IDENTITÄT : Seid gegrüßt, edle Krieger, mein Name lautet Frostfeder und ich bin die Tochter von Splitterstern, dem ehrbaren Anführer des Clans der schimmernden Birke. Ich bin eine angenehme Zeitgenossin - sofern man davon absieht, mich anzulügen. Ich besitze jedoch eine scharfe Zunge und habe meinen eigenen Kopf, bin durchaus eitel und kenne meine Grenzen nicht.
Thema: Die sandige Ebene Mo Okt 22, 2018 2:24 pm
DIE SANDIGE EBENE
Clan der flüsternden Hügel
Im äußeren Osten des Territoriums des Clans der flüsternden Hügel geht die karge, nur spärlich bewachsene Hügellandschaft in einen Sandboden über. Einzelne Pflanzen, die sich der Trockenheit angepasst haben, sind im Schatten größerer Felsbrocken zu finden. Die Clankatzen sollten sich hier in Acht nehmen, denn in diesem Gebiet gibt es nicht nur kein Wasser, sondern auch giftige Schlangen, die sich in kleinen Höhlen und Kuhlen verstecken. In ebensolchen Höhlen sind jedoch auch der Öfteren kleine Beutetiere zu finde.
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Thema: Re: Die sandige Ebene Mo Jan 28, 2019 7:01 pm
First Post
Es war bereits Nachmittag, als ich und mein Bruder auf dem Weg zur sandigen Ebene waren. Unsere Mentoren waren heute reichlich beschäftigt und so wollten wird dort gemeinsam etwas Jagen trainieren. Natürlich hatten wir zuvor Bescheid gesagt und wenn noch Zeit dafür war, würde vielleicht auch einer der Beiden nachkommen. Doch jetzt nährten wir uns erstmal besagter Ebene. Der Boden unter meinen Füßen wurde bereits deutlich sandiger und nur noch vereinzelt hatten Gräser ihren Weg aus der Erde gefunden. Sie wippten mit dem kühlen Wind mit, der nun über das flache Land zog. Weit wollten wir nicht hinein, denn so weiter man sich dem Zentrum näherte, desto größer war die Chance auf eine Giftschlange zu treffen, die sich gerne auf den Steinen sonnten. Doch der Vorteil des flachen Landes war schneller unvorsichtige Beutetiere erspähen zu können. Auch wussten wir, wenn wir sie sahen ob wir sie richtig erwittert hatten. „Was denkst du, sollen wir noch etwas weiter rein gehen oder hier schon anfangen“, fragte ich ihn. Ich war nämlich nicht besonders scharf darauf mich mit den Schlagen anzulegen. Zugegebenermaßen machte der Gedanke, wie sie blitzschnell aus einem ihrer Löcher schießen konnten Angst, aber war es auch nicht so das ich mich fürchtete hier zu sein. Ich wollte ihnen einfach nicht begegnen.
Angesprochen: @Schlammpfote Erwähnt: Mentor von Aschenpfote, Mentor von Schlammpfote
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Thema: Re: Die sandige Ebene Mo Jan 28, 2019 8:27 pm
Einstiegspost
Mit guter Laune trabte ich neben Aschenpfote her. Der frische Wind zerzauste mit übermütigen Böen mein dickes Fell, doch mein dunkler Pelz war von Sonnenstrahlen warm. Auf Aschenpfotes Frage hin sah ich ihn kurz an und zuckte mit den Ohren. Prüfend hielt ich meine Nase in den Wind. Das Wetter war ohne Zweifel kühler geworden. So aktiv und schnell wie in den heiß brennenden Sommertagen waren die Schlangen bestimmt nicht mehr. Wenn wir aufpassten und Grasbüschel mieden, würden uns bestimmt nichts geschehen. Wir würden bestimmt die sich sonnenden Schlangen sehen, die in der schwachen Wärme des Blattfalls letzte träge Beweglichkeit schöpften. Meine Schnurrhaare zitterten unternehmungslustig. Ich wandte mich dem schwarzen Kater zu: "Lass uns noch ein Stückchen gehen. Ich habe noch keine Beute entdeckt." Während der Blattfrische wollte mein Mentor nur zweimal mit mir hierher kommen. Schlangengefahr und miau, miau, miau. Da sich meine Schülerzeit auf eine noch recht kurze Zeit beschränkte, lockte mich die Entdeckungslust in diese mir noch weitgehend unbekannte Gegend.
