als ihr Vater ein paar Schritte auf sie zu machte, während ihre Mutter im Hintergrund zu verbluten schien. Der heiße Atmen des roten Katers auf ihrer Haut, gepaart mit dem Bild ihrer schwer verwundeten Mutter, löste in der Kätzin beinahe einen Brechreiz aus. „Sie war doch eh bloß eine Last.“ Raunte Copper bedrohlich und blickte einmal über die Schulter zurück zu seiner Gefährtin, die im Sterben lag, ohne den ruhigen Schein in seinen Augen zu verlieren. Laya zitterte und versuchte sich an dem mörderischen Kater vorbeizudrängen, um ihrer Mutter zu helfen, obwohl sie nicht wusste, wie. Dieser jedoch stieß sie rasch mit der Pfote um, sodass das Junge unschön auf dem kalten, harten Untergrund aufschlug. Die Cremefarbene keuchte heftig und sprang wieder auf die Pfoten, nur um einen Moment später wieder, aber nun etwas heftiger, umgestoßen zu werden. „Warum?“ Fauchte sie dem großen Kater entgegen und fühlte sich plötzlich so, als ob sie gar nicht ihren eigenen Vater vor Augen hatte sondern ein Monster. Ihre blauen Augen wurden glasig, ihre Glieder schwer vor Trauer. Das Röcheln ihrer Mutter Fee im Hintergrund hatte aufgehört. „Sie stand uns im Weg.“ Miaute der Kater gleichgültig und zuckte mit den Ohren, bevor er zu der blutüberströmten Kätzin trat und sie mit seiner großen Pfote anstupste. Keine Reaktion, ihre Augen waren geschlossen, ihr Körper zusammengesackt. Copper schien zufrieden mit seiner Arbeit und wandte sich mit einem freudigen Glitzern in den Augen an seine Tochter. „Sie wäre sowieso früher oder später gestorben!“ Verteidigte er sich vor ihr und verdrehte beim Anblick des verschreckten, traumatisierten Jungen seine Augen, als könne er absolut nicht nachvollziehen, warum das Kätzchen so stark reagierte. Laya schüttelte ihren kleinen Kopf stark von einer Seite zur anderen, ihre Welt brach vor ihren jungen Augen zusammen und sie war wie gefangen im Moment, unfähig, sich freizukämpfen. Sie schluchzte nun und wollte nichts mehr, als sich an das Fell ihrer toten Mutter zu kuscheln, doch wusste sie, dass der Kater sie nicht lassen würde. Eine zerstörende Einsamkeit machte sich in ihr breit, obwohl sie noch gar nicht richtig realisierte, dass sie die Wärme ihrer Mutter nie wieder spüren und die sanfte Stimme, die jeden ihrer düsteren Tage aufgeheitert hatte, nie wieder hören würde. Sie sah auf, als ihr der Verräter in der Form ihres Vaters wieder näher kam. Ein Impuls, ein Reflex, ein Moment der Entschlossenheit und Laya hatte sich aufgerappelt und sprintete zum Loch in der Wand, bevor sie eine Sekunde später in die kühle Nachtluft heraustrat. Der Wind peitschte ihr ins Gesicht, doch alles tat im Moment besser, als ihrem Vater nahe zu sein. So schnell, wie ihre kleinen Beine sie tragen konnten, rannte sie in die dunkle Nacht hinein, ziellos, einfach nur weg, in der Hoffnung, dass Copper ihr nicht folgte. Sie zögerte jedoch nicht, um sich zu versichern, und beschloss sich, nie wieder kehrt zu machen.

Vor Schmerz gelähmt, hatte die Kätzin die restliche Nacht kein Auge zugemacht. Vor ihren Lidern spielte sich immer wieder die Mordszene ab, die sie mitbekommen und ihrer Mutter das Leben gekostet hatte. Es war die erste Nacht gewesen, die Laya allein und im Freien verbracht hatte und ihr knurrender Magen brachte sie fast um, vor Kälte zitterte sie am gesamten Leib. In einem alten, kleinen Kaninchentunnel hatte sie Unterschlupf gesucht und gehofft, dass der abgestandene Geruch der Kaninchen ihren überdecken würde, sollte Copper nach ihr suchen gehen. Er kam jedoch nicht, zumindest nicht, soweit sie wusste. Die Helligkeit des Morgens drang nun zwischen die dunklen Tunnelwände und das Gezwitscher von Vögeln hielt ihre Sinne auf Trab, sodass sie einen Moment später auch bemerkte, wie sich Pfotenschritte näherten. Sie rutschte tiefer den Tunnel entlang, Sand bedeckte ihr schönes Fell, das war ihr jedoch egal, als sie sich tiefer duckte, in der Hoffnung, nicht entdeckt zu werden. Sie war davon überzeugt, dass Copper sie holen kam, als sie jedoch die Stimmen von draußen erklingen hörte, hob sie überrascht ihren Kopf, denn es waren Kätzinnen. Die eine Stimme bat sie darum, aus dem Bau zu kommen und beteuerte, dass sie wussten, dass Laya sich im Tunnel befand. Vor Todesangst erstarrt, rührte sie sich nicht und blieb wie angewurzelt liegen. Die Stimmen wurden fordernder und ließen das Junge zusammenzucken, unsicher darüber, ob sie ihnen vertrauen konnte. Doch wusste sie auch, dass die Katzen sie nicht in Ruhe lassen würden, solange sie sich nicht zeigte, weswegen sie langsam begann, nach vorne zu riechen, bis das blendende Sonnenlicht ihr einen Moment lang das Gefühl gab, zu erblinden, als sie die Oberfläche erreichte. Sie blinzelte, bis sie den weißen Pelz einer schönen Kätzin mit blauen Augen erblickte. Vom Anblick getäuscht, sprang das schwache Klümpchen Elend auf die Pfoten und machte freudig ein paar Schritte auf die Katze zu, bevor sie realisierte, dass diese eigentlich gar nicht ihre Mutter war. Ihr Fell war kürzer und ihr Geruch total fremd. Jaulend sank Laya zu Boden und konnte ihre Emotionen nicht mehr länger zurückhalten, der Schmerz war zu groß, da sie wusste, dass sie Fee nie wieder sehen würde. Die beiden Kätzinnen, die, wie sie später herausfand, Schneeblume und Bronzeblüte waren, welche sie zuvor noch feindselig angefunkelt hatten, tauschten nun besorgte Blicke und es schien, als könnten sie es nicht über ihr Herz bringen, das bekümmerte und hungernde Kätzchen alleine zu lassen, weswegen die Weißhaarige zu ihr herüber ging, sie am zerzausten Nackenfell griff und begann, das durch Unterernährung viel zu leichte Bündel, zurück zum Lager des Clans der flüsternden Hügel zu tragen. Was das wimmernde Kätzchen jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass das Lager dieses Clans schon kurz darauf zu ihrem neuen, beschützten Zuhause wurde und Schneeblume schon bald ihre geliebte Mentorin. Nein, in diesem Moment gab es nur Leid und Qual.

Zukunft Sie plant ihrem Clan, dem sie ewige Dankbarkeit schuldet, zu dienen und eine eigene, perfekte Familie zu gründen und Kätzchen großzuziehen, die nicht dasselbe Leid erfahren müssen, wie sie es das getan hat.
Familie
Loved ones. Hated ones. Who influenced your life?

Vater
Maiglöckchenduft | Jägerin  Copper

Name: Copper
Alter: 72 Monde
Status: Streuner (verschwunden)
Charakter: kaltherzig, egoistisch, manipulativ


Mutter
Maiglöckchenduft | Jägerin  Fee

Name: Fee
Alter: 40 Monde (26 Monde bei Tod)
Status: Streunerin, ehemalig Hauskätzchen (verstorben)
Charakter: naiv, liebevoll, leichtgläubig


Brüder
Maiglöckchenduft | Jägerin  Brudiss

Name: Leroy & Lex (links nach rechts)
Alter: 20 Monde (drei Wochen bei Tod)
Status: Streuner (verstorben)


Mentorin
Maiglöckchenduft | Jägerin  Schnee

Name: Schneeblume
Alter: 35 Monde
Status: Jägerin/Königin des Clans der flüsternden Hügel
Bespielt: @Schneeblume


Out off
Everything else of importance.