Plötzlich fiel mein Blick auf einen Raben, der einen guten Sprint von uns entfernt hinter einem Strauch hervorgehüpft kam. Er war wohl auch auf Nahrungssuche. Herausfordernd blinzelte ich Aschenpfote zu. "Wetten, den bekommen wir?", miaute ich ihm leise zu. In dem sandigen Terrain waren unsere dunklen Fellfarben recht nachteilhaft. Hier ging es um Geschicklichkeit und Schnelligkeit - wobei ich mit Letzterem nicht übermäßig punkten konnte. Und natürlich spielte auch das Glück mit. Der Vogel könnte, während wir uns vorsichtig näherten, auch ohne ein Gefühl der Bedrohung beschließen, dass es Zeit wäre weiterzufliegen.
Thema: Re: Die sandige Ebene Mo Feb 11, 2019 7:09 pm
Im Gegensatz zu mir schien mein Bruder weit aus mutiger. Zumindest ließ er sich nicht anmerken, dass er die Schlangen fürchte, doch war es auch nichts Neues, dass er sich von Gefahren nicht einschüchtern ließ. Etwas was mir oft Sorge bereite, immerhin war er mein Bruder. Er jedenfalls wollte noch weiter rein. So nickte ich ihm nur kurz zu und dachte mir weiter meinen Teil. Doch hatte er ja auch recht, Beute hatte ich wirklich noch keine entdeckt. Doch dauerte es nicht mehr lange, da erspähte mein Bruder einen Raben. Er wette leise, dass wir ihn bekämen. „Nicht, wenn du nicht schweigst.“, flüstere ich noch leiser. Raben waren schlaue Tiere und ließen sich schlecht fangen, sie wittern bei allem Gefahr und mieden diese eher, dennoch wollte ich es versuchen. So ein Rabe war schon ein tolles Jagtergebniss. Doch wie sollte ich mich an den Raben heranschleichen ohne dass er mich bemerkte, gab es hier praktisch keine Deckung. Sprinten wäre wohl die beste Option. Und so späte ich nur unsicher zu meinem Bruder hinüber, als ich einen zweiten Raben erblickte. „Das muss unser Glückstag sein.“, flüstere ich so leise, dass es wohl auch Schlammpfote nicht mehr verstand. Aber ich war mir sicher, mindestens einen von Beiden sollten wir kriegen. Anderseits würde der andere Rabe sofort losfliegen, sollten wir losrennen. Doch da erhob sich Rabe Nummer 1 auch schon in die Lüfte. Ich hatte den richtigen Moment mal wieder verpasst.
Thema: Re: Die sandige Ebene Do Feb 14, 2019 6:10 pm
Ein weiterer Rabe hüpfte in unser Blickfeld. Kurz huschte mein Blick zu Aschenpfote, und traf seine Augen. Eine Frage schien riesengroß im Raum zu schweben: Allein oder zusammen jagen? Jetzt? Ich zuckte kurz zusammen, als etwas Schwarzes am Rande meines Sichtfelds entflatterte. Mäusedreck, doch nicht ein Rabe für jeden, ärgerte ich mich als der zweite Rabe sich in die Luft erhob, doch ich meinte es eher selbstironisch als ernst. Das Bild von meinem Bruder und mir tauchte in meinen Gedanken auf: Zwei schwarzgraue Katzen, die ins Lager tappten, je einen großen, erlegten Raben im Maul, die Beute zu groß im Vergleich zu den Jägern. Die Blicke der anderen waren erstaunt, die eigenen stolz. Eine eher lustige Fantasie, klang nach Kinderstube, Traum oder Titanismus, aber nicht übermäßig wahrscheinlich. Das Verschwinden der ersten Beute zeigte: Es war Zeit zu handeln. Immerhin machte der zweite Vogel noch keine Anstalten, seinem Freund zu folgen. Als er uns den gefiederten Rücken zukehrte, lief ich instinktiv geduckt drei Schritte nach vorn, besann mich, mein Kopf wollte nach hinten sehen und überprüfen, ob mein Bruder mitsprinten würde, hielt aber in der Bewegung inne. Ich konnte jetzt nicht zurückschauen. Die konzentrierte Spannung schien meine Muskeln geradezu zu zerreißen. Eine stolze Beute ins Lager tragen oder als erfolglose Schüler ins Lager zurückkehren; Wie konnte ein einziger Moment zwischen Sieg und Niederlage entscheiden? Ich war gewohnt, dass ich in der Jagd nicht allzu erfolgreich war - und dennoch wollte ich das weder akzeptieren, noch eine solche Trophäe durch einen zu geringen Glauben in die eigenen Fertigkeiten entfliehen lassen. Einen Raben erjagen und zeigen, dass auch Schüler mit kurzen Beinen im Clan der flüsternden Hügel etwas leisten können: Das wollte ich. Der Rabe beachtete uns nicht, er stand still im Wind, starrte von uns weg und dachte vermutlich einen typischen Rabengedanken. Nein, nicht wegfliegen!, schoss es mir durch den Kopf und meine grauen Pfoten flogen so schnell nach vorne wie nur möglich, ich flitzte über den hartgebackenen Sandboden auf die schwarze Beute zu. Bitte nicht umdrehen!, flehte ich in Gedanken den Raben an, als ich Fuchslänge um Fuchslänge hinter mir ließ. Hoffentlich hatte ich die richtige Entscheidung getroffen und war im richtigen Moment losgesprintet. Noch saß er da, dann zuckte er zusammen, bemerkte die Gefahr. Mein Herz flatterte vor Aufregung, Nervosität und Sprinten wie ein Lerchenflügel. Ich war mir sicher, schon dicht genug zu sein, gleich hätte ich ihn! Triumph jubelte bereits in mir, als der Rabe sein großes schwarz glänzende Auge zu mir wandte und aufgeschreckt die weiten Schwingen zum Abheben ausbreitete, den Körper nach hinten warf, den Schnabel gen Himmel gereckt. Nein, nein, nein! In einem (für meine Größe) gewaltigen Sprung stieß ich mich mit den Hinterläufen seitlich ab und versuchte den seitlich flüchtenden Vogel zu erwischen. Bilder der großen Schwingen und glänzenden Federn blitzten vor meinen Augen auf, die schuppigen Krallenfüße einige Pfoten über dem sandigen Boden, die aufgerissenen Knopfaugen der Beute. In Höchstgeschwindigkeit zischte ich durch die Luft, aber befand mich wegen der schrägen Absprungposition nicht ganz im Gleichgewicht. Er ist schon zu hoch! Ich verfehle ihn! Angst und Zielgerichtetheit zuckten durch meine Adern, während ich die Vorderpfoten in die Luft riss und so gegen die linke Brust-Bein-Flügel-Region des Vogels prallte. Ich spürte, wie ich Widerstand mitriss, mein Sprung war aber zu niedrig gewesen um den Vogel unter mir festzunageln. So kugelte ich - genauso aus dem Gleichgewicht gerissen wie die Beute - auf den Boden, überschlug mich einmal und schrabbte unangenehm auf die Seite. Hoffentlich ist Aschenpfote mitgerannt und springt jetzt auf den aus der Luft gerissenen Raben, bevor er wieder weg ist, dachte ich, während ich orientierungslos auf die Pfoten sprang; Um im Falle, dass mein Bruder nicht bereits zur Stelle war, zu retten, wozu ich wohl schon zu spät war. Wie viel man doch in so wenig Momenten denken und wahrnehmen kann, wunderte ich mich noch, während ich versuchte zu verstehen, wo ich war, wo der Rabe war und wo - beim SternenClan! - oben und unten.