Auf und davon Dann sollte sie sterben, egal, auf welche Art und Weise.

Für Krieger Maiglöckchenduft steht definitiv als potenzielle Mentorin zur Verfügung!

Regeln gelesen Gelesen und akzeptiert!

Charaktere Ich spiele ebenfalls den Charakter @Taupfote.


Zuletzt von Maiglöckchenduft am So Feb 02, 2020 8:15 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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 Maiglöckchenduft

Jägerin
Maiglöckchenduft
INFOS : Steckbrief
IDENTITÄT : Hallo, du! Mein Name lautet Maiglöckchenduft und ich bin eine meist ruhige und liebenswerte Kätzin aus dem Clan der flüsternden Hügel, die Harmonie und Frieden besonders schätzt. Ich stehe meinem Clan ewig in der Schuld, da er mich, als ich mich in Not befand, aufnahm und wieder gesund pflegte. Ich liebe den Duft von Blumen und niedlichen Jungen kann ich nicht widerstehen!

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BeitragThema: Re: Maiglöckchenduft | Jägerin    Maiglöckchenduft | Jägerin  EmptyDo Okt 31, 2019 9:51 pm

Ich bin endgültig fertig (mit den Nerven)!
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 Mondblüte

Moderatorin | Jägerin
Mondblüte
INFOS : Steckbrief
IDENTITÄT : Hallo alle miteinander! Mein Name ist Mondblüte und ich bin eine loyale Jägerin des Clan der schimmernden Birke. Ich bin eine sehr freundliche und hilfsbereite Kätzin, die für jeden ein offenes Ohr hat. Wenn ihr also jemanden zum Reden braucht oder einfach nicht mehr weiter wisst, dann könnt ihr gerne jederzeit zu mir kommen. Bis dahin noch einen angenehmen Tag!

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BeitragThema: Re: Maiglöckchenduft | Jägerin    Maiglöckchenduft | Jägerin  EmptyFr Nov 01, 2019 8:50 am

Hallo liebe @Maiglöckchenduft / @Taupfote
Ich kann wirklich verstehen, dass du fertig mit den Nerven bist, denn dieser unglaubliche Steckbrief hat auf jeden Fall viel Arbeit gemacht. Noch immer wische ich mir die ein oder andere Träne aus den Augen, so emotional hat mich dir Vergangenheit deines Charakters mitgenommen. Es ist unglaublich interessant, wie die Vergangenheit die heute so schöne und liebenswürdige Kätzin beeinflusst hat und ich würde sie am liebsten nur ganz fest drücken und ihrem Vater so gehörig die Meinung sagen ._.
Ein unglaublich schöner Steckbrief, ich bin immer noch zu perplex um meine Begeisterung richtig in Worte zu fassen. Deshalb kurz und knapp:


WELCOME ON BOARD

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IDENTITÄT : Hallo, du! Mein Name lautet Maiglöckchenduft und ich bin eine meist ruhige und liebenswerte Kätzin aus dem Clan der flüsternden Hügel, die Harmonie und Frieden besonders schätzt. Ich stehe meinem Clan ewig in der Schuld, da er mich, als ich mich in Not befand, aufnahm und wieder gesund pflegte. Ich liebe den Duft von Blumen und niedlichen Jungen kann ich nicht widerstehen!

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BeitragThema: Re: Maiglöckchenduft | Jägerin    Maiglöckchenduft | Jägerin  EmptyFr Nov 01, 2019 12:09 pm

Danke für das liebe Feedback, @Mondblüte!
Es freut mich sehr, dass dich ihre eher düstere Vergangenheit berühren konnte, deine Tränen sind wohl das größte Kompliment, was du mir hättest machen können!
Danke für das WoB!

Liebe Grüße
Maiglöckchen
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