Thema: Re: Die sandige Ebene Do Feb 21, 2019 10:30 pm
Der beste Moment war verpasst, ein Teil der Beute geflohen. Mein Bruder jedoch sah dies wohl als Startsignal, denn er sprintete los und ich folgte ihm. Ich sprintete etwas schneller, doch hatte er einen Vorsprung. Wir würden ihn kriegen, ich wusste es. Die Gewissheit beschleunigte meine Schritte. Würde ich heute vielleicht endlich mal ein Lob von meinem Mentor, unserem Anführer hören? Oder würde mir dieser Vogel doch noch einen Strich durch die Rechnung machen? Das konnte ich nicht erlauben. Wir Brüder waren nun gleich auf. Doch auch hier erkannte Schlammpfote den richtgien Augenblick nach der Beute zu krallen besser, doch zunächst gelange es ihm nicht und ich wollte schon aufgeben, doch mit einem kräftigen Sprung streifte er den schwarzen Vogel noch. Dieser kam aus dem Tackt und dem Boden ein ganzes Stück näher. Die Anspannung in meinen Sprunggelenken war so groß, dass es schon weh tat doch sah ich nun in schwarzen Augen des Raben, der den Schnabel aufriss und zum krächzte ansetzte, doch ich war schneller. Mit ausgefahrenen Krallen bohrte ich mich in seinem seitlichen Brustkorb fest und zog in zu Boden. Es knackste und der Vogel rührte sich nicht mehr. Ich atmete schnell und drehte mich nach Schlammpfote um. „Wir haben ihn!“, jubelte ich: „Wir haben es geschafft, wie haben einen Raben erlegt!“, schallte es aus meinen Lungen über die Ebene. Natürlich war das dumm und ich hatte gerade sämtliche andere Beute vertrieben, doch die Tatsache, dass wir einen Raben gefangen hatten, einen Raben füllte meinen Körper mit solchen Glücksgefühlen. Doch diese ebbten urplötzlich ab, als der Himmel sich mit schwarzen Federn füllte. Ich hatte noch nie so viele Raben auf einmal gesehen. Etwas hatte sie hergelockt. Ein leichtes schaudern ging durch meinen Körper, nichts im vergleich zudem, was mich gleich erwartete. Doch zunächst fragte ich Schlammpfote mit unsicherer Stimmte: „Findest du nicht auch, dass das zu viele Raben sind?“
Thema: Re: Die sandige Ebene Sa Feb 23, 2019 7:42 am
Ich schüttelte mich und mein Blick wurde wieder klar. Da stand Aschenpfote, mit dem (im Vergleich zu seiner Größe) viel zu großen Vogel in den Pfoten. In diesem Augenblick war ich sehr froh, einen Bruder zu haben. Begeistert sprang ich zu ihm. "Ein Rabe!", rief auch ich nach Aschenpfote in die Ebene hinein, ohne mich darum zu kümmern, dass mein Mentor mich dafür schelten würde. Als ich plötzlich Federrauschen hörte, richtete sich mein Blick automatisch nach oben. "Haben die sich etwa alle von mir angesprochen gefühlt?", fragte ich mit humorvoll blitzenden Augen. Dann antwortete ich Aschenpfote: "Wahrscheinlich ziehen sie vor der Blattleere genauso weg wie die anderen Vögel", meinte ich sicher. Allerdings schwamm innerlich noch eine gewisse Unsicherheit in mir. Ich hatte noch nie einen Blattfall erlebt. Genau beobachtete ich die dynamische Einheit des Schwarms am Himmel, der sich wie eine stürmische Welle mit dem Wind hin und her treiben ließ. Wenn sie sich niederließen, könnten wir vielleicht noch einen Raben erwischen, dachte ich; Allerdings war mir das gerade ziemlich egal. Eigentlich wollte ich auch gar nicht noch einmal ernsthaft einen Raben jagen. Fehlender Erfolg würde den Triumph über den ersten Fang schwächen. Außerdem würden wir auf jeden Fall nicht mit leeren Pfoten zurückkehren. "Glaubst du, sie trauen sich nicht zu landen, wenn wir versuchen ihnen zu folgen?", fragte ich plötzlich, einer irrwitzigen Idee folgend. Doch ohne eine Antwort abzuwarten lenkte das Rauschen wieder meinen Blick zum Himmel. Diese Tiere faszinierten mich. Mmh, überlegte ich. Ob ich wohl einmal Schlammrabe heißen werde? Und dann lachte ich innerlich: Hoffentlich nicht. Das klingt furchtbar! Mit geschwollener Brust sah ich den gemeinsam erlegten Vogel an. Der Jagderfolg hatte mein Blut übermütig und fröhlich gemacht, stellte ich über mich selbst verwundert fest. Das war ein Moment, in dem ich wirklich alles lustig finden würde, so dachte ich -innerlich mein eigenes Verhalten mit einer guten Prise Selbstironie belächelnd: Das war typisch Katze, so ernst und maskenhaft ich mich auch sonst meist verhielt! Und ich konnte nichts dagegen tun - was mich nicht weiter störte.
// mal eine Frage: Wo haben wir vor die Katze zu finden? An einer Stelle, wo sich die Raben niederlassen?
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Thema: Re: Die sandige Ebene Sa Feb 23, 2019 8:40 pm
Während mein Blick auf die Vögel gerichtet war entging mir, dass auch mein Bruder sich freute. Ihm nachhinein hätte ich ihn hier loben sollen, war der Fang doch größtenteils sein Verdienst gewesenen, doch war ich zu abgelenkt. „Ich weiß es nicht, aber ich habe noch nie so viele Raben auf einmal gesehen.“, antworte auf die Frage meines Bruders, doch als er meinte das es an der Blattleere lag, schüttelte ich den Kopf. „Nein, Raben fürchten die Blattleere nicht.“, da war ich mir sicher. Ich hatte zwar selbst auch noch keine Blattleere erlebt, aber wenn ich schon nicht der Stärkste war, dann gehörte ich immerhin nicht zu den Dümmsten und konnte mir Dinge gut merken. Und so wusste ich von den Ältesten, dass es Vögel gab, die den Hunger der Blattleere fürchten und vor ihm in das Land der Sonne flohen. Ob es dieses Land der Sonne wirklich gab wusste ich nicht, aber auch mein Mentor hatte mir beigebracht, dass es Beute gab, die die Territorien in der Blattleere verließ, doch Raben gehörten nicht dazu. Dann fragte Schlammpfote mich, ob die Raben sich wohl nicht trauen würde zu landen, wenn sie ihnen folgen würden. „Keine Ahnung, lass es uns herausfinden.“, antworte ich, wobei ich eher daran interessiert war woher sie kamen und was sie hier machten. Wenn jetzt immer so viele Raben hier leben würden, dann konnte sich ihr Clan freuen. So viel Beute, die gut erjag bar war und dass auch noch so nah am Lager. Daher nahm ich den großen Vogel ins Maul, gab meinem Bruder mit dem Kopf zu verstehen, dass ich mich in Bewegung setzten wollte und folgte den schwarzen Vögeln. Es dauerte nicht lange, bis ich einen seltsamen Geruch vernahm. „Riechst du das auch?“, fragte ich meinen Bruder mit undeutlicher Stimme, immerhin hatte ich noch immer den Raben im Maul.
OOC: Ja das war mein Plan immerhin werden Raben von Aas angelockt und Schneepfote ist ja jetzt schon einige Stunden tot.
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Thema: Re: Die sandige Ebene So Feb 24, 2019 1:44 pm
Ich sprang neben Aschenpfote und lief stumm neben ihm her. Ich war etwas verwundert, dass er den schweren Vogel nicht einfach unter dem Strauch versteckte bis wir uns auf den Rückweg machten, sagte aber nichts. Raben fürchten die Blattleere nicht... Der Satz hallte in meinem Kopf nach. Meine Bewunderung für diese Wesen stieg: Raben schienen stark und intelligent zu sein, wenn sie selbst der für uns verlustreichsten Zeit nicht entflohen. Rabenpfote musste also ein edler Name sein. Schade, dass ich in meinem Namen für immer den 'Schlamm' tragen musste. War es zwar vielleicht nicht von meinen Eltern als Beleidigung gemeint gewesen, so konnte ich mir doch rühmlichere Namen vorstellen, die man seinem Jungen geben konnte. Mir kam kein Kriegername in den Sinn, den diese Vorsilbe nicht wieder kaputt machen würde. Wie frustrierend. Da strömte mir auf einmal ein anderer Geruch ins Maul, als der frische Wind zuvor getragen hatte. Er war nicht allzu stark, aber erinnerte unangenehmerweise an zu alten Frischbeutehaufen. Kurz sah ich zu dem erlegten Raben (wer weiß, was und wo dieser das letzte Mal gefressen hatte), aber er war nicht der Ursprung. Wahrscheinlich würde es vorbeigehen, einfach mal abwarten, dachte ich und grübelte stattdessen, wo diese vielen Vögel herkommen könnten. "Vielleicht ist etwas geschehen, das diese ganzen Raben vertrieben hat", zischte ich leise meinem Bruder zu und beobachtete, wie sich einige der schwarzen Schatten nicht weit von uns niederließen. "Vielleicht ist ein gefährlicher Räuber in ihre eigentliche Heimat gekommen und sie flüchten nun. Oder es gibt keine Nahrung mehr dort." Eine neue, stärkere Welle des süßlichen Gestanks kroch in meine Nase. Es roch auch nach altem Blut. Prompt bemerkte es auch Aschenpfote, obwohl sein Geruchssinn wohl stark von der Beute im Maul eingeschränkt war. Ich nickte auf seine Frage. "Vielleicht hat da vorn jemand seine Beute nach der Jagd vergessen mitzunehmen", miaute ich leise. "Oder ein Bussard hat ein Kanninchen gerissen... Das würde erklären, warum sich die Vögel da vorn so sehr für die Stelle interessieren." Ich blieb stehen und starrte nach vorne, versuchte auszumachen, worum sich die kleine Rabengruppe versammelt hatte.
Thema: Re: Die sandige Ebene Fr März 01, 2019 8:49 pm
Mein Bruder hatte gleich mehre Ideen, was der Grund für das Veralten der Raben sein konnte. Doch die, des gefährlichen Räubers wäre das Letzte, was wir jetzt brauchen könnten. Natürlich würden unsere Krieger diesen Räuber vertreiben keine Frage, dennoch bedeute dieser immer eine Gefahr und insbesondere ich wollte diesem nicht begegnen. Dennoch ging ich Pfote für Pfote weiter. Ich konnte mich doch nicht vor allem und jedem weg ducken, immerhin wollte auch ich ein starker Krieger werden, jemand auf den der Clan bauen konnte. Doch mit jedem Pfotenschritt wurde nur dieser seltsame Geruch intensiver. Schlammpfote vermutete, dass jemand vergessen haben konnte seine Beute mit zu nehmen oder ein Bussard ein Kaninchen gerissen hatte und dass auch die Vögel erklärte. Da ich immer noch den fetten Vogel im Maul trug nickte ich ihm nur zu. Und es schien tatsächlich so zu sein, als wir ankamen stritt sich eine Gruppe Raben tatsächlich um ein braun-weißes Stück Fell. Doch als wir näher kamen flogen die schwarzen Vögel davon.
Doch der Haufen Fell war viel zu groß für ein einfaches Kaninchen und es roch auch nicht nach Kaninchen oder zumindest nicht mehr. Als mir klar wurde, was ich da sah ließ ich den blöden Vogel fallen, ohne es auch nur zu merken. „SCHNEEPFOTE!“ schrie ich und rannte auf sie zu. Panik kochte durch meinen ganzen Körper und die wenigen Sätze, die ich zu ihr brauchen waren unsauber, doch nichts interessierte mich. Der Blick meiner starr geweiteten Augen war fest auf den Körper, den toten Körper meiner Mitschülerin, meiner Clan-Kameradin gerichtet. Ich merkte überhaupt nicht, wie mir die Tränen kamen, als ich vor dem regungslosen Köper stand. Ich hatte Schneepfote zwar kaum gekannt, war sie doch erst in unseren Clan als Junges gekommen, als ich gerade Schüler geworden war, war sie doch erst zwei Monate Schülerin gewesen, war sie doch erst…. Ja so vieles WAR sie gewesen. Noch jetzt war sie nichts als Krähenfutter. Ich blickte mit meinen verweinten Augen zu meinem Bruder und war gerade so dankbar, dass er bei mir war, wie nie zu vor in meinen Leben. Ich wollte etwas sagen, ich wollte reden, doch mehr als ein gebrochenes: „Schl..amm..“, kam nicht aus meinen Maul.
Thema: Re: Die sandige Ebene Sa März 02, 2019 11:16 am
Ich schlug halbherzig und eher reflexartig mit der Pfote nach einem Raben, als der Schwarm davonflatterte. Mein neugieriger Blick erstarrte beim Anblick des Fellhaufens. Ein gellender Schrei dröhnte in meinen Ohren, rief den Namen der Katze, deren Seele einst in der Fellhülle gelebt hatte. War es meine Stimme? Ich wusste es nicht. Ich blieb stocksteif stehen. Aschenpfote sprang an mir vorbei, wie um das zu retten, was schon längst verloren war. Meine Pfoten wuchsen am Sandboden fest. Meine Ohren pfiffen. Vielleicht lebt sie ja noch, huschte ein aberwitziger Hoffnungsgedanke durch meinen Kopf. Eine Welle von Rabendünsten, Blut und Tod ließ mich würgen und zerschmetterte die Idee, bevor sie sich ganz geformt hatte.
Ich stand immer noch bewegungslos im Sand, als ich durch meinen verschwommenen Blick realisierte, dass Aschenpfote mich angesprochen haben musste. Geh zu ihm, forderte eine innere Stimme, während mein Sichtfeld wieder scharf wurde. Zu scharf. Mit einem erneuten Würgen zwang ich mich, auf meinen zittrigen Beinen zu Aschenpfote zu laufen. Ich erschauderte und verachtete mich für die Abscheu, die sich unter das Entsetzen mischte. Schneepfotes Pelz war zerzaust und zerfetzt. Zum Glück sahen ihre Augen nicht in meine Richtung. Das Schlimmste aber waren die roten, tiefen Krallenspuren, Verletzungen einer großen Pranke, die ganz sicher nicht von den Raben stammten. Der Boden unter ihr war rostbraun gefleckt. Kälte kroch in mein Herz. "Wir müssen im Lager Bescheid geben", brachte ich mit seltsam fremder, kühler Stimme hervor. Sie zitterte. "Irgendjemandem." Ich war froh, bei den Worten den Blick von der Toten abwenden zu können. Mitleid mischte sich mit Verwirrung. Ich suchte in dem Gedankenchaos nach dem richtigen Weg: Schneepfote war älter als wir und zu schwer zum Tragen. Ich wollte auch ihren toten Körper nicht in mein Maul nehmen. Sollte jemand hierbleiben? Was war, wenn die Gefahr noch in der Nähe war? Aber man konnte Schneepfote doch auch nicht den Raben ausliefern! Ich wand mich innerlich. Unsere eigene Sicherheit war wichtiger als die einer Toten, aber der Räuber hatte sie nicht gefressen und sie war schon eine Weile tot. Er war wahrscheinlich schon weit weg oder mochte kein Katzenfleisch. Ich krallte mich in den Boden. Du hast doch nur Angst, klagte mich die innere Stimme an, Du traust dich doch nur nicht bei einer Toten zu bleiben! Ich sah Aschenpfote an und versuchte die Vielzahl von Emotionen in den blauen Augen zu verstehen. Was für ein Bruder wäre ich ihn, wenn ich selbst rennen würde? Was blieb mir für eine Wahl?"Kannst du Rennen?", fragte ich und drehte Schneepfote den Rücken zu.
Thema: Re: Die sandige Ebene So März 17, 2019 9:52 pm
Normalerweise war Moorkrone nicht alleine unterwegs. Sie war eine Wächterin, deswegen war ihre Aufgabe primär, andere zu beschützen. So oft hatte sie schon eine Gruppe Jäger begleitet, um auf die aufzupassen, während diese sich voll und ganz auf die Erhaltung des Clans konzentrierten. Aber jetzt war sie irgendwie dabei, durch das Territorium zu streifen, nach dem Rechten zu sehen. Es gab momentan einfach zu viele Gefahren, die in den Ebenen lauern konnten. Und Moorkrone witterte dies auch, jeden Tag. Ihr flauschiges Fell bauschte sich in einer Windböe auf, als die kleine Katze langsam und intensiv ihre Gegend absuchte. Wenn sie nichts fand, war das gut, mehr als nur gut, denn das hieß, dass alles in Ordnung war. Wenn doch - nun ja, wenn doch, dann hoffte sie, damit umgehen zu können. Ein kleines bisschen einsam fühlte sie sich schon, aber keiner hatte mit ihr gehen wollen. Aber für die Fellkugel war es eben wichtig, immer darauf zu achten, dass der Clan in Sicherheit war, dass ihre Freunde in Sicherheit waren. Sonst wüsste sie ja nicht, was sie tun konnte. Aber hier hatte sie eine Aufgabe. Ihre weichen Pfoten tappten über den Boden, während sie immer wieder ihr Näschen in den Himmel streckte. Irgendetwas stimmte nicht ganz, aber sie konnte es nicht ganz zuordnen. In der Nähe waren irgendwelche ihrer Clangefährten. Und trotzdem fühlte sie in ihren Gliedern, das etwas falsch war.
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Thema: Re: Die sandige Ebene Mi März 20, 2019 2:00 pm
Ich blickte zu meinem verschwommen Bruder und jeder Atemzug fühlte sich wie ein Blattwechsel an. Er rührte sich nicht. Langsam schlich ich auf ihn zu. Dann doch, er sprach mit mir, doch drangen diese wie in einem Sturm zu mir durch. Be-scheid-geben. Bescheid geben! Ja sie mussten jemand Bescheid geben. Ob ich rennen konnte? Natürlich konnte ich und so nickte ich nur. Ging ein paar Schritte an meinem Bruder vorbei, der nun auch nicht mehr zu Schneepfote blickte. Ich machte ein zwei Sätze und blickte zurück, der Raum war so voller Worte, die ich meinem Bruder sagen sollte, so viel was getan sein sollte, es war so seltsam. Dennoch drehte ich mich wieder meinem Ziel zu und sprinte über die Ebene. Als ich glaubte aus Hörweite zu sein, schrie ich einfach nur in den Wind, der mir kalt und unbarmherzig in gegenschlug. Doch als das Echo des Schreis verflogen war, war nichts als Stille zurückgeblieben. Ich rannte einfach nur noch bis ich Moorkrone erblickte. „MOORKRONE!“, schrie ich der Wächterin entgegen. „Schnee… Es geht um Schneepfote… Sie ist, sie ist…“, meine Schritte wurden langsamer und ich kam einige Meter vor Moorkrone zum Stehen. „Sie ist tot.“ Das Ganze noch einmal auszusprechen, machte es seltsamerweise besser. Zwischen mir und Schlammpfote waren so viel unausgesprochen Worte gewesen, die mich auf dem ganzen Weg hierher verfolgten. Jetzt begannen sie sich langsam zu lösen und so drehte ich nun auf der Stelle und sprinte wieder in die andere Richtung und schrei: „Schnell.“ Und vertraute, dass die Kätzin mir folgen würde. „Die Raben…“, begann ich erklären zu wollen doch langsam musste ich nach Luft schnappen. Erst jetzt wurde mir klar wie viel ich gerannt war, doch ich musste zu zurück zu Schneepfote und insbesondere zu Schlammpfote. Der Gedanke, dass ich ihn allein gelassen habe schnürte mir die Kehle zu und ich keuchte heftiger, doch dass war mir egal, ich würde mein Tempo halten. Ich würde es schaffen da zu sein.
Seid gegrüßt, ehrenwerte Katzen fremder Clans. Mein Name lautet Sturmjäger und schon bereits seit 54 Monden diene ich dem Clan der schimmernden Birke als treuergebener Wächter. Pflichtbewusst und ehrenvoll verteidige ich unser Territorium und meine Clangefährten mit Leib und Leben. Wenn du weder mir, noch den Interessen meines Clans im Wege stehts, werden wir eventuell sogar miteinander auskommen.
Thema: Re: Die sandige Ebene Di Apr 23, 2019 7:55 pm
Seid gegrüßt, ehrenwerte Katzen fremder Clans. Mein Name lautet Sturmjäger und schon bereits seit 54 Monden diene ich dem Clan der schimmernden Birke als treuergebener Wächter. Pflichtbewusst und ehrenvoll verteidige ich unser Territorium und meine Clangefährten mit Leib und Leben. Wenn du weder mir, noch den Interessen meines Clans im Wege stehts, werden wir eventuell sogar miteinander auskommen.
Thema: Re: Die sandige Ebene So Okt 13, 2019 4:39 pm